vocatium 2023: Fachmesse für Ausbildung und Studium fand wieder in der Falkenseer Stadthalle statt!

Nach der Schule steht wohl die wichtigste Entscheidung im Leben der Schüler an: Wie geht es nun weiter – in welchem Bereich lässt sich einmal Geld verdienen? Die vocatium präsentierte sich in diesem Jahr bereits zum dritten Mal in Falkensee als reine Fachmesse für Ausbildung und Studium. 118 Aussteller freuten sich über die Aufmerksamkeit von über 6.000 Jugendlichen aus der Region, die sich gut informiert mit vielen Fragen an den Messeständen einfanden.
Soll ich nach der Schule gleich studieren? Oder doch lieber eine traditionelle Ausbildung anfangen? Vielleicht wäre ja auch ein Duales Studium etwas für mich? Und: Suche ich eher eine Beschäftigung im sozialen Bereich, komme ich gut mit Zahlen zurecht oder könnte ich mir sogar eine Zukunft als Busfahrer vorstellen?
Für viele Schüler ist der Blick in die Zukunft noch verschwommen. Sie können deswegen noch vor dem Schulabschluss ein klein wenig Unterstützung sehr gut gebrauchen. Das ifT Institut für Talententwicklung veranstaltet aus diesem Grund zusammen mit den UVB Unternehmensverbänden Berlin-Brandenburg und der Industrie- und Handelskammer Potsdam die vocatium als Fachmesse für Ausbildung und Studium.
Sie fand in diesem Jahr am 20. und am 21. September von 8:30 bis 15 Uhr in der Falkenseer Stadthalle (in der Veranstaltungs- und in der Sporthalle) und auch auf dem Campusplatz im Freien statt.
Die Besonderheit bei der vocatium ist, dass die Betreuer vom Berliner Institut ifT bereits im Vorfeld bei den Schülern der demnächst abgehenden Klassen vor Ort waren und mit ihnen in den Klassenräumen über ihre Zukunft gesprochen haben. Die Schüler konnten sich so bereits vorab über die ausstellenden Firmen und Universitäten informieren, einen persönlichen Fragenkatalog ausarbeiten und feste Gesprächstermine vereinbaren. Dieses Messekonzept (www.erfolg-im-beruf.de) macht die vocatium sehr erfolgreich. Bundesweit führt das IfT Institut für Talententwicklung rund 80 Präsenzmessen im Jahr durch. Zur Falkenseer vocatium kamen Schüler aus dem Havelland, aber auch aus Berlin und dem weiteren Umland. Auch aus Oranienburg waren Schüler mit dabei.
Zu den Ausstellern auf der diesjährigen vocatium gehörten u.a. das Ministerium für Finanzen Brandenburg, die BSP Business & Law School aus Berlin, die Oberhavel Kliniken, Kaufland und LIDL, die Charité, das Auswärtige Amt, Siemens, die E.DIS, Procter & Gamble, das Bauhaus und die Deutsche Bahn. Auch die Bundeswehr, der Hornbach Baumarkt, die BVG und die Feuerwehr Potsdam waren vertreten.
Eldina Šuta hat selbst gerade erst ihr Duales Studium in Wirtschaftsinformatik bei Vattenfall abgeschlossen. So konnte sie sich noch sehr gut in die Sorgen und Nöte der Schüler einfühlen: “Vattenfall bietet eine breite Palette an Berufen an, die sich ergreifen lassen. Bei uns kann man eine Ausbildung zum Anlagemechaniker, zum Mechatroniker, zum Industriekaufmann bzw Industriekauffrau oder zum Elektroniker für Betriebstechnik (alle m,w,d) beginnen. Es stehen auch Duale Studiengänge bereit. Schließlich betreibt Vattenfall eigene Kraftwerke, kümmert sich aber auch um die Vertriebsebene. Ich hatte alleine am ersten Tag 60 Gespräche. Viele Schüler kommen und wissen noch nicht so recht, wo die Reise hingehen soll. Wir haben vor Ort einen eigenen Berufswahltest durchgeführt, der 30 Fragen stellt und am Ende passende Ausbildungsberufe oder einen dualen Studiengang vorschlägt. Wir bei Vattenfall möchten am liebsten all unseren Mitarbeiterbedarf selbst und intern ausbilden.”
Das Havelländer Unternehmen Havelbus suchte auf der Messe die Busfahrer und Mechatroniker von morgen – und bot die dafür nötige Ausbildung an. Andreas Plessow ist Berufsausbilder bei Havelbus: “Wir sind zum ersten Mal auf der vocatium, und wir sind sehr angetan. Wir hatten tolle Leute aus Falkensee bei uns am Stand. Die haben uns so gut gefallen, da haben wir gleich gesagt: Kommt zu uns ins Team, schreibt eine Bewerbung. Unsere Bewerbungstermine beginnen im Oktober, das passt also zeitlich perfekt. Wer sich unsicher ist, kann auch gern mit den Eltern zusammen zu einem Extratermin kommen. Was uns sehr freut: Wir haben die Sondergenehmigung dafür erhalten, auf unserem alten Betriebshof in Falkensee eine eigene Busfahrschule einzurichten – mit einem eigenen Fahrlehrer. Das mussten wir früher immer outsourcen.”
Pia Luther, selbst erst 17 Jahre alt, arbeitet für die Mittelbrandenburgische Sparkasse und ist hier in ihrem ersten Lehrjahr für den Beruf der Bankkauffrau. Am Stand stellte sie die Berufsmöglichkeiten bei der MBS vor: “Bei uns kann man schon im Rahmen eines Schülerpraktikums in die Arbeit bei der Sparkasse hineinschnuppern. Anschließend kann man sich für eine Ausbildung oder für ein Duales Studium entscheiden. Die meisten entscheiden sich aber für die Ausbildung, sie möchten gleich arbeiten und Geld verdienen. Bei mir war das nicht anders, ich wusste schon in der Schule, dass ich gleich mit einer Ausbildung starte. Meine Tante hat bei der Sparkasse gearbeitet, ich mochte es schon immer, mit dem Computer und mit Papier zu arbeiten. Ich komme aus Falkensee und freue mich, dass ich auch vor Ort eingesetzt werde. Das Interesse an der Ausbildung zur Bankkauffrau oder zum Bankkaufmann ist sehr groß. Allein in der ersten Stunde hatte ich schon 15 Gespräche.”
Das Interesse am Bankwesen konnte auch Martina Wolff von der Berliner Volksbank bestätigen: “Inzwischen bewerben sich bei uns aber mehr Männer als Frauen, das war früher einmal ausgeglichen. Wenn uns ein Schüler richtig gut gefällt, vergeben wir ein Zertifikat, das man später der Bewerbung beilegen kann. Das ist so etwas wie eine kleine Auszeichnung. Pro Jahr kommen bestimmt zwei bis drei Auszubildende oder Duale Studenten über die Messen zu uns.”
An einem Stand stellte sich der Fachverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Berlin und Brandenburg e.V. vor. Stefan Mingramm ist hier Referent für Nachwuchswerbung. Er sagt: “Zu unserem Verband gehören 180 Ausbildungsbetriebe in Berlin und Brandenburg. Der Beruf des Landschaftsgärtners (m,w,d) lässt sich über eine Ausbildung oder im Dualen Studium ergreifen. Wir suchen handwerklich geschickte Schüler, die Lust darauf haben, im Freien zu arbeiten und die gut in Mathe, Bio und Sport sind. Natürlich ist die Arbeit körperlich anstrengend. Sie ist aber auch sehr befriedigend. Man fährt durch seine Region und hat an so vielen Stellen selbst schon einmal Hand angelegt. So haben wir im Berliner Zoo das Pandagehege mit gebaut und beim Berliner Holocaust-Museum die Pflasterarbeiten gemacht. Wir haben volle Auftragsbücher, wir brauchen Mitarbeiter.”
Lars Schwarzkopf war als Vorarbeiter der Falkenseer Firma fehmer mit am Stand: “Es interessieren sich durchaus auch Frauen für den Beruf. Die Ausbildung hat im August begonnen, aber man kann noch nachrücken.”
Großes Interesse gab es am Stand vom centrovital aus Berlin-Spandau. Am Standort ging es um Sport, Fitness, Wellness und auch das Hotelwesen. Adina Krabiell: “Das Interesse war riesig. Wir hatten über 400 Termine auf der Messe. Am größten war das Interesse an der Ausbildung zur Kosmetikerin.” Kimberly Smith: “Viele Schülerinnen hatten hier aber noch falsche Vorstellungen. Sie dachten, im Bereich der Kosmetik geht es nur um das Schminken und um Make-up. Stattdessen geht es aber darum, die Haut gesund zu halten und sie zu pflegen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 211 (10/2023).
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