Es wird gefunzelt: RUMPELSTIL sorgte beim Taschenlampen-Konzert für ein Lichtermeer in der Nauener Freilichtbühne!

Was ist das denn für eine tolle Idee: Seit 2003 ist die Berliner Band RUMPELSTIL mit ihrem Taschenlampenkonzert in ganz Deutschland unterwegs. Am 2. September besuchte die Band zum zweiten Mal Nauen und gab ein tolles Konzert für neugierige Kinder und staunende Eltern. Wie immer hieß es, sobald es dunkel wurde: Taschenlampen raus und lautstark mitsingen – etwa beim Taschenlampenlied.
Viele Erwachsene gehen für ihr Leben gern in Live-Konzerte und schauen sich ihre Lieblingsband auf den großen Bühnen an. Aber was ist mit den Kindern? Die haben doch auch Spaß an einem coolen Abend voller Musik, flirrender Noten, grellen Lichteffekten und wummernden Bässen. Ganz bestimmt sogar.
Die Berliner Band RUMPELSTIL (www.rumpelstil.de), die es in der aktuellen Besetzung mit Blanche Elliz, Peter Schenderlein, Max Vonthien und Jörn Brumme bereits seit 2001 gibt, hat ganz klar das Manko im musikalischen Angebot entdeckt und mit dem Taschenlampenkonzert eine eigene Konzertreihe für Eltern und ihren Nachwuchs ins Leben gerufen. In Berlin ist das Taschenlampenkonzert schon lange ein kultiger Klassiker: Am 23. September fand in der Waldbühne das 23. Konzert statt – eine Wahnsinnsleistung.
In Nauen waren die Musiker zum ersten Mal 2021 zu Gast. Damals wurde die musikalische Mischung aus „Nachtwanderung und Rockkonzert“ zum ersten Mal in der Nauener Freilichtbühne aufgeführt. Die Idee zur Wiederholung kam aus der Bevölkerung. 2022 bewarben Jeremy Nagel und Tamira Henning diese Idee beim Bürgerbudget der Stadt – und erhielten den Zuschlag. Verantwortlich für die Umsetzung war dann das Kulturbüro der Stadt Nauen.
Peter Schenderlein ist der musikalische Leiter der Band: „Mit unserem Taschenlampenkonzert waren wie sogar schon in Mexiko und in Amerika. In Deutschland können wir leider nicht das ganze Jahr über auftreten. Wir können im Grunde genommen nur im Mai und dann erst wieder von Mitte August bis Anfang Oktober spielen. Denn zum einen muss das Wetter warm genug für ein Open-Air-Konzert sein. Ebenso wichtig ist auch, dass es genau zur passenden Zeit dunkel wird. Das Konzert darf ja wegen der Kinder nicht zu spät enden. So können wir im Jahr nur 20 bis 30 Konzerte spielen.“
Und wie kann man sich nun so ein Taschenlampenkonzert vorstellen? Am 2. September wurde das Tor zur Freilichtbühne um 18 Uhr aufgestoßen. Um 20 Uhr ging das Open-Air-Konzert los – zunächst im Hellen. Für viele Kinder war es das allererste Konzert überhaupt. Mit entsprechend aufgerissenen Augen verfolgten sie das Geschehen auf der Bühne.
RUMPELSTIL sorgte auf der Bühne für ordentlich Spaß – auch Dank der Unterstützung von René Decker und Micha Ritter, die ständige Mitglieder der großen Taschenlampenkonzertbesetzung sind. Ganz egal, ob das „Giraffenlied“, „Mein Pferd lacht mich aus“, der Song „Möbelpacker“ oder „Jetzt wird getanzt“ angestimmt wurde: Die Songs sorgten sowohl bei den Kindern als auch bei den Eltern für fröhliche Gesichter. Und ein wenig Schalk durfte auch nicht fehlen: „Ich bin Kai – und schon seit Mai – bei der Polizei“. Der telefonierende Eisbär Mambuso stolperte auf die Bühne und es wurden jede Menge Konfettikanonen abgefeiert. Viele Kinder fühlten sich dabei in der doch eher gemütlichen Freilichtbühne so sicher, dass sie ihre Eltern auf den Sitzbänken zurückließen, um voller Selbstvertrauen direkt vor der Bühne zu tanzen.
Insgeheim warteten aber natürlich alle Kinder darauf, dass es endlich, endlich richtig dunkel wird. Auch RUMPELSTIL warf immer wieder ein Auge auf den Nachthimmel: „Ist es schon dunkel? Nein. Aber hell ist es auch nicht mehr. Wie spät ist es also? Es ist 20 Minuten vor dunkel.“
Endlich war es dann so weit und Sängerin Blanche Elliz verkündete: „Jetzt ist es dunkel und wir wollen singen und funzeln.“
Das war der Moment, an dem alle Kinder ihre mitgebrachten Taschenlampen, Stirnlampen oder Fahrradlampen einschalten sollten. Auf einmal erstrahlte in der Freilichtbühne ein gleißendes Meer aus Lichtpunkten, die sich im Takt zur Musik bewegten: Nicht nur für die Kinder war das ein ganz großes visuelles Erlebnis. Passend dazu wurde das berühmte „Taschenlampenlied“ angestimmt: „Tausend kleine Taschenlampen schreiben heut‘ für Groß und Klein – ihre ganz geheimen Wünsche in den Abendhimmel rein. Mal geht’s gut und mal daneben, Mondgesicht und heller Stern. Traurig wäre unser Leben, wenn wir ohne Wünsche wär’n.“
Erstaunlich war auch, was man doch alles mit einem perfekt synchronisierten Taschenlampenmeer anstellen kann. So hieß es von der Bühne: „Kommt, wir lassen jetzt eine Rakete steigen. Und nun kommt der Scheibenwischer dran. Und nun guckt doch einmal, ob euer rechter Fuß noch da ist.“
Peter Schenderlein: „Uns als Band ist es immer wichtig, dass wir in einer tollen Location spielen können. Wir brauchen die richtige Atmosphäre. Im Großen ist die Berliner Waldbühne ein echter Augenöffner. Im Kleinen ist die Nauener Freilichtbühne genauso schön. Wir legen auch immer Wert darauf, dass echte Taschenlampen zum Einsatz kommen und keine Handylichter. Und wir sehen uns nicht als Kinderkonzert, wir machen Konzerte für die ganze Familie.“
In Nauen hat das Wetter perfekt mitgespielt – und die Kinder hatten auf jeden Fall am nächsten Tag im Kindergarten oder in der Schule viel zu erzählen. Das war ein tolles Konzert. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 211 (10/2023).
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