Radwandern bei SV Grün-Weiss Brieselang: Seit 12 Jahren drehen die Radfahrfreunde gern eine Runde!

Radfahren ist gesund, man ist an der frischen Luft und hat unterwegs auch noch einen direkten Blick auf die Schönheiten des Havellands. Seit vielen Jahren treffen sich überzeugte Radfahrer im Rahmen des Freizeitsports vom SV Grün-Weiss Brieselang, um gemeinsam eine entspannte Runde durch die Nachbarschaft zu drehen. Dabei wird kein Rennen gefahren, es geht gemütlich zu.
1952 wurde der Sportverein Grün-Weiss Brieselang (www.sv-gruen-weiss-brieselang.de) gegründet. Der Verein ist vor allem für den Fußball bekannt, stellt sich aber auch im Breitensport auf viele verschiedene Standbeine. Die Vereinsmitglieder können sich so auch im Nordic Walking, im Boule, beim Basketball, beim Volleyball oder beim Handball versuchen.
Jürgen Roska (67) ist der Abteilungsleiter für den Freizeitsportbereich: “Seit zwölf, dreizehn Jahren gibt es auch eine Radwandergruppe bei uns. Einmal in der Woche brechen meist so sechs bis zehn Mitglieder am Donnerstag um 18:00 Uhr gemeinsam auf, um von unserem Fichtesportplatz in der Karl-Marx-Straße aus eine Feierabendrunde zu drehen.”
Uwe Gohlke (54) betreut die Gruppe: “Wir fahren immer zwei Stunden zusammen – eben so weit, wie man in dieser Zeit kommt. Dabei geht es ganz gemütlich zu, wir fahren keine Rennen. So schaffen wir in dieser Zeit etwa 25 Kilometer, im Sommer sind es auch schon einmal 30. Unser Ziel, das wir ansteuern, darf also maximal 15 Kilometer weit entfernt sein. Schließlich müssen wir einrechnen, dass wir die gefahrenen Kilometer auch wieder zurückradeln müssen. Wir haben uns so schon Paaren, Pausin, Wansdorf oder Ribbeck erstrampelt. Wichtig ist wirklich, dass es bei uns nichts zu gewinnen gibt. Wir fahren aus reinem Spaß an der Freude. Wer seine eigenen Grenzen ausloten und am körperlichen Limit in die Pedalen treten möchte, ist bei uns vielleicht nicht an der richtigen Stelle.”
Bei der Radwandergruppe geht es eher darum, körperlich fit zu bleiben, an der eigenen Ausdauer zu arbeiten, andere Menschen zu treffen und das Havelland kennenzulernen. Uwe Gohlke: “Unsere Radfahrer sind vom Altersdurchschnitt her zwischen 50 und 81 Jahre alt. Da, wo das Knie bereits zuckt, kommt auch schon einmal ein E-Bike zum Einsatz. Das ist bei uns gar kein Problem.”
Wie kann man sich das vorstellen, wenn die Truppe zusammen unterwegs ist? Wie hält man das Feld zusammen?
Uwe Gohlke: “Einer von uns fährt vorn voraus und gibt damit den Streckenverlauf vor. Einer bildet das Schlusslicht und hält die Gruppe zusammen. Wir haben immer ausreichend Getränke dabei und können zur Not auch ein Pflaster zücken, falls es zu einer Schramme kommt.”
Ein Problem ist es natürlich, um den Fichtesportplatz herum noch neue und bislang unbekannte Ecken zu finden, die sich mit dem Rad erkunden lassen. Uwe Gohlke: “Wenn man bereits über zehn Jahre lang durch das östliche Havelland gefahren ist, ist es wirklich schwer, noch etwas Neues zu finden. Man sucht tatsächlich nach den letzten hundert Metern, die man noch nicht kennt. Dabei probieren wir jeden neuen Radweg aus, der gebaut wird. Wir hoffen noch immer darauf, dass der geplante Radweg am Kanal realisiert wird, der von Schönwalde-Glien nach Brieselang führen soll. Allzu viele Radwege haben wir ja leider in Brieselang nicht. Dann müssen wir eben doch wieder auf die Straße.”
Jürgen Roska: “Aus der Sicht der Radfahrer ist Brieselang tatsächlich eine Insel. Es führt zurzeit kein sicherer Radweg aus dem Ort heraus.”
Die Radwanderer, die übrigens auch immer beim Stadtradeln mitmachen, sind nicht das gesamte Jahr über aktiv. Uwe Gohlke: “Unsere Saison reicht etwa vom März bis in den Oktober. In den Wintermonaten nutzen wir eben die Angebote aus den anderen Sportabteilungen von Grün-Weiss, um fit zu bleiben.”
Zwei Mal im Jahr brechen die Radfahrer zu großen Tagestouren auf, die meist im Frühjahr und im ausklingenden Sommer stattfinden. Diese Touren gehen in der Regel von 10 bis 18 Uhr.
Uwe Gohlke: “Im Frühjahr haben wir eine schöne 75-Kilometer-Runde gedreht und waren zusammen in Schönwalde-Glien, in Hennigsdorf, in Heiligensee und am Tegeler See. Die nächste Tagestour steht im September an, da wollen wir nach Nauen, nach Groß-Behnitz, nach Ribbeck und zur Bienenfarm.”
Was passiert eigentlich, wenn es unterwegs einmal eine Panne gibt? Uwe Gohlke: “Heute flickt eigentlich niemand mehr einen Schlauch. Stattdessen hat jeder von uns immer einen Ersatzschlauch mit dabei. Dass wir unterwegs einen Schlauch wechseln müssen, kommt häufiger vor. Einmal ist einem unserer Radfahrer eine Pedale abgefallen. Zum Glück konnten wir da noch umkehren und eine neue Pedale nachrüsten.”
Wer feststellt, dass Radwandern eine tolle Idee ist und selbst gern in Gesellschaft zu einer regelmäßigen Tour aufbrechen würde, schaut einfach an einem Donnerstag vorbei. Uwe Gohlke: “Man kann einfach zu uns dazustoßen und zur Probe einmal mitfahren. Niemand muss gleich zahlendes Mitglied im Verein werden.”
Was ist denn das Schöne am gemütlichen Radfahren? Uwe Gohlke: “Man bewegt sich und es tut danach nichts weh. Ich könnte in der Zeit auch Zuhause auf dem Sofa sitzen und fernsehen. In der freien Natur ist aber das Programm viel besser.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 210 (9/2023).
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