Zeitkapsel der alten Falkenseer Stadthalle von 1974 gefunden!

Die alte Stadthalle, zu DDR-Zeiten von den Bürgern und Vereinen selbst errichtet, ist gefallen. Die letzten Gesteinsbrocken werden zurzeit noch rasch zusammengeschoben, dann können Passanten nichts mehr von der alten Präsenz der Stadthalle erahnen. In den Trümmern wurde nun die alte Zeitkapsel gefunden, die 1974 in das Fundament einbetoniert wurde. Sie wurde neugierig geöffnet.
Bei jedem großen Neubau gehört es zum guten Ton mit dazu, eine metallene Zeitkapsel mit im Fundament zu versenken. In einer solchen Zeitkapsel werden in der Regel eine aktuelle Ausgabe der Tageszeitung, Baupläne, ein paar Münzen und andere Erinnerungsstücke versenkt. Für denjenigen, der die Zeitkapsel in ferner Zukunft einmal öffnen wird, soll mit Gegenständen ein Eindruck der damaligen Zeit vermittelt werden.
Mitte Juni 2023 wurde nun die Zeitkapsel der alten Stadthalle geborgen. Sie war 1974 in das Fundament des Neubaus einbetoniert worden. Bauarbeiter Urban Brysch hatte die metallische Röhre in den Abbautrümmern entdeckt. Geöffnet wurde die Zeitkapsel im Beisein von Bürgermeister Heiko Müller, Baudezernent Thomas Zylla, den Schlossermeistern Heinz und Michael Ziesecke und der Museumsleiterin Gabriele Helbig.
Die deutlich durch die Zeit im Erdreich gezeichnete, verzinkte Stahlblech-Kapsel enthielt einen Beschluss des Rates des Kreises Nauen zum Bau der Sporthalle, Bauzeichnungen der Sporthalle, eine Urkunde zur Grundsteinlegung des Sporthallenneubaus, Zeitungsausgaben von “Neues Deutschland” und der “Märkische Volksstimme” aus dem April 1974, einen Stadtplan der “Gartenstadt Falkensee”, eine Plakette der “10. Weltfestspiele der Jugend und Studenten“ 1973 in Berlin (DDR), eine Plakette anlässlich des Stadtrechts Falkensees im Jahr 1961, die das Rathaus zeigt, eine Sonderprägung der 20-Mark-Münze „Friedrich Schiller“ von 1972, eine 10-Mark DDR-Gedenkmünze “Weltfestspiele der Jugend und Studenten” und diverses Münzgeld der DDR.
„Das Aufspüren der Zeitkapsel gestaltete sich gar nicht so einfach, da genaue Angaben über die Lage der Kapsel fehlten,“ so Thomas Zylla.
Bürgermeister Heiko Müller: “Die aufgefundenen Zeitungen, Dokumente, Münzen und Plaketten gestatten uns einen Blick in die vergangene DDR-Zeit. Ziel wird es nun sein, diese Zeitzeugnisse weiter zu bewahren.” Das Museum bietet sich dafür an. (Text: CS + Pressestelle Falkensee / Fotos: Stadt Falkensee)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 208 (7/2023).
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