Die Kuhdammbrücke zum GVZ Wustermark muss breiter werden!

Die Lastwagen, die zu den Logistikern und zu den vielen anderen Firmen im Güterverkehrszentrum Wustermark gelangen möchten, können bislang über die Bundesstraße 5 oder direkt über Zeestow in das Gewerbegebiet einfahren. Ein dritter Weg führt über die Kuhdammbrücke – allerdings nur im Einbahnstraßenverkehr. Damit die Brummis auch hier rollen können, muss die Brücke verbreitert werden. Dazu muss sie allerdings erst einmal an Land geholt werden.
Das Güterverkehrszentrum Wustermark (GVZ) ist so gut wie voll belegt. Hier unterhalten große Gewerbetreibende wie der dm-drogerie markt, das BioBackHaus, die Wepoba Wellpappenfabrik, die Nagel-Group, Panther Display, kukki Cocktails oder “Gläser und Flaschen” ihre Logistik- und Produktionshallen.
Viele LKWs nehmen täglich Kurs auf das GVZ im Speckgürtel von Berlin, um die Logistik-Lager wieder zu befüllen oder um Rohmaterialien heranzuschaffen bzw. fertige Produkte wieder abzuholen. Diese Lastwagen fahren in der Regel direkt von der B5 aus auf das Gelände. Weitere LKWs nutzen die Strecke über Zeestow, um in das GVZ vorzustoßen. Wünschenswert wäre es, den Speditionen auch eine Anbindung an die L 202 anzubieten – und zwar über den Kuhdammweg. So könnte der Schwerlastverkehr besser aus Zeestow herausgehalten werden.
Um den Kuhdammweg und erst recht die Kuhdammbrücke für diesen Verkehr zu ertüchtigen, wurde das Millionenprojekt “Verbreiterung der Kuhdammbrücke und des Kuhdammweges einschließlich der Neuanbindung der L 202 im Güterverkehrszentrum Wustermark” aufgelegt. 12,3 Millionen Euro werden für diese Verkehrsmaßnahme investiert. Etwa zehn Millionen Euro aus der Summe stammen aus Fördermitteln. Den Rest muss Wustermark aus eigener Kraft stemmen.
Der Kuhdammweg wurde bereits für den Ausbau vorbereitet. Für Kopfschmerzen sorgt nun noch die vorhandene Kuhdammbrücke. Dabei handelt es sich um eine Stabbogenbrücke, die 2005 errichtet wurde, um als Ersatzbau für die südlich gelegene “alte” Brücke zu dienen.
Diese Brücke ist leider so schmal, dass der Verkehr nur in einer Richtung über sie hinweggeführt werden kann. Um einen “zweistreifigen Verkehr” zu ermöglichen, muss die Brücke von 4,50 Meter Fahrbahnbreite auf acht Meter verbreitert werden. Aber wie macht man eine Brücke breiter, während unter der Strahlkonstruktion der Havelkanal sprudelt? Die Antwort hat Sebastian Kelm von der Gemeindeverwaltung Wustermark: “Die Kuhdammbrücke muss an Land geholt werden. Nur an Land kann die Brücke ausgebaut werden.”
Einen ersten Termin für das sicherlich sehenswerte Spektakel gab es am 18. April. Dabei sollte das Brückenbauwerk “ausgeschoben” und auf diese Weise an Land gebracht werden. Sebastian Kelm: “Aufgrund von Verzögerungen in der Produktion einiger benötigter Teile musste der Termin leider verschoben werden. Der neue Ausschubtermin ist nun für den 8. Mai angesetzt.”
Beim Ausschub der Brücke werden 460 Tonnen bewegt. Der gesamte Vorgang wird etwa 16 Stunden lang dauern. Anschließend liegt die Brücke auf dem vorbereiteten Montageplatz direkt an Land auf.
Die Ausbauarbeiten an der Brücke werden an Land sicherlich einige Monate Zeit in Anspruch nehmen. Es wird damit gerechnet, dass die Kuhdammbrücke im dritten Quartal des Jahres wieder über den Havalkanal “eingeschwommen” werden kann, die Rede ist von August/September. Dann werden bereits 660 Tonnen bewegt.
Das Ausbauprojekt soll im April/Mai 2024 abgeschlossen sein, wenn die Witterung das zulässt. Dann kann der Verkehr auch über die Kuhdammbrücke fließen.
Übrigens: Bei den Vorbereitungsarbeiten hatten Archäologen just an diesem Standort eine historische Mehrfachgrabstätte mitsamt sechs gut erhaltenen Skeletten gefunden. (Text: CS / Fotos: Sebastian Kelm, Visualisierung: VIC Planen und Beraten GmbH)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 206 (5/2023).
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