Knoten lösen: Kommt ein Kreisverkehr am Falkenseer “Kronprinz”?
Der Havelländer Weg in Falkensee soll ausgebaut werden. Die geplanten Baumaßnahmen beginnen bereits an der Kreuzung zwischen der Karl-Marx-Straße und der Friedrich-Engels-Allee. Die Frage, die sich dabei stellt, ist, wie mit dem “Knoten am Bauanfang” umgegangen wird. Bei der Variantenuntersuchung steht auch ein noch zu bauender Kreisverkehr direkt am “Kronprinz” zur Diskussion.
Der Havelländer Weg soll ausgebaut werden. Laut dem aktuellen Verkehrsentwicklungsplan soll aus dieser Strecke eine künftige Hauptverkehrsader in Falkensee werden. Statt 3.300 Autos pro Tag sollen dann bis zu 8.400 Autos über den neu gemachten Asphalt in der Karl-Marx-Straße direkt am “Kronprinz” rollen. Auch das Radverkehrskonzept für Falkensee hat den Havelländer Weg im Visier – er soll eine künftige Hauptradroute werden.
Im Zuge des Ausbaus der gesamten Strecke zwischen der Friedrich-Engels-Allee und der Falkenseer Straße (L20) ist klar, dass auch der Knoten am Anfang der Strecke zerschlagen werden muss. An der Kreuzung direkt am “Kronprinz”, die viele Falkenseer für recht gefährlich halten, trifft die Friedrich-Engels-Allee auf die Karl-Marx-Straße, die kurz darauf in den Havelländer Weg übergeht. Zugleich führt der Hirschsprung von deer Kreuzung nach Waldheim. Zurzeit gibt es hier nur eine Fußgänger-Bedarfsampel an der Bushaltestelle. Ansonsten regelt die Vorfahrt den Verkehr.
Am 20. April stellte Stefan Täger vom Unternehmen IGS Ingenieure zwei mögliche Szenarien für den Ausbau des “Bestandsknoten Karl-Marx-Straße / Friedrich-Engels-Allee / Hirschsprung” vor.
Die Variante A sieht dabei einen Kreisverkehr an dieser Stelle vor. Dabei würde ein vierarmiger Kreisverkehr mit einem Außendurchmesser von 26 Metern entstehen. Es würde einstreifige Zu- und Ausfahrten geben und Querungsstellen in allen Armen. Der unbefestigste Brieselanger Weg würde dann nicht mehr wie es jetzt der Fall ist als fünfter Arm auf die Kreuzung treffen, sondern vorher schon in den Hirschsprung münden. Ein Vorteil wäre, dass die Bedarfsampel entfallen kann. Nachteile sind ein hoher Flächenverbrauch und mehrere Baumfällungen, die nötig werden.
Die Variante B verzichtet auf einen Kreisverkehr, sondern setzt auf einen vierarmigen Knoten mit einer Lichtsignalanlage. Es würde einstreifige Zu- und Ausfahrten geben. Bei der südlichen Karl-Marx-Straße würde man eine Aufstellfläche für Linksabbieger in den Hirschsprung mit einplanen. An zwei Armen würden gesicherte Querungsstellen dafür sorgen, dass Fußgänger sicher über die Straße kommen. Der Brieselanger Weg würde über eine Bordkante weiterhin an den Knotenpunkt angeschlossen bleiben. Die Lösung würde bei Verwendung der Ampel besonders verkehrssicher sein, dafür aber höhere Betriebskosten mit sich bringen. Vorteile wären ein geringerer Flächenverbrauch und dadurch bedingt auch weniger Baumfällungen (nur vier statt 15 Stück bei gleichzeitiger Waldumwandlung in beiden Fällen).
Die Ingenieure, die sich um die Planung kümmern, sehen eine höhere Verkehrssicherheit für Radfahrer beim Kreisverkehr, der auch allgemein bei der Leistungsfähigkeit, mit dem Verkehrsaufkommen zurechtzukommen, besser abschneidet. Auch sind dort die Betriebskosten geringer. Aus diesen Gründen votieren die Planer eher für den Kreisverkehr.
Im Bauausschuss haben sich die Stadtverordneten nur beraten, eine finale Abstimmung der SVV über den gesamten Ausbau des Havelländer Wegs steht noch aus. Auf jeden Fall soll es am 9. Mai eine Bürgerbeteiligung geben, bei der die beiden Varianten zum Ausbau des Knotenpunkts am “Kronprinz” besprochen werden. (Text/Foto: CS / Visualisierungen: IGS Ingenieure GmbH Weimar)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 207 (6/2023).
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