Kino-Filmkritik: John Wick 4

Das ist eine Geschichte, wie sie nur das Kino schreiben kann. Anfang 2015 kam der erste Teil von “John Wick” ins Kino. John Wick ist hier ein geheimnisvoller Auftragskiller, der sich zur Ruhe gesetzt hat. Nach dem Tod seiner geliebten Frau bleibt ihm nur sein Hund, sonst hält ihn nichts mehr in diesem Leben. Als russische Mafia-Hooligans seinen Hund um die Ecke bringen, hat John Wick (Keanu Reeves) nur noch einen Gedanken im Kopf – Rache!
Es kommt zu einem der actionreichsten Gemetzel auf der Leinwand. Berühmt wurde “John Wick” vor allem durch seine Kopfschüsse aus nächster Nähe.
Um “John Wick” fortsetzen zu können, mussten die nachfolgenden Filme eine tieferreichende Geschichte umsetzen. John Wick möchte aus der Geheimorganisation der Killer aussteigen – und die “Hohe Kammer” verlassen. Das gestaltet sich alles andere als einfach. John Wicks Weg ist einmal mehr von Leichen gepflastert.
Auch die Fortsetzungen haben bestens im Kino funktioniert. Und so legt Regisseur Chad Stahelski, der früher der Stuntman von Keanu Reeves war, nun mit Teil 4 den Abschluss der John-Wick-Saga vor. Drei Stunden lang darf gemordet, geballert, geschnibbelt und gemetzelt werden, auf dass abgehärtete Actionfreunde begeistert in die Hände klatschen und sagen: DAS ist ja wohl der beste Actionfilm des Jahres, wenn nicht sogar seit Jahren. Ein Bodycount von über 450 Leichen sorgt auf jeden Fall dafür, dass der Streifen nur eine FSK-18-Freigabe bekommen hat: Für Minderjährige streng verboten!
Im vierten Streifen geht es gleich böse zur Sache. John Wick ballert in der Wüste Jordaniens einfach den Ältesten (George Georgiou) der Hohen Kammer über den Haufen. Nun soll es der aalglatte und gefühlskalte Marquis de Gramont (Bill Skarsgård) richten. Er bekommt alle Befugnisse, um John Wick zu richten. So bestraft er zunächst Winston (Ian McShane), den Manager des coolen New Yorker Continental-Hotels, weil er John Wick in der Vergangenheit geholfen hat. Und dann lässt er auch noch den blinden Killer Caine (supercool: Donnie Yen) von der Leine. Zugleich steigt das Kopfgeld auf John Wick. Jeder Killer, der etwas auf sich hält, hält Ausschau nach John Wick.
Der neue Film nimmt den Zuschauer mit auf eine atemlose Todesreise um die ganze Welt. Zunächst geht es nach Osaka, wo sich John Wick im Continental-Hotel seines Freundes Shimazu Koji (Hiroyuki Sanada) versteckt. In Berlin sucht John Wick wieder Anschluss an die Ruska Roma, muss sich aber zunächst im Untergrund der Hauptstadt mit einem schmierigen Killer (eine irre Leinwandpräsenz: Action-Star Scott Adkins) auseinandersetzen. Weiter geht es nach Paris.
Regisseur Chad Stahelski lässt John Wick in keiner Sekunde zur Ruhe kommen. Ganz egal, ob Osaka, Berlin oder Paris: Immer wieder stürmen die Bösen von allen Seiten heran und müssen in extrem körperbetonten Actionszenen gemeuchelt werden. Hier zeigt Chad Stahelski seine ganze Qualität – und präsentiert jede Szene aus einer anderen Perspektive und mit einem neuen Twist. Allein die völlig übertriebenen Kampfszenen auf dem Kreisverkehr um den Pariser Triumphbogen oder auf der Treppe zur Sacré-Cœur de Montmartre werden Geschichte schreiben. Chapeau. Gut gemacht. Vorsicht: Nichts für sensible Gemüter. (CS / Bilder: Leonine Studios)
Fazit: 5 von 5 Sternen (FSK: 18)
Spieldauer: 169 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=We80b2McYnc
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 205 (4/2023).
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