Die Stadt Falkensee hat den Misteln den Kampf angesagt!
Die Misteln sind es, die zunehmend für Sorgenfalten beim Fachbereich Grünflächen der Stadt Falkensee sorgen. Die parasitär auf Bäumen wachsenden Pflanzen haben sich extrem verbreitet – und werden inzwischen gezielt zurückgeschnitten. Dabei zieht der Fachbereich inzwischen ein positives Fazit: Die Maßnahmen greifen!
Die Straßenbäume zeigen in Falkensee noch kein Laub, dafür war es die letzten Wochen noch zu kalt. Umso deutlicher lassen sich zwischen den kahlen Ästen aber die immergrünen Kugeln der Misteln ausmachen. Der Halbschmarotzer breitet sich zunehmend in der Gartenstadt aus – Vögel tragen die klebrigen Samen von Baum zu Baum. Hier wurzelt die Mistel direkt in den Ästen der Bäume, um so an Wasser und an Nährstoffe zu gelangen.
Bei der Bekämpfung der Weißbeerigen Mistel reicht es aus diesem Grund nicht aus, nur den kugeligen Mistelauswuchs abzuschneiden. Der “befallene” Ast muss wenigstens 50 Zentimeter weit beschnitten werden. So tief kann die Mistel nämlich ihre Wurzeln in den Wirt treiben.
Nach einer solchen Beschneidungsmaßnahme sehen die behandelten Bäume stark beschnitten aus. Erst im späteren Folgezeitraum ist es möglich, eine Prognose darüber abzugeben, wie erfolgreich der Beschnitt ausgefallen ist. Die Bürger konnten eine solche Entwicklung etwa nach dem Beschnitt der Bäume im Falkenkorso, in der Seegefelder Straße oder in der Ringpromenade beobachten.
Am 6. März berichtete Ina Neitzel als Leiterin vom Fachbereich Grünflächen auf dem Falkenseer Stadtentwicklungsausschuss über den Erfolg des Mistelschnitts: “2020 haben wir in der Ringpromenade mit dem Beschnitt der Mistel begonnen, 2021 war der Falkenkorso an der Reihe. Wir hatten viele Anrufer, die uns am Telefon kritisiert haben, weil die behandelten Bäume so schlimm aussehen. Aber wir konnten bereits im Sommer 2022 feststellen, dass die Bäume wieder voll belaubt waren und eine neue Krone ausgebildet haben. Die Behandlung der Misteln war demnach ein großer Erfolg. Wir werden die Mistel aber nicht mehr ganz aus Falkensee vertreiben können. Als ich vor 30 Jahren in Falkensee angefangen habe, war die Mistel noch eine Seltenheit. Ich kann mich daran erinnern, dass ich die ersten Misteln in den Pappeln entdeckt habe. Heute gibt es im Stadtgebiet wohl keine Baumart mehr ohne Mistel. Sie ist vor allem in den Linden zu finden. Manche Bäume haben gefühlt mehr Misteln als Äste.”
Inzwischen sind gleich drei Firmen im Stadtgebiet unterwegs, die im Auftrag der Stadt den Baumschnitt durchführen und dabei auch gleich die Misteln entfernen.
Aber was ist mit den Privatgrundstücken? Ina Neitzel: “Es gibt keine Pflicht, Misteln zu beschneiden. Wir schneiden die Misteln auch aus Sicherheitsgründen zurück. So eine Mistel kann schnell fünf Kilo schwer werden. Wenn die abbricht und herunterfällt, könnte das eine Gefahr für den Verkehr werden.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 205 (4/2023).
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