Nauen: Neues Buch zum frühen Konzentrationslager Börnicke im Buchhandel erschienen

Schon lange hat sich die Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten mit der Geschichte dieses Orts in Börnicke befasst. Inzwischen hat der Metropol-Verlag dazu den Band 35 veröffentlicht. Am Mittwoch wurden die ersten Exemplare von Bürgermeister Manuel Meger und Ortsbeiratsmitglied Robert Pritzkow (beide LWN) in der Nauener Theodor-Körner-Buchhandlung der Öffentlichkeit vorgestellt.
Der Titel des Buches von Andreas Pupkes lautet „Wie es in Börnicke zugegangen ist, weiß ja jeder Nauener“ – Das frühe Konzentrationslager Börnicke im Osthavelland. Es erscheint im Metropol-Verlag um kostet 22 Euro. Dieser Band 35 enthält Forschungsbeiträge und Materialien der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten.
Bürgermeister Meger sagte zum Buch: „Es freut mich sehr, dass das Thema so gut Fahrt aufgenommen hat. Das Projekt, das einst von geschichtsbewussten Menschen ins Leben gerufen wurde und dessen Ergebnis man nun erlesen kann, ist ab heute für die Öffentlichkeit im Buchformat zugänglich“, sagte Bürgermeister Meger. „In dem Buch erscheinen zahlreiche Namen von Menschen, die wir von unseren Straßenschildern in Nauen her kennen. Mit dem Buch bekommen die Namen eine Geschichte.“
Robert Pritzkow aus Börnicke sagte anlässlich der Präsentation: „Seit knapp vier Jahren beschäftige ich mich mit diesem Kapitel der Geschichte meines Heimatdorfes. Ich bin stolz, dass wir heute die Früchte der Arbeit der Arbeitsgruppe nun in den Händen halten. Das nächste Ziel in diesem Zusammenhang für mich ist es, die Gedenkstätte in Börnicke in einen würdigen Zustand zu bringen und mit Informationstafeln zu versehen. Dafür bildet dieses Buch die fundierte wissenschaftliche Basis.“
Die sehr intensive und umfangreiche Aufarbeitung der Geschichte um das Außenlager des Konzentrationslagers Oranienburg in Börnicke erfolgte in einer Arbeitsgruppe, in die sich auch Schülerinnen und Schüler des Goethe-Gymnasiums Nauen sehr engagiert eingebracht haben. Bürgermeister Meger überreichte dem Schulleiter Wieland Breuer ein Kontingent von 60 Büchern, mit denen die Schülerinnen und Schüler der kommenden Jahrgänge im Geschichtsunterricht arbeiten können. Dazu sagte Schulleiter Wieland Breuer: „Das vorliegende Buch leistet einen wichtigen Beitrag zur Bereicherung des Geschichts-und Regionalkundeunterrichts am Goethe-Gymnasium Nauen. Gerade die heranwachsende Generation muss auch mit dem dunkelsten Kapitel der Geschichte unserer Stadt vertraut gemacht werden, um eine Wiederholung solch schrecklicher Ereignisse zu verhindern.“
Zum Buch (Quelle: Metropol-Verlag):
Das frühe Konzentrationslager Börnicke wurde Mitte Mai 1933 von der SA-Standarte 224 errichtet und entwickelte sich während seines dreimonatigen Bestehens zur zentralen Haftstätte für das Osthavelland. SA-, SS- und Stahlhelm-Angehörige sowie Polizeibeamte verschleppten 500 bis 600 überwiegend politische Gegnerinnen und Gegner der Nationalsozialisten in das Lager, wo der Alltag der Inhaftierten von Arbeit, Gewalt und Mord geprägt war. Mindestens 18 Menschen kamen durch die SA-Standarte 224, die auch außerhalb des Konzentrationslagers ihre Gewalt verbreitete, ums Leben. Auf der Grundlage umfangreicher Quellen und Zeitzeugenberichte stellt der Band die Geschichte des Lagers, seiner Opfer sowie der Täter dar und schlägt den Bogen zur juristischen und historischen Aufarbeitung nach 1945.
Bildunterschrift (v. l.): Robert Pritzkow, Juliane Gandert von der Theodor-Körner-Buchhandlung und Manuel Meger während der Buchpräsentation in der Mittelstraße.
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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