3. Falkensee Profibox Gala: Boxsport auf Augenhöhe in der Falkenseer Stadthalle!

Über 600 Sportfans vor allem aus dem Box-Milieu drängten am 22. April in die Falkenseer Stadthalle, um bei der dritten “Falkensee Profibox Gala” mit dabei zu sein. Spandaus Bauunternehmer Almin Kuc möchte mit seiner Kuc Boxing Promotion GmbH gern Boxkämpfe auf Augenhöhe präsentieren. Das ist wieder einmal bestens gelungen. Im Gürtelkampf um den IBO-Titel im Schwergewicht gab es im Fight zwischen den Serben Sanel Hasanovic und dem Tschechen Lukas Fajk sogar eine echte Überraschung.
Langsam wird aus der fixen Idee eine echte Institution. Nach den ersten Veranstaltungen am 9. April (600 Zuschauer) und am 8. Oktober 2022 (1.000 Zuschauer) ging es in diesem Jahr am 22. April weiter mit der Sportreihe “Falkensee Profibox Gala”. Zwei Mal im Jahr soll sich Falkensee in das neue Box-Mekka im Umkreis von Berlin verwandeln. Der Termin für den vierten Boxabend steht auch schon wieder fest: Am 7. Oktober wird erneut geboxt.
Verantwortlich dafür, dass in der Gartenstadt die Fäuste fliegen, ist der Serbe Almin Kuc. Er kommt hauptberuflich aus der Bau-Branche und ist seit einigen Jahren auch im Immobilien-Bereich tätig. Neben seiner eigenen und inzwischen abgeschlossenen Handball-Karriere und einer ausgeprägten Liebe zum Radsport war er schon immer sehr begeistert vom Boxsport.
Almin Kuc war regelmäßig in Europa auf allen großen Box-Events unterwegs. Die damalige Zeit mit Größen wie Granciano Rocchigiani, Michel Trabant, Arthur Abraham und Marco Huck hat ihn sehr geprägt.
2018 begann Almin Kuc damit, eine erste eigene Boxveranstaltung als Promoter zu organisieren – das war 2018 in seiner Heimat Novi Pazar in Serbien. Seitdem gab es viele weitere Boxevents, darunter in Istanbul und Berlin. Seit 2018 gibt es die Kuc Boxing Promotion GmbH. Sie kümmert sich nicht nur um die Organisation von Box-Events, sondern auch um das Training und die Profikarriere von Boxern aus dem eigenen Stall, darunter auch Dusan Veletic und Sanel Hasanovic im Schwergewicht.
Almin Kuc: “Ich habe schon während der Corona-Zeit nach einem passenden Ort in der Nachbarschaft für meine Box-Events gesucht. Falkensee liegt perfekt. Wir haben hier eine tolle Halle, die keine Wünsche offen lässt, Parkplätze vor der Tür, und über Bahn, Bus und Autobahn eine schnelle Anbindung an die Hauptstadt Berlin.“
Bei der zweiten “Profibox Gala” im Oktober konnten die Falkenseer die Spandauerin Nina Meinke boxen sehen. Kurz darauf gelang es ihr erstmals, um den Weltmeistertitel zu kämpfen. Mit Erfolg.
Patrick Trietz vom Orga-Team: “Edin Puhalo, der bei den letzten beiden Box-Events mit dabei war, wurde letztes Jahr in seinem Land Bosnien und Herzegowina als Sportler des Jahres auf den 2. Platz gewählt – gleich hinter dem Fußballer Edin Dzeko von Inter Mailand.”
Bei der Vorbereitung für die dritte “Profibox Gala” am 22. April hatte der erfahrene Matchmaker Hagen Döhring ordentlich etwas zu tun. Seine Aufgabe war es, Kämpfe auf Augenhöhe zu organisieren. Almin Kuc: “Niemand soll bei unseren Kämpfen sagen: Da weiß man ja schon vorher, wer gewinnt. Das braucht niemand in Deutschland. Wir müssen wieder mehr Mut zum Risiko zeigen. Ich möchte, dass die Promoter wieder mehr zusammenarbeiten, um den Boxsport wieder salonfähig zu machen. Wir haben für die dritte Profibox Gala sehr gut und vertrauensvoll mit Agon Sports Berlin kooperiert.”
Bei der dritten “Profibox Gala” in Falkensee strömten an die 600 Boxfreunde in die Stadthalle. Leider kamen auch dieses Mal die meisten Zuschauer aus dem Box-Milieu. Es wäre wünschenswert, wenn es gelingen würde, noch mehr Havelländer für das Event zu begeistern.
Almin Kuc: „Boxen wie in Las Vegas, aber in Falkensee: Das ist unser Ziel. Wir würden uns sehr freuen, unseren Sport noch mehr interessierten Zuschauern aus dem Havelland zeigen zu dürfen. Als Gast konnten wir am 22. April auch den ehemaligen Boxweltmeister im Halbschwergewicht Karo Murad aus Berlin begrüßen.”
Tatsächlich bekamen die Freunde des Boxsports bei der dritten Kampfnacht wieder sechs spannende Begegnungen präsentiert. Eine Eintrittskarte war ab 58 Euro zu haben, das VIP-Paket kostete 187,50 Euro. Dafür gab es Boxsport von 18:30 bis 23:30 Uhr. Matthias Preuss und Nina Meinke saßen als Moderatoren am Ring. Sie kommentierten für Sport1Extra und Fight24 – dort wurde das Event im Fernsehen und Internet live übertragen.
Den ersten Kampf des Abends im Schwergewicht entschied Carlos Castillo Rodriguez aus Kuba für sich – gegen Nemanja Kerezovic aus Bosnien Herzegowina. Im Supermittelgewicht gewann Abu Yusupov aus Berlin gegen Yannick Linaniye, ebenfalls aus Berlin. Im Weltergewicht holte sich Nathanael Lukoki aus Erfstadt nach acht Runden den Sieg gegen Patrizio Moroni aus Italien.
Nach der Pause wurde es für Kuc Boxing richtig spannend. Für den Boxstall kletterte Dusan Veletic aus Bosnien Herzegowina in den Ring. Er kämpfte im Schwergewicht gegen den Polen Kamil Sokolowski – und gewann nach acht Runden auf Augenhöhe nach Punkten.
Richtig Stimmung kam in der Stadthalle beim vorletzten Kampf auf. Victor Cakiqi aus Berlin kämpfte im Weltergewicht gegen Nassim Mahouechi aus Rhone in Frankreich. Beide Profis hatten vier Profikämpfe auf der Karte, wobei Victor Cakiqi mit vier Siegen die bessere Ausgangslage hatte. Der Berliner Cakiqi ging als Lokalmatador in den Kampf – seine Fans sorgten für eine unfassbare Geräuschkulisse und machten ordentlich Stimmung für ihr Idol. Im Ring schenkten sich die beiden agilen Kämpfer nichts und lieferten einen mehr als spannenden Kampf über sechs Runden, in dem Nassim Mahouechi schon bald mit einem stark blutenden Cut über dem Auge zu kämpfen hatte. Victor Cakiqi gewann am Ende nach Punkten.
Im letzten Kampf des Abends ging es in zehn Runden um einen Gütel – um den IBO-Titel im Schwergewicht. Kuc Boxing schickte den 24-jährigen Sanel Hasanovic aus Novi Pazar in Serbien ins Ringgeviert. Für den 2,04 Meter großen Sanel Hasanovic ging es zum ersten Mal in seiner jungen Profi-Karriere um einen Titel. Dafür hätte er allerdings den etwas kleineren, dafür aber deutlich bulligeren Tschechen Lukas Fajk aus Prag schlagen müssen.
Lukas Fajk ließ sich aber von Sanel Hasanovic Boxkünsten nicht ansatzweise beeindrucken. Er überzeugte mit purer Willenskraft, sehr zerstörerischen Schwingern und anscheinend unendlich viel Kraft in den Muskeln. Er schaffte es, Sanel Hasanovic als Favoriten des Abends nach Punkten zu besiegen und den IBO-Titel mit nach Prag zu nehmen. Sanel Hasanovic sagte nach dem Kampf fair: “Ich wusste, dass Lukas Fajk ein starker Gegner ist. Ich habe alles gegeben. Es hat nicht gereicht.”
Almin Kuc: “Es gab spannende Kämpfe zu sehen. Am Ende ist es Sport. Der Bessere soll gewinnen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 207 (6/2023).
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