Der Zukunftsmarkt: Grundsteinlegung für modernsten EDEKA-Markt in Nauen!

Der Berliner Speckgürtel hat Nauen erreicht – vor allem die „Süd-Stadt“ wird zurzeit ordentlich erweitert. Nun bekommt der Nauener Süden auch noch einen „Zukunftsmarkt“. EDEKA baut hier einen der nachhaltigsten und innovativsten Einkaufstempel in ganz Deutschland. Am 17. April kam es zu einer sehr modernen „Grundsteinlegung“ am neuen Standort in der Brandenburger Straße. Dabei wurde auch verkündet: Christian Dorfmann wird der spätere Betreiber sein.
Die EDEKA Minden-Hannover zeigt in Nauen, wie der Supermarkt der Zukunft einmal aussehen könnte – nachhaltig und energiebewusst in allen nur erdenklichen Bereichen.
Noch ist vom späteren „Zukunftsmarkt Nauen“ vor Ort allerdings nichts zu sehen. Am späteren Standort in der Brandenburger Straße 74 entdeckt man nur ein rechteckiges Loch im Boden, das den späteren Grundriss vom Markt vorgibt. Ringsherum ragen aber schon die Betonskelette zukünftiger Einfamilienhäuser in den Himmel. Klarer Fall: Hier entsteht ein neues Wohnquartier samt Nahversorger. 800 neue Wohneinheiten sollen in der „Süd-Stadt“ gebaut werden.
13,5 Millionen Euro investiert die EDEKA Minden-Hannover vor Ort. Ziel ist es beim „Zukunftsmarkt Nauen“, nicht nur eine einzelne „Zukunfts“karte zu ziehen, sondern ein komplettes Kartenspiel auszuteilen.
Wie baut man aber in heutigen Zeiten nachhaltig, energetisch mit Augenmaß und dann auch noch mit niedriger CO2-Bilanz?
Der neue EDEKA nutzt zum Bauen vor allem umweltfreundliche Materialien wie Holz, natürliche Dämmstoffe und CO2-armen Beton. So kommt der Beton auch nur in der Bodenplatte zum Einsatz. Das überirdische Gebäude wird komplett aus Holz errichtet. Sogar die große Glasfassade am Eingang wird nicht mit Aluminium eingefasst, sondern mit Holz festgehalten. Wenn man dann auch noch die Verwendung von Schaumglasschotter zum Dämmen der Bodenplatte mit einbezieht, erzeugt der Bau des neuen Marktes 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als sie bei einer konventionellen Bauweise auftreten würden.
Das Dach des später mit 2.500 Quadratmetern Verkaufsfläche ausgestatteten Marktes wird zur Hälfte begrünt und zur anderen Hälfte mit einer Photovoltaik-Anlage belegt. Auch auf dem Parkplatz werden 56 PKW-Stellplätze mit großen Solar-Carports überdacht. Ulf Plath, Vorstand der EDEKA Minden-Hannover: „So steht das eigene Auto im Schatten, während direkt darüber Strom produziert wird. Wir bei EDEKA haben ein Jahresziel nicht nur in Euro, sondern auch in Sachen Nachhaltigkeit. Unser neuer Markt in Nauen ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Nachhaltigkeit. Ich bin mir sicher, wir werden hier am Standort noch ganz viel für die Zukunft lernen.“
Insgesamt sollen die Solarmodule etwa 417.000 kWh Strom im Jahr erzeugen. Im Zusammenspiel mit einem Stromspeicher, der gleich mit verbaut wird, werden 82 Prozent des erzeugten Stroms direkt vom Markt selbst verbraucht. So kommt der „Zukunftsmarkt“ auf eine Strom-Selbstversorgungsquote von 54 Prozent.
Bürgermeister Manuel Meger: „Da liegt Nauen erneut im Trend. Wir erzeugen in Nauen bereits sehr viel nachhaltige Energie mit Wind, Solar und Biogas. Tatsächlich erzeugt Nauen die 540-fache Menge von dem Strom, den wir selbst verbrauchen.“
Und da ist noch mehr. Das Wasser, das auf dem 3.930 Quadratmeter großen Dach aufgefangen wird, landet in einer 15 Kubikmeter großen Zisterne. Das Wasser wird u.a. für die WC-Anlagen des Marktes verwendet. Das Wasser, das nicht direkt gebraucht wird, versickert auf dem Grundstück. Hier planen die Macher eine Streuobstwiese, eine Wildblumenwiese für Insekten und eine begrünte Schallschutzwand. Auch einen Barfußpfad und einen Bienenlehrstand soll es geben.
Geheizt wird der neue EDEKA später einmal komplett über die Abwärme der Kühlmöbel. Reicht das im Winter nicht aus, springt eine Luft-Wasser-Wärmepumpe an. Durch große Glasflächen an drei Seiten des Gebäudes und durch ins Dach eingelassene Tageslichtspots gelangt viel natürliches Licht in den Verkaufsbereich. Das Kunstlicht wird adaptiv geregelt und bei viel Sonnenschein ganz ausgeschaltet.
Im besonderen Maße dachten die Architekten auch an die Fahrradfahrer. Neben eigenen Stellplätzen für Lastenfahrräder und Fahrräder mit Anhänger wird es auch Stellplätze für E-Fahrräder samt Lademöglichkeit geben. Eine Reparaturstation mit Werkzeug und Luftpumpe soll dabei helfen, kleine Pannen vor Ort sofort zu beseitigen.
Grundsteinlegung einmal anders
An 17. April erfolgte die Grundsteinlegung für den neuen EDEKA-Markt. Die Kupferröhre mit verschiedensten Dreingaben wurde allerdings nicht wie sonst üblich in der Bodenplatte versenkt, sondern von Ulf Plath, Nauens Bürgermeister Manuel Meger und Christian Dorfmann in eine Holzwand eingeschraubt, die später auch im Markt sichtbar sein soll.
Dabei wurde deutlich gemacht: Christian Dorfmann wird den Markt später einmal leiten. Das passt sehr gut. Seit 2018 betreibt er bereits mit „EDEKA Dorfmann“ einen eigenen Markt in Ketzin. In diesem Jahr hat er am 19. Januar den EDEKA-Markt „nah und gut“ in der Nauener Mittelstraße übernommen. Und am 11. Mai wird er das ehemalige „Schäfer’s“ am Eingang zur Altstadt Nauen als „Dorfmanns Funkstadt Café“ neu eröffnen.
Christian Dorfmann: „Der neue EDEKA soll im Mai 2024 fertiggestellt sein. Ich werde großen Wert auf regionale Produkte legen. Gern können sich lokale Hersteller schon jetzt bei mir melden.“ (Text/Foto: CS, Außenvisualisierungen: bloomimages GmbH, Innenvisualisierungen: Schweitzer)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 206 (5/2023).
Seitenabrufe seit 18.04.2023:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige
