Bürgermeisterwahl Falkensee 2023: Wen wählen Sie? (Umfrage März 23)
Das wird aber spannend: Falkensee bekommt einen neuen Bürgermeister. Oder vielleicht auch eine Bürgermeisterin. Auch wenn der Wahlkampf nur recht zögerlich Fahrt aufnimmt: Spannend ist es zu erfahren, wie Falkensee wohl wählen würde, würde die Wahl schon JETZT stattfinden. Wir von “Unser Havelland” haben die Falkenseer aus diesem Grund zur Online-Umfrage gebeten – und veröffentlichen nun eine allererste Wahlprognose als aktuelles Stimmungsbarometer.
Heiko Müller ist seit 2007 der Bürgermeister von Falkensee. Der ehemalige Abgeordnete aus dem Landtag Brandenburg hat das Amt von Vorgänger Jürgen Bigalke übernommen. Seit vielen, vielen Jahren wird die Gartenstadt demnach von einem Vertreter der SPD “regiert”.
Nun endet die Amtszeit von Heiko Müller am 31. Oktober 2023. Die Frage ist natürlich: Wer wird der nächste Bürgermeister im Ort sein? Oder wird es gar eine Bürgermeisterin werden?
Überraschend ist, dass die Kommunalaufsicht des Landkreises Havelland den Wahltermin bereits sehr früh angesetzt hat. Gewählt wird am 11. Juni 2023. Sollte anschließend eine Stichwahl nötig sein, so wird diese am 2. Juli stattfinden. Der nächste Bürgermeister wird demnach noch vor den Sommerferien feststehen. Dann bleibt auch noch genügend Zeit für die Amtsübergabe.
Sechs Kandidaten haben bereits ihren Hut für den Posten in den Ring geworfen:
Julia Concu (B90/Grüne)
Rainer Ganser (Freie Wähler)
Lars Krause (Die PARTEI/PDS)
Dr. Cornelia Nietsch-Hach (SPD)
Dr. Jan Pollmann (CDU)
Heike Stumpenhusen (dieBasis)
Weitere Kandidaten haben noch bis zum 6. April die Chance, ihre Kandidatur anzumelden.
Große März-Umfrage mit 575 Teilnehmern
Die große Frage ist natürlich: Wer liegt in der Gunst der Wähler aktuell vorn, wer bildet das Schlusslicht? “Unser Havelland” hat aus diesem Grund eine Online-Umfrage gestartet, die vom 12. bis zum 22. März zugänglich war. Mit technischen Mitteln wurde dabei ein wiederholtes Teilnehmen der Falkenseer an der Umfrage deutlich erschwert, um einer Manipulation vorzubeugen. 575 Personen nahmen an der Umfrage teil. Werbung für die Befragung wurde einzig und allein in verschiedenen Falkenseer Facebook-Gruppen veröffentlicht.
Das Ergebnis der März-Umfrage ist überraschend klar:
Dr. Jan Pollmann (CDU) – 46,0 Prozent
Julia Concu (B90/Grüne) – 22,4 Prozent
Dr. Cornelia Nietsch-Hach (SPD)- 8,2 Prozent
Rainer Ganser (Freie Wähler) – 7,5 Prozent
Heike Stumpenhusen (dieBasis) – 6,8 Prozent
Lars Krause (Die PARTEI/PDS) – 3,5 Prozent
Nun stand noch eine weitere Frage im Raum: Kennen die Bürger die neuen Bürgermeisterkandidaten überhaupt?
Das Ergebnis:
76,3 % – Dr. Jan Pollmann (CDU)
67,5 % – Julia Concu (B90/Grüne)
57,7 % – Rainer Ganser (Freie Wähler)
36,6 % – Dr. Cornelia Nietsch-Hach (SPD)
33,3 % – Lars Krause (Die PARTEI/PDS)
23,5 % – Heike Stumpenhusen (dieBasis)
Dr. Jan Pollmann ist es den Zahlen zufolge sehr gut gelungen, in den Wahlkampf um das Bürgermeisteramt durchzustarten. Er hat sich sehr schnell bei den Bürgern bekannt gemacht, obwohl er vor seiner Aufstellung als Kandidat im Ort kein öffentliches Amt bekleidet hat. Julia Concu und Rainer Ganser waren schon im Vorfeld durch ihre Arbeit für die Stadtverordnetenversammlung und durch ihre Teilnahme an vielen Veranstaltungen im Ort einer großen Anzahl Personen vertraut. Dr. Cornela Nietsch-Hach kennt man als Geschäftsführerin von Kastell Immobilien und als Mitbegründerin der Initiative „Wasserstoff – Neue Energie für Falkensee“. Heike Stumpenhusen hat die Montags-Spaziergänge in Falkensee mit auf den Weg gebracht. Lars Krause ist bereits in der Vergangenheit mit seiner Arbeit für “Die PARTEI” aufgefallen.
Außerdem erkundigte sich die Umfrage bei den Teilnehmern: Welche Falkenseer Themen sind Ihnen im Wahlkampf (und danach) besonders wichtig?
Hier gab es einige Vorschläge der Redaktion, die per Mausklick anzukreuzen waren. Es war auch möglich, sich für mehrere Vorschläge zu entscheiden.
59,4 % – Zentrum attraktiver gestalten
57,0 % – Kitas und Schulen ertüchtigen
49,2 % – Mehr für die Jugend tun
48,7 % – Natur in Falkensee erhalten
47,4 % – Havelländer Weg ausbauen
44,9 % – Lokales Gewerbe stärken
44,5 % – Mehr für die Kinder tun
41,7 % – Fahrradwege ausbauen
41,7 % – Wohnungsbau stoppen
30,8 % – Campusplatz beleben
26,5 % – Auto-Verkehr reduzieren
22,7 % – Mehr für die Senioren tun
21,2 % – Mehr Feste und Feiern aller Art
16,9 % – Mehr für Kunst und Kultur tun
16,2 % – Mehr für Inklusion tun
14,5 % – Gewerbegebiet ausweiten
11,7 % – Havelländer Weg nicht ausbauen
Diese kleine Umfrage gibt eigentlich bereits die Themen vor, die den Falkenseern im Wahlkampf ganz besonders wichtig sind. Kein Kandidat um das Bürgermeisteramt sollte sie ignorieren.
Die Teilnehmer der Umfrage konnten auch eigene Themen vorgeben, die ihnen für den Wahlkampf wichtig erscheinen. Hier eine Auswahl der Beiträge:
– Anliegerstraßenbau abschaffen
– Nordumfahrung nicht bauen
– Nordumfahrung bauen
– Kein Bauklotz am Standort der alten Stadthalle
– Energiesicherheit
– Falkensee für Arbeitgeber attraktiv machen
– Verkehrswende voranbringen
– Verkehrsanschluss an Berlin
– Innere Sicherheit stärken
– Ausbau und Erneuerung der Verkehrsinfrastruktur
– Feuerwehr weiter ausbauen
– Gehwege ausbauen
– Wasserstofftankstelle errichten
– Mehr Sportstätten
– Steuern senken
– Klimawende mitgestalten: PV auf allen öffentlichen Gebäuden (wenn technisch möglich)
– Stadtwerke schaffen
– Kleingartenanlage erhalten
– Klimaschutz lokal umsetzen
– keine Kreisverkehre mehr
– Parkhaus für Pendler
Diese Umfrage wird nach dem 6. April noch einmal neu gestartet, sodass in der kommenden Ausgabe eine zweite Wahlprognose mit aktuellen Zahlen zur Verfügung steht. Wer sich dann an der Umfrage beteiligen möchte, verwendet bitte diesen Link: www.umfrageonline.com/s/bmwahl2, der bis zum 19. April gültig sein wird. (Text/Foto: CS)
Was die Bürger sagen:
Wir haben alle Teilnehmer der Wahl-Umfrage aufgefordert, uns ihre Gedanken zur bevorstehenden Bürgermeisterwahl und zu den Kandidaten mitzuteilen.
– Eigentlich passt keiner so richtig!
– Senkt den Hebesatz.
– Keiner der Kandidaten lässt bisher einen ernsthaften Willen erkennen, das Amt unbedingt haben zu wollen.
– Es müssen endlich Dinge nicht immer nur angesprochen, sondern auch tatkräftig angegangen werden!
– Schade, dass sich kein Urfalkenseer zur Wahl gestellt hat.
– Wir brauchen eine neue Führung, die moderne Ansätze und Lösungen für eine aufstrebende Stadt entwickelt.
– Falkensee ist durch den enormen Bevölkerungszuwachs in den letzten Jahren förmlich explodiert. Leider wurde es versäumt, die Infrastruktur (sozial wie Verkehr) im gleichen Maße wachsen zu lassen. Es braucht nun kluge Ideen zum Aus- und Neubau von Straßen und zur Schaffung von Kinderbetreuungsplätzen. Der Versuch zur Reduzierung von Autoverkehr wird nicht erfolgreich sein. Wir leben nicht in Berlin, wo Bus und Bahn alle 5 bis 10 Minuten fahren. Die Menschen in Falkensee werden nicht auf ihr Auto verzichten. Diese Realität muss der/die neue Bürgermeister/in annehmen und Lösungen entwickeln.
– Da muss ein Profi ran.
– Ich weiß nicht wirklich, wen ich wählen soll, ich kenne kaum Inhalte der einzelnen Kandidaten.
– Ich hoffe auf einen echten Kurswechsel und einen Neuanfang.
– Diese Stadt soll offen bleiben – auch für weiteren Zuzug. Weiteren Zuzug zu verhindern, ist Ausdruck einer sehr egoistischen und rückwärtsgewandten Denkweise. Das ist weder städtebaulich sinnvoll, noch hilft es der Umwelt. Das Model der Gartenstadt mit seinen Einfamilienhäusern und tausend und mehr Quadratmeter großen Grundstücken ist überholt.
– Versprechungen werden eh vorher gemacht, danach kann sich wieder keiner daran erinnern.
– Ich würde gerne wählen – aber keiner ist dabei, der Bürgermeister werden könnte.
– Ich habe mich noch nicht entschieden. Es gibt Kandidaten, die ich definitiv ausschließen kann, bei den übrigen bin ich noch unschlüssig.
– Wie können bezahlbare Mieten gestaltet werden?
– Falkensee als Beispielstadt für klimaneutrales Leben und Arbeiten! Das wäre doch mal was!
– Es braucht eine ökologisch-soziale Politik in Falkensee, die auf Teilhabe setzt. Zuzug unterbinden zu wollen ist keine Lösung. Die Stadt muss mit ihren Einwohnern wachsen.
– Bisher merkt man kaum etwas von einer anstehenden Wahl. Die Kandidat/innen treten kaum in Erscheinung.
– Krempeln Sie die Verwaltung in Richtung Dienstleister am Bürger um. Verwaltung ist kein Selbstzweck. Lassen Sie die Polizei Streife fahren für das gute Sicherheitsgefühl der Bürger. Sorgen Sie dafür, dass die Straßen saniert werden und das der Regio öfter in Falkensee und Finkenkrug hält.
– Es ist Zeit für einen Wechsel und die Aufarbeitung der Vergangenheit.
– Natur erhalten.
– Besserer ÖPNV in Falkensee auch zu Randzeiten z.B. am Wochenende und nachts, bessere Radinfrastruktur, mehr Spielplätze in Finkenkrug, weniger Neubau von Supermärkten, mehr Ladesäulen für E-Autos.
– Steigerung der Aufenthaltsqualität im Zentrum und attraktivere Gestaltung rund um den Bahnhof sowie des grottigen Busbahnhofes.
– Hoffentlich kommt etwas Gutes mit Herz und Verstand!
– Mehr Straßen werden nicht zu weniger Verkehr führen.
– Klimaschutz auch lokal leben, indem gefällte Bäume auch durch echte Bäume ersetzt werden müssen.
– Baumfällungen erschweren. Sollte die Ausnahme und nicht die Regel sein.
– Sport und Ehrenamt fördern und den wenigen Ehrenamtlichen Steine aus dem Weg räumen.
– Hoffentlich hohe Wahlbeteiligung.
– Falkensee muss wieder stärker den Charakter der Gartenstadt bekommen und leben!
– Falkensee braucht ein Profil.
– Dazu reicht der Platz nicht aus…
– Ich wünsche mir, dass bei dieser Wahl genau hingeschaut wird, welche ideologische Gesinnung sich hinter den BM-BewerberInnen verbirgt.
– Von der SPD habe ich bisher noch gar nichts gehört. Wahlprogramm?
– Endlich nicht mehr Herr Müller!
– Eigentlich ist die Wahl uninteressant, da der Bürgermeister in den Stadtverordnetenversammlungen regelmäßig blockiert wird.
– Leider kein AfD Kandidat
– Es wird allerhöchste Zeit!
– Schade, dass die FDP nicht antritt.
– Der zukünftige Bürgermeister sollte sich auf die Sache besinnen, dem Bürger zu dienen, keine Ideologien durchzusetzen, Meinungen zu hören und zuzulassen und weise Entscheidungen zu treffen. Also alles das, was die heutigen Politiker vergessen haben.
– Bei den Kandidaten hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
– Falkensee muss wieder Gartenstadt statt Betonsiedlung werden. Mehr Freizeitangebote für Kinder und Jugend.
– Bitte keine weiteren Hochhäuser.
Quelle: Online-Umfrage “Unser Havelland”
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 205 (4/2023).
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