Der Boden ist Lava: Über 350 Gäste bei der großen Kletterherausforderung vom SV Dallgow 47!

Das war doch einmal eine wirklich tolle Aktion vom SV Dallgow 47. Die Abteilung Kindersport hatte am 25. März die große Sporthalle der Grundschule “Am Wasserturm” zu einen einzigartigen Abenteuer-Spielplatz umgebaut. Ganz kleine Knirpse, Grundschüler und sogar mutige Teenager konnten sich nach drei Schwierigkeitsgraden gestaffelt auf die aneinandergereihten Sportgeräte wagen. Das Ziel war stets das gleiche: Das Ende des Parcours zu erreichen, ohne unterwegs den Boden zu berühren.
Das Spielprinzip von “Der Boden ist Lava” ist jedem Kind bekannt, seitdem es Pipi Langstrumpf im Fernsehen einmal vorgemacht hat: Man springt in einem Raum von einem Hindernis zum nächsten, und zwar immer so, dass der eigene Körper unterwegs niemals und unter gar keinen Umständen den Boden berührt.
In den USA gibt es ganze Fernsehsendungen passend zur Spielaufgabe. Und nun mischt auch Dallgow-Döberitz mit bei der spannenden Sportidee.
Am 25. März lud die Abteilung Kindersport vom SV Dallgow 47 e.V. (www.sportverein-dallgow.de) zu einem ganz besonderen Aktionstag ein: “Der Boden ist Lava”.
Kinder, die sich an diesem Tag auf die bereitgestellten Geräte stellen wollten, mussten sich im Vorfeld anmelden. Der Ansturm war so hoch, dass die Verantwortlichen gleich drei Zeitfenster zwischen 15 und 18 Uhr einrichten mussten.
Steffi Isidorczyk (40), Abteilungs- und Übungsleiterin beim Kindersport: “Die Plätze in den Zeitfenstern 15 und 16 Uhr waren bereits nach einer dreiviertel Stunde allesamt vergeben. Dabei haben wir nicht einmal groß Werbung für das Event gemacht, nur ein bisschen Facebook, Instagram und Mundpropaganda.”
Dirk Bär ist der 1. Vorsitzende im Sportverein. Er sagte: “Das ist schon eine sensationelle Truppe, die wir hier beim Kindersport haben. Die sind schon zu Corona-Zeiten auf die Spielplätze gegangen und haben während der Pandemie die Kinder-Olympiade gestartet. Dabei haben sie sich die Spielplätze angesehen, zu den Geräten passende Turnaufgaben auf Video aufgenommen und die Kinder zum Nachmachen angeregt. Wer mitgemacht hat, hat am Ende sogar eine Medaille bekommen.”
Steffi Isidorczyk (kindersport@sv-dallgow.de): “Schon letztes Jahr kam der Vorstand auf uns zu und hat gesagt: Der Kinderturntag steht vor der Tür, denkt euch doch mal etwas aus. Da haben wir in kürzester Zeit das Debut von ‘Der Boden ist Lava’ aus dem Boden gestampft. Schon da kamen sehr viele Kinder zum Turnen vorbei. Beim ersten Mal haben wir noch kein Geld genommen, dieses Mal mussten wir eine kleine Gebühr verlangen, um alles zu finanzieren.”
Drei Euro haben Vereinsmitglieder bezahlt. Wer nicht zum SV Dallgow gehörte, musste fünf Euro berappen. Dafür gab es ein persönliches Namensbändchen fürs Handgelenk und eine ganze Stunde Zeit in der Turnhalle.
Gut und gern 200 Kinder waren bei der Neuauflage von “Der Boden ist Lava” mit dabei. Die meisten von ihnen wurden von wenigstens einem Elternteil begleitet. Sie konnten die Kinder nach einem gemeinsamen Aufwärmen durch den Parcours führen und auf diese Weise immer dort Hilfestellung geben, wo es gerade erforderlich war.
Steffi Isidorczyk: “Wir haben in der Sporthalle drei voneinander getrennte Parcoure aufgebaut, die im Schwierigkeitsgrad immer kniffliger wurden. So hatten auch schon die ganz kleinen Kinder bis zu einem Alter von vier Jahren ihren ganz eigenen Parcours. Beim dritten Parcours hatte man schon im besten Fall zwölf Jahre alt sein sollen – wegen der Weite, die man überbrücken musste, um von einem Gerät aufs nächste zu springen.”
Die einzelnen Hindernisketten waren äußerst einfallsreich konzipiert. Sicherlich hat so mancher versierte Sportlehrer seine klassischen Gerätschaften noch nie in dieser Konstellation in der Turnhalle gesehen. Gab es einen Masterplan für die Anordnung? Steffi Isidorczyk: “Wie wir die einzelnen Sportgeräte aufbauen und zu einem einzigartigen Parcours zusammenfügen, das haben meine Helfer und ich erst direkt in den Stunden vor der Veranstaltung entschieden. Es gab zwar erste Ideen im Kopf. Wie aber der fertige Parcours aussieht, das kann man nicht wirklich auf dem Papier planen, das muss man sehen, ausprobieren, immer wieder optimieren und verändern. Die Kinder waren jedenfalls vom Ergebnis begeistert.”
Kein Wunder. Die Kinder mussten über Slack Lines balancieren, Wippen überwinden, aufrecht stehende Matten erklimmen, an Stangen hinaufklettern, von einem Hindernis zum anderen springen, durch Tunnels krabbeln und Stufenbarren meistern.
Auch als Erwachsener spürte man den Reiz, sich dem Parcours anzuvertrauen. Steffi Isidorczyk: “Das wäre kein Problem gewesen. Die Eltern hätten den Parcours jederzeit auch ausprobieren dürfen. Die Kinder waren aber so heiß, dass sie kaum von den Geräten wegzubekommen waren. Und die Stunde war ja auch wirklich schnell vorbei.”
Nicht wenige Kinder hatten gleich alle drei Kletterstrecken nacheinander ausprobiert und diese auch mehrfach bewältigt. Am Ende der Zeit mussten sie mit viel Mühe davon überzeugt werden, doch bitte auch den nachrückenden Kindern eine Chance zu geben, sich im Parcours zu beweisen. Kein Wunder, erinnerte doch vor allem die schwierigste Strecke schon ein wenig an die beliebte “Ninja Warriors” Klettersendung aus dem Fernsehen.
14 Helfer hatten beim Aufbau des Parcours geholfen, am Ende waren es bei der Durchführung des Events noch mehr Personen. Steffi Isidorczyk: “Das war eine tolle Leistung, alles hat gut funktioniert. Als Geschenk von mir gab es für alle Helfer ein rotes Sport-Shirt mit dem ‘Der Boden ist Lava’ Spruch.”
Sicher ist sicher: Das Team hatte auch ausreichend Pflaster eingesteckt. Steffi Isidorczyk: “Wir hatten bei der allerersten Veranstaltung keine einzige Verletzung. Und auch bei der Wiederholung lief alles glimpflich ab. Dies lag aber auch sicherlich daran, dass so viele Eltern ihre Kinder selbst durch den Parcours begleitet und auf sie aufgepasst haben.”
Bestimmt wird es auch noch eine dritte Wiederholung von “Der Boden ist Lava” für alle interessierten Kinder geben. Dann auch vielleicht mit Medaillen für alle Teilnehmer, falls sich ein Sponsor findet.
Steffi Isidorczyk: “Zunächst planen wir aber eine Erwachsenenversion von ‘Der Boden ist Lava’. Sie wird am Wochenende vom 29. September bis zum 1. Oktober stattfinden. Freitags kann man üben, am Samstag gibt es ein Qualifying und am Sonntag den eigentlichen Wettbewerb. Hier werden auch Pokale ausgelobt.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 206 (5/2023).
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