sternchenverlag aus Falkensee: Lernhefte für Schulkinder!
Mitten in der Gartenstadt Falkensee hat der sternchenverlag seine Wurzeln: Der 2009 von Katrin und Kai Langhans gegründete Schulbuchverlag konzipiert und publiziert ziemlich schlaue Lernmaterialien für die Grundschule. Das kommt nicht nur in der Schule gut an, sondern auch bei den Eltern Zuhause. Sie unterstützen so auch das Lernen und Üben der Kinder in den eigenen vier Wänden. (ANZEIGE)
Katrin und Kai Langhans stammen beide aus dem Rheinland. 1999 sind sie nach Falkensee gezogen. Katrin hat als Lehrerin mit Montessori-Hintergrund gearbeitet, Kai Langhans ist studierter Kunsthistoriker und Industriekaufmann.
Im Jahr 2009 kamen sie gemeinsam auf die Idee: Das mit den Schulbüchern und Lernmaterialien für die Kinder in der Grundschule, das kann man doch auch noch deutlich besser machen. So entstand der sternchenverlag, der inzwischen der größte Grundschulverlag in ganz Brandenburg ist und zu den wenigen Verlagshäusern im Land zählt, die noch unabhängig sind und nicht an die großen Verlage Klett oder Cornelsen angeschlossen sind.
Kai Langhans: “In all den Jahren haben wir bereits an die 50.000 Kunden mit unseren Produkten beliefern dürfen. Zu unseren Kunden zählen natürlich die Schulen, aber auch Buchhandlungen, die Eltern und andere Einrichtungen. Wir liefern unsere 180 Produkte vor allem in die deutschsprachigen Länder. Zu unseren Kunden zählt aber auch z.B. das Goethe-Institut in Kairo.”
Der sternchenverlag wurde seinerzeit in den Gewerbecontainern an der Barkhausenstraße gegründet – mit Blick auf den benachbarten Schrotthandel. Katrin Langhans: “Von hier aus sind wir zunächst in den Sperlingshof umgezogen – in das ehemalige Heizhaus der Russen. Dabei haben wir uns deutlich vergrößert. Aber auch dieser Platz in Dallgow-Döberitz hat nicht lange gereicht. Aus diesem Grund haben wir in der Nauener Straße gleich gegenüber vom Wertstoffhof der HAW gebaut – erst eine Halle, dann eine zweite. 2021 sind wir umgezogen und haben nun knapp 900 Quadratmeter Platz vor Ort. Hier lagern nun etwa 750.000 Schulhefte und Arbeitsmaterialien, die von hier aus verpackt und verschickt werden. Für uns arbeiten – mit Freien und Grafikern – zwölf Mitarbeiter. Und unser Bürohund Buddy.”
Die Idee, einen Schulbuchverlag zu gründen, kam aus dem eigenen Alltag. Katrin Langhans: “Ich habe ja selbst als Lehrerin gearbeitet. Mir haben die Schulbücher damals nicht gefallen, als ich noch selbst unterrichtet habe. Sie waren einfach zu voll und überladen. Sie haben die Kinder nicht motiviert. Und sie haben die Schüler nicht zum Selbstlernen animiert. Ich habe deswegen mein ganz eigenes Lernheft entwickelt. Das war ‘Ich kann lesen 1’. Dieses Heft gibt es bei uns im Verlag noch immer im Original. Das Heft hat einen klaren Aufbau – weniger ist hier einfach mehr. Es motiviert, regt zum Selbstlernen an und erlaubt es den Kindern, alle Aufgaben in einem eigenen Tempo zu erledigen.”
Inzwischen gibt es im Verlag eine Vielzahl an Produkten für die Fächer Deutsch, Mathematik, Sachunterricht und Englisch – und zwar für die Klassen 1 bis 4.
Katrin Langhans: “Viele Schulen kaufen bei uns ganze Klassensätze für die Schüler. Die Hefte lassen sich sehr gut einsetzen, um das Lesen und Rechnen zu erlernen. Sie können aber auch ergänzend verwendet werden. In diesem Fall können Schüler, die mit einer gestellten Aufgabe vorzeitig fertig sind, ihr Sternchenheft herausholen, um freiwillige Zusatzaufgaben zu erledigen. Die Lehrer lieben übrigens mein Buch über die Geometrie, da dieses Thema in den klassischen Mathematikbüchern oft viel zu kurzkommt.”
Kai Langhans: “Corona hat bei uns einen kleinen Boom ausgelöst. In der Zeit haben die Eltern sehr eindringlich nach Arbeitsmaterialien für ihre Kinder gesucht, die Zuhause zum selbstständigen Arbeiten animieren. Denn um unsere Aufgaben zu lösen, muss man eben nicht erst die Lehrerin holen, sie erklären sich von selbst. Ein Bestseller in dieser Zeit waren auch unsere 26 trocken abwischbaren Lerntafeln, mit denen man etwa das mathematische 1×1, die Namen der Bundesländer, die Flüsse Deutschlands oder unregelmäßige englische Verben lernen kann. Die Eltern haben sich im Corona-Lockdown vor allem auf die 1×1-Lernkarte gestürzt, weil sie Angst hatten, dass ihre Kinder das Einmaleins nicht richtig lernen. Besonders pfiffig finde ich persönlich unsere Karte mit den 100 häufigsten Fehlerworten. Diese Wörter werden in Diktaten besonders oft falsch geschrieben. Unser Gedanke war: Wenn man diese hundert Wörter richtig schreiben lernt, ist das im nächsten Diktat ein Riesenvorteil.”
Ein großes Problem für den Schulbuchverlag ist, dass es in Deutschland mehrere Erstschreibschulschriften gibt. Kai Langhans: “Das ist bundesweit nicht einheitlich geklärt. In Brandenburg kommt die Schulausgangsschrift SAS zum Einsatz, in Bayern ist es die Lateinische Ausgangsschrift LA. Und dann gibt es noch die Vereinfachte Ausgangsschrift VA. Wir müssen unsere Produkte aus diesem Grund gleich drei Mal drucken – in den drei Schriften. Das ist ein enormer Kostenfaktor. Trotzdem möchten wir unsere Lernhefte so kostengünstig wie nur möglich anbieten. Seitdem es uns gibt, haben wir erst einmal den Preis erhöht. Wir sagen immer: Kaufen ist günstiger als Kopieren.”
Neben den Schulheften und Lerntafeln spielen auch die seit 2015 angebotenen fünf Apps vom sternchenverlag eine große Rolle. Sie kosten normalerweise 2,99 Euro und werden zurzeit bis Ende Mai für 99 Cent angeboten. Katrin Langhans: “Unsere App ‘Schreiben 1’ eignet sich perfekt für Leseanfänger in der ersten Klasse. Auch unsere eigenen Kinder haben mit der App Lesen gelernt. Diese App wird gerade besonders gern von den Kindern geflüchteter Ukrainer eingesetzt, um Deutsch zu lernen. Denn wenn man in der App auf gezeichnete Begriffe wie ‘Fisch’ oder ‘Haus’ klickt, dann wird das deutsche Wort laut aufgesagt – und zwar bei jedem Fingerzeig auf Neue.” (Text/Fotos: CS)
Info: sternchenverlag GmbH, Nauener Straße 109, 14612 Falkensee, Tel.: 03322-294014, www.sternchenverlag.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 204 (3/2023).
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