Karls Erlebnis-Dorf in Elstal: Ein Megawatt Strom generieren mit neuer Photovoltaik-Anlage!
Dass bei Karls gebaut wird, ist ja schon nichts Neues mehr. Die Gerüste vor dem Eingang lassen aber vermuten: Hier entsteht keine neue Attraktion, hier wird am Bestand gearbeitet. Tatsächlich wird Karls in Elstal mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Sie wandelt das Sonnenlicht in ein sattes Megawatt Leistung um. Karls möchte auf diese Weise einen Großteil des benötigten Stroms selbst erzeugen.
Robert Dahl, Geschäftsführer von Karls, hat die neue Richtlinie bereits vor zwei Jahren ausgegeben: “Da haben wir unsere Stromverträge bei Karls so umgestellt, dass unser gesamter Strom aus grünen Quellen stammt, wir also auf erneuerbare Energien setzen. Gleichzeitig haben wir uns überlegt, noch einen Schritt weiter zu gehen und nach und nach Photovoltaik-Anlagen bei allen unseren Erlebnis-Dörfern zu installieren. In Rövershagen haben wir mit fast einem Megawatt Leistung angefangen. Noch vor dem Beginn des Kriegs in der Ukraine haben wir den Vertrag für die Photovoltaik-Anlage für Elstal unterschrieben. Hier kommt aktuell ein ganzes Megawatt Leistung aufs Dach. Wir reden hier von 2.289 PV-Panelen. Die Module sind jetzt fertig installiert, im Frühjahr möchten wir mit unserer Anlage ins Netz gehen.”
Rein rechnerisch reicht die neue PV-Anlage in Elstal aus, um den Strombedarf von Karls zu hundert Prozent zu decken. Robert Dahl: “Auf das ganze Jahr umgerechnet kommen wir aber nur auf einen Autarkiegrad von 56 Prozent. Wir haben eben ganz viel Sonne im Sommer und nur wenig im Winter. Um unsere Sonnenenergie möglichst effizient zu nutzen, denken wir über ein Phänomen nach, das man ‘intelligente Verschwendung’ nennt. In diesem Zusammenhang muss man unsere Eiswelt anführen. Diese wird Tag und Nacht auf minus 8 Grad gekühlt. Tagsüber kann die Energie dafür aus den Solarpanelen kommen. Aber nachts? Da funktioniert das nicht. Unsere Lösung: Wir kühlen die Eiswelt tagsüber auf minus 14 Grad. Dann können wir die Kühlung nachts ganz ausschalten – und die Halle hält die erforderliche Temperatur bis zum Morgen. Hinzu kommt, dass wir unsere Wäsche nur noch tagsüber waschen, die Trockner nur tagsüber anwerfen und auch die E-Autos nur tagsüber laden. So nutzen wir den Sonnenstrom besser aus.”
Kurios ist, dass Karls im Winter tatsächlich weniger Strom verbraucht als im Sommer. Robert Dahl: “Im Winter haben wir kürzere Öffnungszeiten. Wir haben weniger Besucher. Das bedeutet, dass wir auch weniger Schnitzel braten und dass die Achterbahn seltener fährt.”
Die Entscheidung, auf Photovoltaik-Panele zu setzen, fiel bereits vor dem Ukraine-Krieg und vor der aktuellen Energiekrise. Robert Dahl: “Seitdem sind die Strompreis aber fortlaufend gestiegen. Das hat dazu geführt, dass sich unsere Investition in das Photovoltaik-Feld bereits nach 6,5 Jahren amortisiert.”
Das große Problem, das sich rund um die Photovoltaik-Anlage noch stellt, ist die mangelnde Speichermöglichkeit. Optimal wäre es ja, im Übermaß im sonnigen Sommer erzeugten Strom zu speichern, sodass er wahlweise nachts oder eben im dunklen Winter zum Einsatz kommen kann. Aber wo soll ein so großer Speicher herkommen, dass er zu Karls Megawatt-Anlage passen könnte?
Robert Dahl: “Mit meinem Cousin habe ich vor zwei Jahren in ein junges Unternehmen in Kiel investiert. Da ist aktuell die größte Fabrik für Lithium-Ionen-Akkus in Deutschland entstanden. Bis zum Dezember bauen die uns einen Großspeicher, der unsere Effizienz auf 70 Prozent steigert.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 203 (2/2023).
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