Dallgow-Döberitz: Radweg zwischen Falkensee und dem Havelpark kommt!

Die Stadt Falkensee hat die Potsdamer Straße ausbauen lassen. Auf dem Stadtterritorium gibt es nun endlich einen ausgewiesenen Weg für die Fußgänger und auch für die Radfahrer. Diese Wegführung endet leider genau an der Stadtgrenze. Das soll sich nun ändern. Dallgow-Döberitz führt den Weg bis zum Havelpark weiter.
Beim letzten Kartoffelfest im Falkenseer Hofladen kam es zu einer traurigen Szene. Eine Falkenseer Familie mit mehreren Kindern und einem Kinderwagen wollte gern von der Gartenstadt aus kommend zum Hofladen laufen. Der Fußgängerweg endet aber genau an der Stadtgrenze. Hier stand die Familie nun, hatte den Hofladen bereits im Blick, kam aber nicht weiter, weil sie ansonsten mitten auf der vielbefahrenen Straße hätte laufen müssen.
Solche Szenen wird es in naher Zukunft nicht mehr geben. Die Gemeinde Dallgow-Döberitz plant bereits den direkt an Falkensee anschließenden Bau eines Rad- und Fußgängerweges, der an der Potsdamer Straße entlang bis zum Hofladen, aber auch über die Brücke und bis zum Havelpark führen soll.
Holger Schmidt, Sachbearbeiter im Bauamt der Gemeinde Dallgow-Döberitz und verantwortlich für den Tiefbau: „Seit dem Jahr 2015 denken wir bereits über den Bau eines Rad- und Fußgängerwegs an der Potsdamer Straße nach. Gescheitert ist das bislang daran, dass wir keine Genehmigung dafür bekommen haben, die Fahrbahn auf der Eisenbahnbrücke einzuziehen, also schmaler zu machen, um so Platz für den neuen Weg zu schaffen. Diese Genehmigung liegt uns nun endlich vor.“
Für Dallgows Bürgermeister Sven Richter ist der Bau des Fußgänger- und Radwegs eine sehr wichtige Aufgabe: „Wir müssen endlich die Lücke zwischen Falkensee und dem Havelpark schließen. Diesen Schritt müssen wir gehen, um etwas für die Mobilitätswende zu tun und um mehr Fahrradverkehr zu ermöglichen. Ein Radweg zwischen Falkensee und dem Havelpark ist außerdem eine echte Investition in mehr Sicherheit.“
Die Pläne für den Neubau stehen inzwischen. Holger Schmidt: „Wir sitzen jetzt an der Ausführungsplanung. Eine Ausschreibung soll im Februar oder März erfolgen. Im April rechnen wir mit dem Beschluss der Gemeindevertretung. Die Bauarbeiten selbst sollten im Mai beginnen und bestenfalls bis zum September 2023 abgeschlossen sein. Spätestens im Oktober ’23 sollte der neue Radweg befahrbar sein. Die entsprechenden Fördermittel für die Baumaßnahmen sind bewilligt worden und bereits im August bei uns angekommen.“
Die Kosten für den Bau des Radwegs sind überschaubar. Auf der Brücke, die über die Bahntrasse führt, wird die Fahrbahn von 6,36 Metern Breite auf 5,50 Meter eingezogen. Gleichzeitig wird auf der Brücke eine Tempo-30-Zone eingerichtet. Der Fußweg über die Brücke wird zugleich von 1,27 Meter auf 2,13 Meter erweitert. Diese Umbaumaßnahmen schlagen mit 84.000 Euro zu Buche.
Holger Schmidt: „Für den weiteren Ausbau kalkulieren wir mit 654.000 Euro. Ursprünglich waren es einmal nur 550.000 Euro. Die Differenz rührt von der allgemeinen Teuerung während der letzten Monate her. Seit dem Beginn unserer Planungen ist viel Zeit vergangen.“
Während in Falkensee zurzeit sehr viele Straßenbäume gefällt werden, um neue Baumaßnahmen – wie aktuell in der Sonnenstraße – zu ermöglichen, legt Dallgow-Döberitz großen Wert auf den Erhalt der Bäume. Aus diesem Grund wird der neue Fahrradweg in direkter Nachbarschaft zu Falkensee hinter den Alleebäumen entlanglaufen. Auf diese Weise muss kein Baum weichen. Stattdessen bieten die Bäume sogar einen praktischen Schutz vor den Autofahrern. Erst im weiteren Verlauf der Straße nähert sich der kombinierte Fuß- und Radweg wieder der Potsdamer Straße an – genau in dem Bereich, in dem keine Bäume mehr am Straßenrand stehen. Die Vermessung für den Verlauf des Radwegs sei bereits erfolgt, erklärt Holger Schmidt. Und er antwortet auf eine weitere Frage: „Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind von uns viele neue Bäume gesetzt worden. Dabei handelt es sich aber um allgemeine Ausgleichspflanzungen von der Gemeinde Dallgow-Döberitz, die nichts mit dem Radweg zu tun haben.“
Bürgermeister Sven Richter verrät: „Der Bau des neuen Radweges in der Art, wie wir ihn nun planen und umsetzen möchten, ist uns nur deswegen möglich geworden, weil wir auf beiden Seiten der Bahn Land hinzugekauft haben. Über diese Kooperation mit den Landbesitzern an der Potsdamer Straße bin ich sehr dankbar. Anderenfalls wäre es sehr schwierig gewesen, den Radweg zu planen.“
Der neue Fahrradweg soll in drei Bauabschnitten errichtet werden und 2,50 Meter breit sein. Hinzu kommen schmale Schutzstreifen auf beiden Seiten.
Sven Richter: „Ab der Spandauer Straße liegt bereits ein gepflasterter Weg vor, der bis zum Havelpark führt. Direkt davor werden wir den Gehweg um einen Meter verbreitern, das ist gerade noch so unser Land, sodass dies kein Problem ist.“
Svenja Krämer freut sich schon jetzt: „Dann ist es endlich kein Problem mehr, mit dem Rad zum Hofladen Falkensee zu fahren, um frische Eier oder Gemüse vom Feld einzukaufen. Die Potsdamer Straße ist mir doch etwas zu sehr befahren, als dass ich es mir mit gutem Gefühl zutrauen würde, mit dem Rad mitten auf der Straße zu fahren.“ (Text/Fotos: CS / Visualisierung: Ingenieurbüro für Verkehrsanlagen und Tiefbau Uwe Lehnert, Nauen)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 202 (1/2023).
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