Stinknormale Superhelden: Über 100 Kinder aus Nauen bei Mikado-Müllaktion dabei!
Der Stadtpark Nauen ist ein Hotspot, was den Müll anbelangt, der rechts und links neben den Wegen im Gras oder im Unterholz liegt. Der Mikado-Verein aus Nauen hat den Müll ins Visier genommen und über einhundert Kinder aus den nahe gelegenen Grundschulen am 21. November zu einer großen Müllsammelaktion eingeladen. Unterstützung haben die Kinder von den Stinknormalen Superhelden aus Rathenow bekommen.
Auf den ersten Blick war im Stadtpark Nauen gar kein Müll zu sehen. Das mag auch am Schnee gelegen haben, der den Zivilisationsmüll am 21. November gnädig zugedeckt hatte. Xinglang Guo-Lippert von der Netzwerkkoordination Nachbarschaftsgarten und dem Quartiersmanagement Nauen (Mikado) hatte aber bereits den richtigen Müll-Blick aufgesetzt. “Schau doch mal nach unten.” Und tatsächlich: Neben einer Bank lagen zahllose Kronkorken von den vor Ort geleerten Bierflaschen im Matsch. Schon wurde der Greifer gezückt, um den Müll einzusammeln.
Xinglang Guo-Lippert: “Wir haben bereits im letzten Jahr zu einer öffentlichen Müllaktion eingeladen, das war im September. Da haben wir mit etwa 50 Kindern dreißig große Müllsäcke gefüllt. Im letzten Jahr haben wir vor allem Corona-Tests, Masken und leere Schnapsflaschen gefunden. Auch ein Schwangerschaftstest war dabei – er war aber negativ.”
In diesem Jahr hatten sich über hundert Kinder vom Dr. Georg Graf von Arco Schulzentrum und der Käthe-Kollwitz-Grundschule Nauen am Stadtpark eingefunden, um die mitgebrachten Greifer zum Einsatz zu bringen.
Xinglang Guo-Lippert: “In diesem Jahr haben wir unsere Müllaktion so spät durchgeführt, weil wir doch so gern die Stinknormalen Superhelden aus Rathenow mit dabei haben wollten. Sie sind fast immer ausgebucht und so haben wir erst im November einen gemeinsamen Termin gefunden.”
Die Stinknormalen Superhelden wurden vor zehn Jahren als Verein gegründet, um bundesweit an gemeinnützigen Aktionen teilzunehmen. Das Superhelden-Team ist zwölf Mitglieder stark.
“Katetschen-Bernd” und “Red Violet” können dank Zuschüssen vom Landkreis, von der Postcode Lotterie und von der Volksbank Rathenow inzwischen voll finanziert werden, sodass die beiden hauptberuflich in ihre selbst aus Second-Hand-Klamotten zusammengenähten Superhelden-Klamotten steigen dürfen.
Katetschen-Bernd, der seinen bürgerlichen Namen und damit seine Geheimidentität vor der Kamera nicht verraten möchte, erklärte: “Wir haben in den letzten Jahren den Bürgerpreis Rathenow, die Ehrenamtsmedaille vom Havelland und den Nachbarschaftspreis vom Bund gewonnen. Wir haben Spaß daran, uns für verschiedene gemeinnützige Aktionen zu engagieren. Zuletzt haben wir in Rathenow eine Pokemon-Karten-Tauschbörse für 60 Kinder organisiert. Das kam total gut an, das dürfen die ja in der Schule nicht. Wir zeigen: Jeder kann sich ehrenamtlich engagiereren. Im Kostüm macht es eben nur noch viel mehr Spaß.”
Die Kampagnenbotschafter für die Brandenburger Bibliotheken und Initiatoren der “Superhelden-Schule” ließen sich am 21. November jedenfalls von der klirrenden Kälte nicht ausbremsen. Zusammen mit den Kindern schauten sie von 10 bis 12 Uhr zwei Stunden lang hinter jeden Busch im Park, um weggeworfene Verpackungen, Flaschen, Kronkorken und anderen Unrat einzusammeln. Erneut konnten bei der Aktion wieder viele Säcke mit Müll gefüllt worden.
Nach der Aktion wurde es für die beiden Superhelden aber Zeit, wieder in ihr Superhelden-Mobil zu steigen, um an anderen Orten im Havelland für das Gute zu kämpfen. (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 201 (12/2022).
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