Susan Hein von der Lebenshilfe Havelland stellt sich vor: Neue Leitung der Wohngemeinschaft in der Falkenseer Bergstraße

Seit Februar 2002 betreibt die Lebenshilfe Havelland in der Falkenseer Bergstraße eine stationär betreute Wohngemeinschaft. Vor Ort leben zurzeit sieben Menschen mit einer geistigen Behinderung so selbstständig, wie das nur möglich ist. Die bisherige Leiterin Theresa Kindel ist in der Babypause, Susan Hein (53) hat den Staffelstab übernommen.

Susan Hein stammt aus Berlin-Pankow, lebt aber mit ihrem Mann, zwei Kindern und seit neuestem einem kleinen Hund in Brieselang.

Für die Lebenshilfe ist Susan Hein ein echter Glücksfall, denn die neue Leiterin der Betreuten Wohngruppe in der Falkenseer Bergstraße bringt bereits viel Erfahrung mit: Sie hat vorher lange in Berlin-Lichtenberg in einer therapeutischen Einrichtung für Jugendliche mit einem autistischem Spektrum gearbeitet: “Von Brieselang aus war der Weg nach Lichtenberg schon sehr weit. Der lange Arbeitsweg und die viele Fahrerei waren ein echter Grund dafür, zur Lebenshilfe zu wechseln. Das Einstellungsgespräch mit Herrn Janitzky war einfach nur toll. Er war sehr froh, dass ich so viel Erfahrung mitbringe. Und ich war sehr angetan davon, so sehr willkommen zu sein.”

Seit dem 15. April ist Susan Hein fest in der Lebenshilfe angestellt. In den ersten 14 Tagen war ihre schwangere Vorgängerin Theresa noch vor Ort und konnte sie einarbeiten. Seit dem 1. Mai ist Susan Hein nun alleine verantwortlich, dass in der stationär betreuten Wohngemeinschaft in der Bergstraße alles reibungslos funktioniert.

Susan Hein: “Zurzeit haben wir sieben Bewohnerinnen und Bewohner mit geistigen Behinderungen, die in der Wohngemeinschaft wohnen. Einen Platz haben wir noch frei. Die meisten Bewohner leben schon sehr lange in der Bergstraße. Sie kennen sich untereinander sehr gut, kennen die Umgebung und gehen auch alle arbeiten. Das mit der Arbeitstelle in einer der Werkstätten ist auch eine echte Bedingung vor Ort, da sich die Betreuung in der Wohngemeinschaft auf sechs Stunden am Tag beschränkt.”

Ziel ist es vor Ort, die Bewohner zu einem so selbständig wie möglichen Leben zu befähigen. Dazu gehört auch, dass sie am ganz alltäglichen Leben teilhaben. Susan Hein: “Unsere Bewohner gehen gern beim LIDL um die Ecke einkaufen. Sie lieben es, Konzerte in der Falkenseer Stadthalle zu besuchen. Zuletzt waren sie auf dem Open Air Konzert von Kerstin Ott auf dem Selgros Gelände. Auch das Falkenseer Stadtfest haben sie sehr gern besucht. Die Lebenshilfe selbst stellt ja auch ein umfangreiches eigenes Programm auf die Beine. Unsere Bewohner finden den Bowling-Abend, der einmal im Monat stattfindet, ganz toll, ebenso wie die Grillabende im Garten vom Lebenshilfe-Center in der Bahnhofstraße. Nur bei der Disco gibt es keine Einigkeit. Die Disco findet immer in der Woche statt. Das ist einigen Bewohnern nach einem Arbeitstag zu stressig. Im Allgemeinen sind sie aber sehr offen für alle Aktivitäten.”

Nach den ersten drei, vier Monaten: Wie ist denn der Eindruck der neuen Leiterin? Susan Hein: “Ich bin total begeistert und habe viel Freude bei der Arbeit. Unsere Bewohner leben total gut zusammen und schaffen es sehr gut, selbstbestimmt ihren Alltag zu meistern.”

Wird sie denn etwas in den Abläufen verändern? Susan Hein: “Unser Konzept für die Bergstraße ist schon recht alt. Wir werden ein wenig daran schrauben und verbessern. Einige Ideen bringe ich auch aus meiner alten Tätigkeit mit ein. Es gibt also ein bisschen neuen Wind, aber nichts Großes. Wir haben vorher schon mit Bezugsbetreuern gearbeitet, dabei wurden aber nur die Vollzeitkräfte einbezogen. Ich habe jetzt aus allen Mitarbeitern Bezugsbetreuer gemacht. Das sorgt für eine bessere Bindung.”

Und privat? Da spielt die neue Leiterin Gitarre, geht joggen und liest gern – und zwar alle Bücher querbeet durch den literarischen Gemüsegarten. (Text/Foto: CS)

Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 199 (10/2022) – mittendrin 4-22.