Unser Havelland präsentierte: 4. Badminton-Turnier mit dem SV Dallgow!
Badminton ist ein sehr beliebter Freizeitsport, den man z.B. in der Havellandhalle in Seeburg mit Freunden oder in der Familie ausüben kann, um Spaß zu haben und fit zu bleiben. Aber reichen die selbst erlernten Fähigkeiten beim Schlägerschwingen auch tatsächlich aus, um in einem Turnier zu bestehen? An 9. Oktober lud “Unser Havelland” bereits zum vierten Mal zu einem reinen Spaßturnier für Teilnehmer ein, die alle nicht in einem Verein spielen.
Badminton wird oft als “Ball über die Schnur” oder “Federball” diskreditiert. Es handelt sich dabei aber tatsächlich um einen rasant schnellen Sport mit viel Taktik und flinken Bewegungen, der mit Squash und Tennis auf einer transpirablen Ebene steht und die Kalorien schneller verbrennt, als man sie nachschieben kann.
In der Vergangenheit hatte “Unser Havelland” bereits drei Mal zu einem Spaßturnier für Doppel-Spieler in die Turnhalle von der Dallgower Grundschule am Wasserturm geladen. 2019 fand das letzte Turnier mit 16 Doppel-Paaren statt. 2020 wurde stattdessen ein Pickleball-Turnier in der Falkenseer Stadthalle veranstaltet. Und 2021 machte Corona alle Bemühungen zunichte.
Am 9. Oktober kam es zu einer Neuauflage des Klassikers. Einmal mehr übernahm die 2002 gegründete Badminton-Abteilung vom SV Dallgow e.V. (https://sportverein-dallgow.de/sportabteilung/badminton/) die Organisation des Events – und damit auch die Turnierplanung. In der Halle ist Platz für fünf Badminton-Felder. Diese wurden auch alle aufgebaut. Auf vier Plätzen wurde das Turnier gespielt, auf einem Feld durfte frei geübt werden.
Carsten Scheibe von “Unser Havelland”: “Wir wollten gern wieder 16 Spielerpaare haben. Unsere einzige Bedingung war in diesem Jahr einmal mehr, dass sich bitte keine Vereinsspieler anmelden. Am Ende hatten wir 15 Teams zusammen. Drei sind leider ganz kurz vor dem Turnierstart ausgefallen, sodass wir mit Freilosen arbeiten mussten. Die Teilnehmer konnten deswegen in der Gruppenphase leider nicht so viele Spiele bestreiten, wie das von uns geplant war.”
Sören Ladewig, Abteilungsleiter Badminton beim SV Dallgow: “Wir haben die Teams auf vier Gruppen aufgeteilt. In der Gruppe spielt jedes Team gegen jedes andere, sodass es im besten Fall drei Spiele gibt. Fehlt ein Team, so gibt es ein Freilos. Der zugeloste Gegner gewinnt also, ohne spielen zu müssen.”
Der SV Dallgow hatte die Netze aufgebaut, gelbe Bälle mit blauen Markierungen (mittelschnell) bereitgestellt und Schiedsrichter ausgewählt, die jede Partie begleiteten, um Anweisungen zu geben und die Punkte zu notieren.
Schnell gab es erste harte Spiele um jeden einzelnen Punkt. Da es natürlich Spielerteams gab, die technisch deutlich weiter waren als andere, trennte sich schnell die “Spreu vom Weizen”.
Die Veranstalter hatten aber bereits damit gerechnet, dass die Leistungsschere auf dem Spielfeld weit aufgeht. Carsten Scheibe: “Wie in den letzten Jahren auch haben wir uns für einen ganz besonderen Weg entschieden. Die beiden besten Teams aus jeder Gruppe kamen in den ganz normalen K.O.-Zweig. Die beiden unterlegenen Teams waren damit aber noch nicht ausgeschieden. Für sie wurde ein paralleles Second-Chance-Turnier aufgelegt, für sie gab es demnach ein ganz eigenes K.O-System. So wurden am Ende also gleich zwei Gewinnerteams gekürt.”
In der Gruppenphase wurde so lange gespielt, bis ein Team 15 Punkte erreicht hatte – ganz egal, ob es zwei Punkte Vorsprung gab oder nicht. Gespielt wurde nach dem Modus “Best of three”. Wer demnach ein Spiel verlor, hatte die Chance, es in einer zweiten Runde gleich wieder wettzumachen, um dann im dritten Game den Sack zuzumachen. In der K.O-Phase wurde ab dem Halbfinale ganz regulär bis 21 Punkte gespielt.
Die Bälle flogen, die Schläger sirrten durch die Luft, die Schuhe quietschten auf dem Hallenboden und Schweißperlen flogen von nervös gerunzelten Stirnen. Adrenalin und Testosteron lagen in der Luft – und die Frauen vor Ort konterten mit Technik und gekonnt direkt hinter das Netz platzierten Bällen, die unerreichbar waren.
Reinhold Ehl und Björn Buchcik galten nach drei souverän gewonnenen Gruppenspielen bereits als Favoriten, wurden dann aber im Viertelfinale sehr überraschend mit 13:15 und 10:15 von Sven Steller und Enrico Caterba aus dem Feld geworfen.
Susanne und Andreas Behnisch scheiterten im Viertelfinale an den sehr stark aufspielenden Ilja Möck und Sören Flachowsky. Carsten Scheibe: “Gegen die beiden haben wir unser erstes Spiel in der Gruppenphase gemacht – und wurden eiskalt abserviert. Vor allem der Ilja sieht jede Lücke und platziert den Ball knallhart genau dort, wo man gerade nicht steht.”
Carsten Scheibe und Ralf Herbrich gewannen ihr Viertelfinale gegen Elena Titova (die sich aufgrund ihres erkrankten Partners in jeder Runde einen anderen Ersatzspieler aussuchte). Und Jacek Schiffer und Sabrina Stotz siegten über Antonia und Stefan Stahl.
Im Halbfinale setzten sich Ilja und Sören gegen Sven und Enrico durch. Jacek und Sabrina mischten Carsten und Ralf auf. So mussten Sven und Enrico mit Carsten und Ralf um Platz 3 spielen – und gewannen in zwei Sätzen.
Im Finale lieferten sich Ilja Möck und Sören Flachowsky mit Jacek Schiffer und Sabrina Stotz ein spannendes Match, das nach sehr sehenswerten Ballwechseln aber – mit den Punkteständen 8:21 und 18:21 – mit zwei gewonnenen Spielen für das Team Schiffer/Stotz endete.
Sabrina Stotz war sichtlich stolz: “Ich habe jetzt alle vier Badminton-Turniere gewonnen. Zwei davon mit Peter Weiss und zwei mit Jacek Schiffer.”
Für Sören Flachowsky war es das erste Turnier mit “Unser Havelland” und dem SV Dallgow. Der Freizeitspieler war über seinen zweiten Platz sehr froh: “Das war ein sehr schönes Turnier. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass alle Spieler sehr entspannt und nicht so verbissen waren. Sehr gelungen war auch, dass bei jedem Spiel Schiedsrichter mit dabei waren. So konnte man sich ganz auf sein Turnier konzentrieren und musste keine Punkte zählen oder darauf achten, ob ein Ball aus war oder nicht. Das letzte Spiel hat mir meine Grenzen aufgezeigt und mir klargemacht, dass ich noch deutlich mehr üben muss, um diese Gegner schlagen zu können. Toll war auch, dass man ganz überraschend viele alte Bekannte getroffen hat. Und das Catering war sehr lecker.”
Tatsächlich hatte der SV Dallgow ordentlich aufgefahren. Die Mitglieder versorgten die Gäste mit selbstgebackenem Käsekuchen, Würstchen, Buletten und mehreren Salaten. Auch warme und kalte Getränke waren in Mengen vorhanden.
Im Second-Chance-Turnierzweig holten sich Steffi Föhse und Andy Herm den dritten Platz. Nadine Mette und Alexander Wiede mussten sich im Finale mit 21:9 und 21:12 den Siegern geschlagen geben. Über ihren Sieg freuten sich Max und Jochen Trebelja, die zum ersten Mal beim Havelland-Turnier mit dabei gewesen waren.
Eine kleine Überraschung folgte am Ende noch für alle Badminton-Freunde vor Ort: Die Badminton-Abteilung vom SV Dallgow forderte das Siegerteam Jacek Schiffer und Sabrina Stotz zu einem Spaß-Match um die Ehre. Für den SV Dallgow traten Sören Ladewig und Dylan Kuhlmann an. Der SV Dallgow gewann dieses Match mit 21:17 und 21:8 Punkten – und zeigte so, dass es sich für das eigene Spielvermögen durchaus lohnt, einem Verein beizutreten.
Aber, so Sören Ladewig: “Die Gegner haben uns gefordert, das war keine leichte Partie, jeder Punkt war hart erkämpft.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 200 (11/2022).
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