Lückenschluss in Falkensee: Am alten Standort des Bayerischen Hofs beginnen die Bauarbeiten!

Viele Jahre prägte der Bayerische Hof das Stadtbild von Falkensee. Das historische Hotel mit seinem Restaurant und seiner Kegelbahn im Keller war vielen Menschen im Ort sehr vertraut – im Jahr 2019 wurde der Bayerische Hof aber abgerissen. An seine Stelle soll ein mehrstöckiges Wohnhaus mit Gewerbe treten. Die Bauarbeiten haben nun endlich begonnen.
Viele Falkenseer finden es schade. Der Bayerische Hof ist abgerissen worden. Hätte man das historische Gebäude in der Potsdamer Straße nicht erhalten können? Eine Sanierung schien aus den verschiedensten Gründen nicht möglich zu sein. So wurde der Bau 2019 dem Erdboden gleichgemacht.
Kurios ist: Auch so viele Jahre nach dem Abriss ist der Bayerische Hof im Internet noch immer so präsent, als ob es ihn weiterhin geben würde. Auf der alten Homepage (www.hotel-bhf.de) steht: „Das Hotel Bayerischer Hof in Falkensee ist die perfekte Adresse für günstige Übernachtungen im Raum Falkensee. Darüber hinaus bietet Ihnen das Hotel eine Kegelbahn, welche Sie gegen Aufpreis nutzen können. Hotel Bayerischer Hof hat 24 geräumige Zimmer, die über alle wichtigen Annehmlichkeiten verfügen, um einen komfortablen Aufenthalt zu garantieren.“
Aber das ist graue Vergangenheit – und die Homepage ein Artefakt, das man zu löschen vergessen hat.
Nach langer Pause sind inzwischen die Bagger angerückt – auf dem Gelände an der Ecke der Potsdamer Straße und der Schwartzkopffstraße passiert etwas. Die QUARTERBACK Immobilien AG aus Leipzig ist vor Ort aktiv geworden.
Knud Börner, Bereichsvorstand Nord der QUARTERBACK Immobilien AG, stellt das Projekt, das vor Ort entstehen soll, gern genauer vor: „Auf dem 2.950 Quadratmeter großen Grundstück an der Schwartzkopffstraße 14 in Falkensee in zentraler Lage mit direkter Anbindung an den ÖPNV plant die QUARTERBACK Immobilien AG die Errichtung eines Wohngebäudes mit gewerblicher Nutzung im Erdgeschoss. Die vier- bis fünfgeschossige Anlage mit einer Gesamtnutzfläche von circa 5.300 Quadratmetern wird nach dem KfW-55-Standard errichtet. Das Gebäude verfügt über Personenaufzüge sowie eine Tiefgarage mit 64 Pkw-Stellplätzen. Im Außenbereich entstehen weitere 13 Pkw-Stellplätze.“
Die Parkplätze waren auch ein Grund, warum ein Umbau des Bayerischen Hofes nicht geglückt wäre. Eine Tiefgarage muss her, um die nachzuweisenden Stellplätze bereitstellen zu können.
Am ehemaligen Standort des Bayerischen Hofes entstehen also neue Wohnungen. Aber wie viele werden es in direkter Zentrumsumgebung werden? Knud Börner sagt dazu: „Der geplante Mietwohnungs-Mix aus 59 frei finanzierten Zwei- bis Vier-Zimmerwohnungen ist besonders für das altersgerechte Wohnen als auch für Familien und junge Menschen geeignet. Sämtliche Wohneinheiten verfügen über eine Loggia, einen Balkon oder eine Terrasse sowie über Holzparkettboden mit Fußbodenheizung und einer Videogegensprechanlage. Für besonderen Komfort sorgen Einbauküchen sowie hochwertige Bäder mit ebenerdiger Dusche oder Badewanne einschließlich Badaccessoires.“
Die große Frage ist natürlich: Wird es im neuen Gebäude, das bislang noch keinen eigenen Projektnamen trägt, auch Gewerbeflächen geben?
Knud Börner von der QUARTERBACK Immobilien AG erklärt dazu: „Im Erdgeschoss sind sechs Gewerbeeinheiten mit einer Gesamtnutzfläche von rund 1.000 Quadratmetern vorgesehen. Durch die zentrale Lage des Objekts in der Nähe zum Bahnhof Falkensee bietet sich eine Innenstadt-typische Nutzung an, beispielsweise durch kleinteiligen Einzelhandel, Büros oder ein Café.“
Deutlich kann man sehen, wie bereits die Baugrube vor Ort erstellt wurde. Auch die Wasserhaltung wurde bereits aufgebaut. Wie geht es nun weiter, wie ist der Zeitplan?
Knud Börner: „Für das Projekt wurde in diesem Jahr eine Änderungsgenehmigung erteilt. Die Baufertigstellung wird für das zweite Quartal 2024 angestrebt. Die Vermietung der Wohn- und Gewerbeeinheiten soll im ersten Quartal 2024 beginnen.“
Der neue Bau schließt damit endlich die Lücke zwischen dem Gebäudezug in der Potsdamer Straße, in dem auch das ALA-Kino zu finden ist, und dem neuen Gesundheitszentrum in der Dallgower Straße.
Ein echter Vorteil vom Neubau ist, dass sowohl junge Falkenseer, die gern Zuhause ausziehen möchten, als auch Senioren, die sich im Alter gern verkleinern möchten, die Chance auf eine Mietwohnung haben.
Zugleich besteht die Chance, dass einige neue Ladengeschäfte die Aufmerksamkeit der Falkenseer auf sich ziehen. Dann könnte man von der Potsdamer Straße über die Schwartzkopffstraße bis zum Gesundheitszentrum flanieren. Wünschenswert wären hier natürlich kleine coole Inhaber-geführte Geschäfte – und keine großen Filialisten, die man überall antrifft.
Klar ist aber auch, dass die neuen Anwohner mit ihren Autos das Verkehrsdilemma vor Ort weiter befeuern werden. Zumal in direkter Nachbarschaft wenigstens zwei weitere Immobilien-Großprojekte mit dem Bau begonnen haben, die ebenfalls viele neue Mieter mit Auto anziehen werden. (Text/Fotos: CS / Visualisierung: QUARTERBACK Immobilien AG)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 199 (10/2022).
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