Kartoffelfest `22 im Hofladen Falkensee: Wer schafft das kleine Hofladendiplom?
Nach zwei Jahren Corona-Pause konnte die Familie Kruse vom Hofladen Falkensee am 1. und 2. Oktober endlich wieder zum beliebten Kartoffelfest einladen. Passend zum geselligen Anlass wurde zum ersten Mal vor Ort eine Kartoffelkönigin gekürt. Und Familie Kruse lud Freiwillige dazu ein, das kleine Hofladendiplom abzulegen.
Am Samstag des 1. Oktobers gab es einige Schauer, was die Besucher des Kartoffelfestes der Familie Kruse vom Hofladen Falkensee aber nur geringfügig abschreckte. Es gab ein großes Zelt und ausreichend trockene Unterstellmöglichkeiten, sodass das Wetter leichter zu ignorieren war. Am Sonntag kamen zum Glück wieder die Sonnenstrahlen heraus.
Das Kartoffelfest markiert die vorletzten Ernten auf dem Hof, danach geht es vor der Winterpause nur noch um die Ernte des Grünkohls. Die Besucher des Hofladens konnten vor Ort Kartoffeln, Kürbisse, verschiedene Kohlsorten und hausgemachtes Brot einkaufen. Am Samstag spielte die Easy-Life-Band, am Sonntag übernahm der Falkenseer Axel Szigat mit seiner Band das Mikrofon. An verschiedenen Ständen versorgten sich die Besucher derweil mit Zwiebelkuchen, Wildbratwurst vom Grill, Kartoffelpuffern oder mit Kaffee und Kuchen. Dazu gab es Pfälzer Federweißer.
Kinder konnten eine Runde mit dem roten Traktor drehen, Zuckerwatte knabbern, das Bungeetrampolin ausprobieren oder eine Riesenrutsche nutzen. Die mobile Fahrradwerkstatt von Michaele Mocke stellte sich vor, die Brieselanger Nusscreme “Nunocci” von Ben Horn gab es zu kaufen und “Ilka & Nina” aus Falkensee stellten handgemachte Brotbeutel zur Verfügung.
Das Kruse-Team stellte vor Ort die vier Kartoffelsorten Afra, Madeira, Laura und Belana vor. Sie ließen sich schön warm mit Leinöl und etwas Salz verkosten. Katrin Kruse: “Wir bauen inzwischen selbst gar keine Kartoffeln mehr an. Unsere Kartoffeln kommen direkt vom Bauer Kuhlmann aus der Lüneburger Heide und vom Bauer Kruse aus Dithmarschen. Es handelt sich dabei um mehlig- bis festkochende Sorten. Es ist immer wieder erstaunlich, dass manche Menschen gar nicht wissen, dass es verschiedene Kartoffelsorten gibt, die sich für verschiedene Gerichte eignen und auch im Geschmack durchaus unterschiedlich sind. Die Belana ist eine schöne Salatkartoffel. Und die rotschalige Laura ist perfekt als Salzkartoffel zu verwenden.”
Statt auf Kartoffeln haben die Kruses in diesem Jahr auf den Kürbis gesetzt. Und so gab es zum Kartoffelfest Kürbisse in allen nur erdenklichen Größen und Farben. Neben reinen Deko- und Halloween-Schnitz-Kürbissen gab es viele Kürbisse, die im Herbst auf den Teller gehören, darunter Hokkaido-, Muskat-, Butternut und Spaghettikürbisse. Auch der gelbe und der rote Zentner ließen sich finden.
Katrin Kruse: “Wir haben die Kürbisse auf dem Feld hinter unseren Eseln angepflanzt. Wir wechseln die Fläche für die Kürbisse in jedem Jahr. Mit dem Anbau hatten wir in diesem Jahr übrigens durchaus Probleme. So haben wir die Kürbisse zum ersten Mal selbst ausgesät und keine Jungpflanzen verwendet. Da es zu dieser Zeit sehr trocken war, haben wir die Samen nahezu in den Pudersand ausgebracht. Die Vögel haben sich ihren Teil geholt. Es dauerte ewig, bis die Aussaat in die Gänge kam.”
Die Besucher vom Kartoffelfest deckten sich vor allem mit dem roten Hokkaido-Kürbis ein, weil man hier die Schale mitessen kann. Haben die Kruses ein eigenes Rezept für die perfekte Kürbissuppe?
Katrin Kruse: “Ich finde, dass der Hokkaido alleine nicht so gut schmeckt, da wird die Suppe zu dick und mehlig. Deswegen nehme ich immer noch den Muskatkürbis mit dazu. Beide Kürbisse schnippele ich klein und schwitze die Teile mit Zwiebeln, Petersilienwurzel, Ingwer, Möhren, Sellerie und zwei Kartoffeln an. Den Ansatz bedecke ich mit Wasser, dann darf das eine halbe Stunde lang kochen. Ist der Kürbis weich, püriere ich ihn und schmecke mit Salz, Pfeffer und Gemüsebrühe ab. Dazu kommen beim Servieren etwas Kürbiskernöl, Schmand und angeröstete Kürbiskerne mit auf den Teller.”
Eine große Überraschung gab es auf dem Kartoffelfest auch noch – vor allem für Sina Kruse aus Dithmarschen. Die Nichte von Hans-Peter Kruse wurde nämlich zur Kartoffelkönigin gekürt – mit Schärpe und Blütenkrone. Sina Kruse: “Ich komme vom Kruse-Hof aus Schleswig-Holstein. Wir bauen Kartoffeln und Getreide an und halten Rinder und Schafe. Dass ich jetzt eine Schärpe habe, war eine schöne Überraschung.”
Auch das war neu. Die Besucher konnten auf dem Fest das kleine Hofladendiplom ablegen. Um das Diplom (und einen Hofladen-Kugelschreiber) zu erlangen, mussten Kinder und Erwachsene unterschiedliche Fragen beantworten, darunter “Wie viele Menschen ernährt EIN Landwirt in Deutschland?”, “Wie viele Kilo Kartoffeln isst der durchschnittliche Deutsche pro Jahr?” oder “Wie kann man beim Huhn erkennen, welche Schalenfarbe das Ei hat?”
Am Sonntag schaute auch noch die amtierende Heidekönigin Nina Göller vorbei und übernahm die Patenschaft für den Esel Willi. (Text/Fotos: CS)
Info: Hofladen Falkensee, Dallgower Straße 1, 14624 Dallgow-Döberitz, Tel.: 03322-22462, www.hofladen-falkensee.de
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 200 (11/2022).
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