Bunte Piepser: „Vereinigung Ziergeflügel und Exoten“ lud zur Vogelschau!

Nach zwei Jahren Corona-Pause lud die „Vereinigung Ziergeflügel und Exoten“ (VZE e.V.) am 17. und 18. September endlich wieder zur großen Vogelschau auf ihr Gelände gleich neben dem Tierheim Falkensee ein. Die Züchter stellten ihre Vögel vor – und freuten sich dank der Eintritt zahlenden Besucher über dringend benötigte Einnahmen. Mario Huras (54) aus Brieselang ist der 1. Vorsitzende der „Vereinigung Ziergeflügel und Exoten“ (VZE e.V.).
Er stand am Wochenende des 17. und 18. September am Grill, verteilte Rostbratwürstchen und freute sich über jeden einzelnen Besucher: „Corona hat uns ganz schön zugesetzt. Zwei Jahre lang konnten wir keine Einnahmen generieren, mussten aber trotzdem weiterhin Pacht, Versicherung und andere Kosten bezahlen. Wir konnten auch keinen Nachwuchs ansprechen, was in unserem Bereich eh sehr schwierig ist. Von ehemals 18 Mitgliedern sind uns nur noch 12 geblieben. Einige sind verstorben. Oder sie können die Arbeit in der Voliere mit den Tieren aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr stemmen.“
Der Falkenseer Karl-Heinz Arnholdt (77), der selbst seit 30 bis 40 Jahren Exoten züchtet und sich in seinen 14 Volieren zu Hause auf Groß-, Zwerg- und Nymphensittiche fokussiert: „Unsere Volieren haben nur eine ganz kleine Tür, damit die Vögel nicht wegfliegen, sobald man sie öffnet. Man muss sich aber sehr tief bücken, um durch diese kleine Tür zu passen. Das schaffen viele Züchter im Alter nicht mehr. Das mit dem Nachwuchs gestaltet sich wirklich nicht leicht. Das Interesse an der Zucht ist einfach nicht mehr da. Und wer hat heute auch noch den Platz für die Volieren? In Falkensee wird ja alles zugebaut.“
Immerhin ist bei den Bürgern noch das Interesse da – vor allem bei den Kindern. Viele Familien nutzten die Vogelschau als Gelegenheit, um sich Wellensittiche, Zebrafinken, Gelbwangenkakadus oder Bergpapageien ganz aus der Nähe anzuschauen. Karl-Heinz Arnholdt: „Ich habe etwa meine weißen Nymphen gezeigt. Dieser Farbschlag ist sehr selten – und es sind keine Albinos.“
Mario Huras, der Graupapageien und Amazonen züchtet: „Viele Vogelhalter kommen gezielt zu uns, um sich einen Tipp zu erbitten. Etwa, wenn es um Milben geht. Es gibt ja auch viel zu wenige Tierärzte, die sich auf Vögel spezialisiert haben.“
Zur Vogelschau gehört immer auch ein Verkauf. Hier konnte man in diesem Jahr etwa Zwergwachteln oder Schönsittiche für kleines Geld einkaufen. Mario Huras: „Die Nachfrage ist da, wir konnten viele Vögel verkaufen, vor allem Kanarienvögel und Finken. Beim Verkauf achten wir schon sehr darauf, dass die Käufer wissen, worauf sie sich einlassen. So verkaufen wir die Vögel nicht alleine, sondern wenigstens paarweise. Unser Herr Arnholdt ist dafür da, die Kunden zu beraten und zu informieren. Oft kommen aber auch Züchter zu uns, um ihre Zuchtlinien zu erweitern.“
Die „Vereinigung Ziergeflügel und Exoten“ gibt es bereits seit 58 Jahren. Im Jahr 2010 ist sie vom alten Standort in der Bötzower Straße am Friedhof in die Dallgower Straße gleich neben das Tierheim umgezogen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 199 (10/2022).
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