Hoppenrader Mitte: Durch Hoppenrade führt nun ein sicherer Schulweg!
Wustermark ist ein weit verzweigter Ort. Familien, die in Buchow-Karpzow oder in Hoppenrade wohnen, sorgen sich schon seit Jahren, wie ihre Kinder wohl möglichst sicher in die Grundschule in Wustermark kommen. Die Sorge kann nun ein wenig gemildert werden. Ab sofort führt ein sicherer Schulweg mitten durch Hoppenrade. Schulkinder können nun von Buchow-Karpzow bis nach Wustermark gelangen, ohne dabei die Landesstraße L 204 queren zu müssen.
Auf Landesstraßen wird immer gern ein wenig schneller gefahren. Das ist ein Albtraum für Eltern, wenn sie genau wissen, dass ihre Kinder eine solche Straße auf dem Weg zur Schule auch noch einmal oder mehrmals überqueren müssen.
Martina Gerth ist die Ortsvorsteherin von Hoppenrade. Der kleine Ortsteil, durch den man mit einem kurzen Augenblinzeln hindurchfahren kann, liegt auf einer gedachten Linie zwischen Wustermark und Potsdam. Auf dieser Strecke würden dann auch noch Buchow-Karpzow und irgendwann Marquardt folgen.
Die Ortsvorsteherin sagt: “Bereits 2008 kam zum ersten Mal die Idee auf, den Gehweg an der Potsdamer Straße in Hoppenrade so zu gestalten, dass Schüler hier sicher mit dem Fahrrad bis nach Wustermark fahren können, ohne dass es dafür nötig wäre, die Straße zu queren.”
Das Projekt “Schulwegsicherung Hoppenrade” benötigte in der Folge allerdings einen recht langen Atem. Ende März 2017 gab es eine erste Beratung und eine Abstimmung mit dem Landesbetrieb Straßenwesen. Der Termin mündete in eine Fördermittelbeantragung. 2018 gab es eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Einwohner und in der Folge einen Ausbaubeschluss für den Gehweg.
Da es für eine Gemeinde sehr schwer ist, so ein Projekt ohne Fördermittel zu stemmen, waren alle Beteiligten froh, als es Ende 2020 einen Zuwendungsbescheid gab. Die Gesamtkosten für den Ausbau betrugen 1.177.000 Euro. Vom Land gab es 385.000 Euro dazu.
Von diesem Geld wurde auf einer Länge von 345 Meter ein neuer Gehweg vom Knoblaucher Weg bis zum Friedhof gebaut. Ein weiterer Gehwegabschnitt mit 300 Meter Länge wurde von der Einmündung Wernitzer Weg bis zum Ortsausgang (in Richtung Buchow-Karpzow) benötigt. Auf 80 Meter Länge musste außerdem der unbefestigte Weg zwischen der Potsdamer Straße und dem Wernitzer Weg provisorisch ausgebaut werden. Der Wernitzer Weg selbst musste auf 180 Meter Länge auf 4,50 Meter verbreitert werden. Eine noch fehlende Bushaltestelle wurde errichtet. Und die betroffenen Grundstückseigentümer mussten die Auffahrten von der Straße auf ihre Grundstücke neu herstellen.
Martina Gerth: “Ein Problem gab es mit dem Friedhof. Wir wollten gern einen halben Meter vom Kirchengelände erwerben, um den Schulweg direkt am Friedhof vorbeiführen zu lassen. Das hat leider nicht geklappt. Nun führt der Schulweg in einem Bogen um den Friedhof herum.”
Thomas Türk, stellvertretender Ortsbeirat: “Dieser etwa 80 Meter lange Umweg war in den ersten Gesprächen mit den Bürgern ein viel diskutierter Punkt und ein Riesenargument gegen den Schulwegbau. Aber: Die Eltern können ihre Kinder auf dem Schulweg ja auch die ersten Male begleiten und ihnen diesen Umweg zeigen und auch erklären.”
Wie viele Schüler aus den Ortslagen den neuen und am 19. August für die Allgemeinheit mit einem kleinen Fest auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr freigegebenen Schulweg tatsächlich nutzen werden, weiß niemand so ganz genau. Thomas Türk: “Genaue Zahlen, wie viele Schüler betroffen sind, haben wir nicht. Wir haben aber aktuell ein neues Wohngebiet in Buchow-Karpzow, sodass wir mit Familienzuzug und damit auch mit neuen Schülern rechnen. Wichtig ist ja auch, dass unsere Hoppenrader nun trockenen Fußes durch den Ort kommen: Vorher war der Weg eher rudimentär vorhanden.”
Martina Gerth: “Wir sind jedenfalls sehr froh, dass unser Projekt ‘sicherer Schulweg durch Hoppenrade’ nun vollendet und, wie wir finden, auch sehr gelungen ausgefallen ist!”
Zeitgleich mit dem Schulweg wurde den etwa 40 Bewohnern von Hoppenrade, die bei Burgern und Bratwurst den Reden von Bürgermeister Holger Schreiber und den beiden Ortsvorstehern lauschten, am 19. August auch die neue “Hoppenrader Mitte” vorgestellt. In Nachbarschaft zur Feuerwehr hat man nämlich auch noch vier Bänke und Holztische in das Dorfzentrum gestellt. Damit ist der Wunsch in Holz geschreinert worden, dass sich die Hoppenrader hier für einen kleinen Dorfschnack auf ein Bierchen treffen können.
Thomas Türk: “Man achte auf die gelbe Tafel gleich neben der neuen Sitzgelegenheit. Martina Gerth und ich haben hier die Geschichte von Hoppenrade niedergeschrieben.”
Bürgermeister Holger Schreiber zeigte sich begeistert über das Engagement der Hoppenrader und das vorzeigbare Ergebnis: “Das Projekt begann, als ich selbst noch gar kein Bürgermeister war. Es ist schön, dass es nun endlich abgeschlossen ist. Jetzt ist es an den Hoppenradern, den Schulweg auch gut und unfallfrei zu benutzen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 198 (9/2022).
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