Kino-Filmkritik: Top Gun: Maverick
Hier kommt er, der Blockbuster des Jahres mit der absoluten 5-Sterne-Wertung: “Top Gun: Maverick” ist da. Die ältere Generation erinnert sich wehmütig: Im Jahr 1986 erschien der Kinofilm “Top Gun – Sie fürchten weder Tod noch Teufel”. Der inzwischen verstorbene Regisseur Tony Scott inszenierte den Actionstreifen als Testosteron-schwangeres Fliegerdrama um die beiden blutjungen Kampfjetpiloten Tom Cruise (Pete „Maverick“ Mitchell ) und Val Kilmer (Tom „Iceman“ Kazansky).
Durchtrainierte Six-Pack-Körper, ein cooler 80er-Jahre-Soundtrack und irre Flugszenen in der Luft machten “Top Gun” zu einem echten Kultfilm, der auch heute noch immer bestens funktioniert.
Und nun – über 30 Jahre später – kommt die Fortsetzung ins Kino. Sie wurde von Regisseur Joseph Kosinski inszeniert und soll knapp 150 Millionen Dollar gekostet haben.
Pete „Maverick“ Mitchell ist in der Fortsetzung noch immer Captain – und als Testpilot für die Navy im Einsatz. Doch seine Art kommt in der Navy weiterhin nicht gut an. Und so landet er auf seinem wohl letzten Posten vor der Ausmusterung – er soll einem Haufen blutjunger Kampfjetpiloten, die in Kürze in ein Himmelfahrtskommando auf feindliches Terrain geschickt werden sollen, das Fliegen im Kampfflugzeug beibringen. Klar, dass sich Maverick auch hier keine Freunde macht. Hinzu kommt, dass einer der Flieger Lt. Bradley “Rooster” Bradshaw (Miles Teller) ist – der Sohn von Mavericks verstorbenem Co-Piloten und Freund Nick “Goose” Bradshaw. Es scheint, als gäbe es zwischen den beiden noch unausgesprochenen Ärger. Derweil trifft Maverick in einer Navy-Bar auf eine frühere Liebe (Jennifer Connelly), der er schon einmal das Herz gebrochen hat.
“Top Gun: Maverick” ist gut zwei Stunden lang und macht auf seinem Weg zum bombastischen Ende alles richtig: Es ist wirklich der perfekte Blockbuster, den das Kino so lange auf der Leinwand vermisst hat. Wer ihn guckt, wird Cola und Popcorn vergessen – und den Mund nicht mehr zubekommen.
Die Crew hat monatelang trainiert, um die hohen G-Kräfte in den Kampfflugzeugen aushalten zu können, ohne sich zu übergeben. In “Maverick” kommen keine CGI-Szenen aus dem Computer zum Einsatz, alles ist echt. Die Schauspieler haben selbst in den Jets gesessen und wurden jenseits der Schallmauer von acht Kameras gleichzeitig gefilmt.
Absolut überzeugende Actionszenen wechseln sich im Film immer wieder mit ruhigen Szenen ab, die jeder Figur ihre Chance zum Reifen geben, sodass der neue “Top Gun” am Ende kein Tom-Cruise-Solofilm wird, sondern ein überzeugender Teamplayer ist. So darf selbst der an Krebs erkrankte Val Kilmer in einer besonders starken Szene glänzen.
Für die Tiefe der Charakterzeichnungen und die immer wieder überraschenden Wendungen in der Handlung zeichnen die Drehbuchautoren Christopher McQuarrie, Peter Craig, Justin Marks, Ashley Miller, Zach Stentz und Eric Singer verantwortlich. Produzent Jerry Bruckheimer garantiert bereits mit seinem Namen für Action. Und Harold Faltermeyer, der schon die Musik für den ersten “Top Gun” schrieb, holte sich für die Fortsetzung noch Hans Zimmer an die Seite. Ihre Musik bringt wieder echtes 80er-Jahre-Feeling ins Cockpit.
Erstaunlich ist, dass “Top Gun: Maverick” zwei Jahre lang im Giftschrank überlebt hat. Er sollte bereits 2019 ins Kino kommen, wurde aber wegen Corona verschoben. Tom Cruise hat dafür gesorgt, dass er nicht auf einem Streaming-Dienst verramscht wurde. Danke. (CS / Bilder: Paramount)
Fazit: 5 von 5 Sterne (FSK 12)
Spieldauer: 130 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=xKZI_KfPbDQ
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 195 (6/2022).
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