Säckchen werfen: 1. “Unser Havelland” Cornhole-Turnier beim SVFF e.V.!
Es ist immer wieder ein großer Spaß, neue Sportarten auszuprobieren. “Unser Havelland” hat am 15. Mai das amerikanische Spiel Cornhole nach Falkensee gebracht. Zusammen mit dem “SV Falkensee Finkenkrug” als Gastgeber und den “Hangarounds” aus Berlin-Lichterfelde als Turnierausrichter wurde ein unterhaltsames Fun-Event auf die Beine gestellt. Zwanzig Teams traten gegeneinander an, um kleine Säckchen über acht Meter Entfernung auf ein Holzbrett zu werfen.
Die “Hangarounds” (www.hangarounds.de) spielen Softball in Steglitz-Zehlendorf. Um die Wurfbewegung des Softballs zu trainieren, haben die “Hangarounds” Cornhole-Bretter angeschafft. Bei diesem Spiel kommt nämlich die gleiche Bewegung zum Einsatz, sodass ein Cornhole-Match ein gutes Training für Softball ist.
Cornhole ist schnell erklärt. Im Abstand von genau acht Metern liegen zwei hölzerne Bretter – in der Regel 90 x 60 Zentimeter groß – mitten auf dem Boden. Gespielt wird Cornhole immer im Zweier-Team. Ein Spieler des Teams steht neben dem einen Brett, der Mitspieler genau gegenüber neben dem anderen Brett. Es spielt immer nur ein Spieler aus einem Team, der andere hat Pause.
Der Spieler, der an der Reihe ist, hält vier farbige Stoffsäckchen in der Hand, die knapp 400 Gramm schwer sind. In früheren Zeiten waren die Säckchen mit Maiskörnern (= corn) gefüllt, heute verwendet man lieber ein feines Plastikgranulat.
Die beiden Kontrahenten werfen ihre vier Säckchen abwechselnd über die acht Meter auf das gegenüberliegende Brett. Bleibt ein Säckchen auf dem Brett liegen, so gibt das einen Punkt. Rutscht er aber durch das etwa faustgroße Loch im Brett, so ist das gleich drei Punkte wert. Im Verlauf der Partrie ist es natürlich möglich, gegnerische Säckchen vom Brett zu schubsen oder sie, wenn es schlecht läuft, ins Loch zu schieben.
Am Ende wird immer nur die Differenz der Punkte gewertet. Erzielt die eine Mannschaft also fünf Punkte und die andere drei, so werden nur zwei Punkte mit Wäscheklammern auf einem Zählbrett markiert. Das Team, das als erstes 21 Punkte beisammen hat, gewinnt.
Cornhole ist eigentlich recht bewegungsarm. Denn kaum haben die beiden Gegenspieler die Säckchen auf das gegenüberliegende Brett geworfen, nehmen die hier wartenden Spieler die Spielinstrumente auf und werfen sie wieder zurück.
Für das allererste “Unser Havelland Cornhole-Turnier” hat sich der SV Falkensee-Finkenkrug e.V. (www.svff.de) als Gastgeber angeboten. Sven Steller: “Enrico Caterba und ich waren im letzten Jahr beim ersten Cornhole-Turnier der Havelland-Schwesterzeitung ‘Zehlendorf aktuell’ in Lichterfelde mit dabei. Dort haben wir die ‘Hangarounds’ kennengelernt und gleich angeboten: So ein Turnier können wir doch auch in Falkensee veranstalten. Wir haben ja den Fußballplatz an der Leistikowstraße als Spielgelände, wir können den Grill anwerfen, wir haben Toiletten – was will man mehr?”
Die “Hangarounds” ließen sich schnell dazu überreden, auch in Falkensee ein Turnier zu planen und auszurichten. Sie reisten am 15. Mai mit ausreichend vielen Cornhole-Brettern an, um ein Turnier mit 20 Teams auszustatten. Die 20 Teams aus blutigen Anfängern hatten sich über einen Aufruf von “Unser Havelland” schnell gefunden.
Bei schönstem Sonnenschein zogen die Mannschaften gegen 12 Uhr Lose, um fünf Gruppen à vier Teams zu bilden. In der Gruppenphase traten alle vier Teams gegeneinander an, um herauszufinden, wer beim “Sackloch” (so der wenig erfreuliche deutsche Name des Spiels) wohl den besseren Schwung hat.
In der Vorrunde durfte ein Spiel maximal 25 Minuten lang dauern. “Hangarounds”-Präsidentin Simone Lody gab in jeder neuen Runde den Startschuss und rief: “Hände an die Säckchen und aufs Loch konzentriert”. Und schon flogen die farbigen Säckchen wieder durch die Luft.
Patrick Hückstädt: “Cornhole ist alles andere als einfach. Zunächst hat man ja schon Probleme damit, auf acht Meter Entfernung überhaupt das Brett zu treffen. Dann muss das Säckchen aber auch in einem besonders hohen Bogen fliegen. Ansonsten bleibt es nämlich nicht auf dem Brett liegen, sondern rutscht darüber hinweg und landet im Gras.”
Manche Spiele waren nach wenigen Minuten vorbei, andere gingen über die vollen 25 Minuten, weil die Teams gleich schlecht oder gut waren. Denn was nützt der schönste Loch-Treffer, wenn der Gegner ihn sofort wiederholt?
Kai Lody von den “Hangarounds”: “In der Gruppenphase haben wir noch die sogenannten Krabbler gewertet. Das sind Säckchen, die vor dem Brett auf dem Rasen auftreffen und durch die Wucht des Wurfs doch noch aufs Brett finden. Gezählt wurden auch Säckchen, die an der Brettkante auf dem Rasen hängen blieben, aber mit einer Ecke auf das Brett ragten. In der Finalrunde wurden diese Säckchen sofort vom Spielfeld genommen.”
Wer gerade Pause hatte und keine Säckchen durch die Luft schleudern musste, fand sich beim Grill ein. Passend zum amerikanischen Event verkaufte der SVFF riesige Cheeseburger, die man sich an einer Do-it-yourself-Station selbst belegen konnte. Bei Sonne pur war natürlich auch die Getränkeausgabe sehr begehrt.
Richtig spannend wurde es am Nachmittag zur Finalrunde. Hier zeigte es sich, dass einige Teams sehr schnell ein herausragendes “Sack-Gefühl” entwickelt hatten. Die Stoffsäckchen flogen so zielorientiert durch die Luft, dass sie am Ende so gut wie immer auf dem Cornhole-Brett liegen blieben. Es gab auch viele Würfe direkt ins Loch zu bestaunen. Die Zuschauer bekamen auf jeden Fall bestes Cornhole zu sehen.
Nick und Alexandra Livet aus Elstal mussten sich am Ende mit dem dritten Platz begnügen. Im Finale kam es zu einer denkwürdigen Falkenseer Vater-Sohn-Konfrontation. Vater Erik Ebeling trat mit Jens Kolupa gegen seinen Sohn Vincent und dessen Kumpel Jan Kollerer an. In einem denkbar hochwertigen und spielstarken Match konnte die ältere Generation am Ende mit 21:19 Punkten den Sieg davontragen. Auf die besten drei Teams warteten Pokale.
Nach fünf Stunden Cornhole-Spielen unter sengender Sonne gab es nicht nur einen ordentlichen Sonnenbrand bei vielen der Kombattanten, sondern auch viele müde Wurfarme und die Erkenntnis: Das hat Spaß gemacht, das machen wir noch mal!
Enrico Caterba: “Wir möchten im SVFF kurzfristig eine eigene Cornhole-Abteilung gründen, um diese Sportart nun auch bei uns im Verein mit anzubieten.”
Klar ist auch: Das Cornhole-Turnier wird es im kommenden Jahr wieder geben. Der SVFF und die “Hangarounds” aus Berlin haben bereits den Daumen nach oben gereckt – sie sind wieder mit dabei.
Das nächste “Unser Havelland” Event findet am 11. Juni ab 12 Uhr statt. Dann wird das 7. Bogenschieß-Turnier veranstaltet – auf dem Bogenschießplatz vom SV Dallgow in der Markomannenstraße. Die Teilnahme inklusive einem Essen und einem Getränk kostet 30 Euro. Verbindliche Anmeldungen bitte an info@unserhavelland.de. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 195 (6/2022).
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