Regionale Produkte in Wustermark: Der allererste WusterMARKT war ein voller Erfolg!
Wustermark hatte bislang keinen eigenen Markt, der zum Schlendern und Einkaufen einlädt. Das hat sich gründlich geändert. Der neu ins Leben gerufene Verein Wusterwerk e.V. hat zusammen mit weiteren Akteuren den allerersten WusterMARKT veranstaltet. Der neue Markt möchte ab sofort “Gutes aus der Region” anbieten – und wurde bei seinem Debut am 30. April über die Maßen gut besucht.
Damit hatte wirklich niemand rechnen können. Der allererste WusterMARKT, der am 30. April auf dem Pfarrhof der Evangelischen Kirche in der Friedrich-Rumpf-Straße ohne große Werbung im Vorfeld veranstaltet wurde, zog die Besucher aus der Nachbarschaft in Scharen an. Um 15 Uhr wurde der Startschuss für den “Markt für Gutes aus der Region” gegeben, nur eine halbe Stunde später konnten die Standbetreiber gar nicht so schnell ihre Ware einpacken, wie die Besucher nach ihr verlangten.
Verantwortlich für den neuen WusterMARKT war der noch ganz junge Verein Wusterwerk e.V. Die Vereinsmitglieder aus Wustermark hatten den neuen Regionalmarkt mit Unterstützung vom Ernährungsrat Havelland und der Evengelischen Kirchengemeinde Pfarrspengel Wustermark ins Leben gerufen und mit Fördergeldern u.a vom Umweltbundesamt finanziert.
Judith Kühn ist Mitbegründerin vom Verein Wusterwerk e.V. und auch vom WusterMARKT: “Wir haben eine Leidenschaft für Wustermark, wir möchten Menschen zusammenbringen, wir lieben das Regionale, die Kultur ist uns wichtig und nachhaltig soll das alles auch sein. So ist die Idee für den WusterMARKT entstanden.”
Der Standort für den Markt war auf jeden Fall sehr gut gewählt. Der ebenso idyllische wie weitläufige Wustermarker Pfarrhof bot ausreichend Platz für viele Stände der regionalen Anbieter. Gleichzeitig fand vor Ort eine Kirchenausstellung statt. Der Kirchenbau- und Förderverein Wustermark stellte sich vor. Die Veranstalter verkauften hausgemachten Kuchen und Getränke. Ums Haus herum gab es eine Spielwiese und einen Maltisch für die Kinder, ein aufgestelltes Zelt mit Bierzeltgarnituren zum Quatschen mit den Nachbarn und auch noch eine Pflanzenbörse, auf der Gartenbesitzer junge Zöglinge tauschen konnten. Junge Erdbeeren, Rhabarberpfanzen und Kürbissetzlinge wechselten hier den Besitzer. Mimi’s Grilled Sandwiches verkaufte leckere Sandwiches. Und Joachim Kuntzagk von der 1. Alpakafarm im Havelland war mit einem Alpaka vor Ort, um so noch eine tierische Attraktion beizusteuern: “Das mache ich vor allem für die Kinder.”
Regionale Köstlichkeiten
Von 15 bis 21 Uhr hatten die Besucher Zeit, die ihnen oft noch unbekannten regionalen Anbieter an ihren Ständen kennenzulernen. Sehr umlagert war der Stand von Ben Horn aus Brieselang, der seinen Nunocci-Brotaufstrich vorstellte. Die nur mit den allerbesten Zutaten angerührte Nutella-Alternative machte neugierig und verführte viele Besucher zum Kosten. Anschließend wurden die Gläser gleich stapelweise weggetragen. Vor allem die allerletzten Gläser der Weihnachtssorte “Gebrannte Mandel” gingen sehr gut weg.
Ben Horn: “Wir haben großes Glück, die Nachfrage nach unseren Nunocci-Brotaufstrichen geht durch die Decke. Wir haben jetzt am aktuellen Standort unter den ‘Vier Jahreszeiten’ in Brieselang über 70 Quadratmeter Platz für unsere Produktion. Ich habe neue Maschinen angeschafft, die bis zu 12 Kilo Aufstrich in einem Ansatz herstellen können. Eine GmbH wird im Mai gegründet und ein Investor ist auch gefunden. Drumherum bleibt aber immer noch Zeit für neue Experimente. Unsere Sommersorte wird, so viel kann ich jetzt schon verraten, Kokos-Vanille sein.”
Gleich nebenan stellte Angela Pokall ihre Produkte vor: “Wir leben in Falkensee und beschäftigen uns mit der Imkerei. Zwölf Bienenvölker haben wir. Mit ihnen wandern wir, sie stehen das Jahr über an verschiedenen Standorten. Wir verkaufen unsere Honigerzeugnisse sonst nur privat. Für uns ist es das erste Mal, das wir auf einem Markt stehen.” Das Familienteam präsentierte vor Ort aber nicht nur Honig, sondern auch Liköre, Honigwein, Honig-Gin und viele andere Dinge.
Nadine und Mike Bittner vom Obstbau Bittner waren aus Paulinenaue angereist, um Tee, Fruchtaufstrich, Likör und Sirup aus der selbst geernteten Aroniabeere zu verkaufen. Die Apfelbeere, die von den Bittners direkt am Havelland auf vier Hektar Fläche angebaut wird, stammt aus Nordamerika und gilt als vitaminreiches Superfood, das sich in getrockneter Form auch in den Joghurt oder ins Müsli geben lässt. Nadine Bittner: “Viele kennen die Beere noch nicht, so dass wir hier Überzeugungsarbeit leisten müssen. Dafür ist der WusterMARKT natürlich bestens geeignet. Wir hätten nicht gedacht, dass er so gut besucht wird.”
Das hatte Dorothea Bertram vom Café Pusteblume aus Wustermark anscheinend bereits geahnt. Sie hatte extra für den neuen Markt ein Produkt zum Verkaufen erfunden – ein hausgemachtes Brühpulver aus Wurzelgemüse, das als “Abgebrühtes” im Glas angeboten wurde und alle Hobbyköche ansprach, die Wert auf einen naturbelassenen Geschmack legen.
Insgesamt sollen sich 18 Aussteller auf dem neuen Markt eingefunden haben. Zu sehen waren etwa auch die Erzeugnisse der Seifenmanufaktur “Seifiges” aus Berlin, “bewegte” Bio-Eier aus dem Mobilstall bei Hoppenrade, die aus Wolle gefertigten Dekoartikel von “be woolish” aus Rüthnick oder diverse Artikel aus dem Bereich des Kunsthandwerks.
Judith Kühn, die am eigenen Wusterwerk-Stand noch viele weitere regionale Produkte von Anbietern aus der Nachbarschaft in Kommission verkaufte, war vom ersten Markttreiben sehr angetan: “Wir möchten den WusterMARKT gern öfters veranstalten. Wir müssen nur einen Weg finden, das so zu finanzieren, dass sich der Markt von selbst trägt. Bislang machen wir das alle im Ehrenamt. Ich kann mir aber gut vorstellen, dass es in diesem Jahr noch einen weiteren WusterMARKT gibt.”
Die geschätzt 800 Besucher des ersten Markts hatten die Möglichkeit, gleich vor Ort Zettel auszufüllen, um den Veranstaltern Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg zu geben. (Text/Fotos: CS)
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