Kino-Filmkritik: Uncharted
“Uncharted” gibt den Zuschauern das Versprechen eines richtig großen Schatzsuchespektakels. Irrwitzige Stunts, tropische Kulissen, gewaltige Goldschätze, bunte Charaktere und coole Sprüche: Das vermissen wir doch alle seit “Indiana Jones” von ganzem Herzen. Der Netflix-Kracher “Red Notice” brachte zwar mit Dwayne Johnson, Ryan Reynolds und Gal Gadot jede Menge Star-Power auf den Bildschirm, konnte aber von der Story her nur bedingt begeistern.
Und jetzt kommt “Uncharted”. Der Film basiert auf den beliebten Videospielen mit dem gleichen Namen. Er spielt aber VOR den Ereignissen in den Spielen und versteht sich so als Prequal, der erzählt, wie die aus den Games bekannte Figur Nathan Drake überhaupt zum Schatzsucher geworden ist.
Die Verfilmung selbst ist übrigens bereits ein Abenteuer für sich. Seit 2008 steht der Streifen auf der Agenda von Hollywood. Sage und schreibe sechs Regisseure haben aber nacheinander das Handtuch geschmissen, bis sich endlich Ruben Fleischer („Venom“) erbarmt hat, das Spektakel durchzuziehen. Gedreht wurde in Deutschland in den Potsdamer Filmstudios Babelsberg. Das Budget lag bei satten 120 Millionen Dollar.
Um was geht es eigentlich? Nathan Drake (Tom Holland alias Spider-Man) wächst in einem Heim auf. Als junger Mann hält er sich später mit Taschendiebstählen über Wasser – und lernt alles über die großen verlorenen Schätze der Welt. Es ist das einzige, was ihn noch mit seinem verschollenen großen Bruder verbindet.
Eines Tages tritt der Schatzsucher und Gauner Victor „Sully“ Sullivan (Mark Wahlberg) in sein Leben. Er bittet Nathan um Hilfe. Es geht darum, den legendären Goldschatz von Ferdinand Magellan zu finden, der vor über 500 Jahren versteckt wurde. Dabei ist das Duo auf die Hilfe der betörend schönen, aber etwas undurchschaubaren Chloe Frazer (Sophia Taylor Ali) angewiesen. Aber was soll man tun, wenn es um fünf Milliarden Dollar geht und einem der skrupellose Moncada (Antonio Banderas) immer wieder neu in die Suppe spuckt?
“Uncharted” legt ein tolles Tempo vor, springt von einem sehenswerten Schauplatz zum nächsten und verwickelt den Zuschauer in eine wirklich packende Schatzsuche. Immer wieder neu müssen Hinweise entschlüsselt, tödliche Fallen ausgehebelt und die gegnerischen Schatzsucher ausgetrickst werden. Das macht erstaunlich viel Spaß. Sogar so großen Spaß, dass man sich wirklich an die ersten Indiana Jones-Filme erinnert fühlt.
Inbesondere die Figuren von Tom Holland und Mark Wahlberg haben eine tolle Leinwandchemie. Als Duo infernale rocken sie den Film und sorgen mit krassen Stunts und coolen Sprüchen für viel Freude. Auch die Nebenfiguren fügen sich da perfekt ein, sodass man sich jetzt schon freut, sie in einer am Ende anvisierten Fortsetzung wiederzusehen.
Richtig Blockbuster-würdig ist die Action, die dem Zuschauer immer wieder auf dem Silbertablett serviert wird. Ob es um einen absolut irren Sturz aus einem fliegenden Flugzeug, um eine unterirdische Schatzsuche in einer europäischen Großstadt oder um einen Kampf an Bord von durch Helikoptern in der Luft gehaltenen Holzschiffen geht: Hier geht es so richtig rund. Man sieht tatsächlich jeden einzelnen Dollar, der in den Film investiert wurde, auf der Leinwand.
Natürlich ergibt nicht alles einen Sinn, was da auf dem Bildschirm erzählt wird. Manche Stunts sind auch völlig gegen jedes Gesetz der Physik. Aber man muss einfach sagen: “Uncharted” macht von der ersten Minute an so richtig gute Laune. (CS / Bilder: Sony Pictures – Clay Enos)
Fazit: 4,5 von 5 Sterne (FSK 12)
Spieldauer: 116 Minuten
Trailer: https://www.youtube.com/watch?v=4a7P8UsXuM8
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 192 (3/2022).
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