Märchen aus Eis: Willkommen in der frostigen 6. Eiswelt von Karls in Elstal!
Egal, wie kalt oder warm es draußen vor der Tür ist, bei Karls darf nun wieder gefröstelt werden. Die sechste Eiswelt in Karls Erlebnis-Dorf in Elstal ist Anfang Dezember feierlich eröffnet worden. Bei minus acht Grad streifen die neugierigen Besucher nun wieder durch die 2.000 Quadratmeter große Halle, um sich die übermannsgroßen Eisfiguren der “Eis-Märchen” anzuschauen.
Gern kann man sich vor dem Betreten der neuen Eiswelt bei Karls einen blauen Poncho ausborgen. Wirft man ihn sich über, fröstelt man in der großen Halle nicht mehr ganz so sehr. Minus acht Grad zeigt das Thermometer in der frostigen Welt, über deren Entstehung einmal mehr Karls Kunst-Cheforganisator Othmar Schiffer-Belz gewacht hat.
Das Motto der sechsten Eiswelt heißt in dieser Saison „Eis-Märchen – und wenn sie nicht geschmolzen sind, dann stehen sie noch heute“. 27 Künstler aus zehn Ländern haben wieder einmal fast rund um die Uhr daran gearbeitet, ihre eigenen Visionen passend zum Thema umzusetzen.
Othmar Schiffer-Belz erinnert sich: “Es war einmal mehr ein großes Abenteuer. Das begann schon mit dem Einfliegen der Eiskünstler. Corona mit seinen Reiseeinschränkungen hat uns ganz schön beschäftigt gehalten. So haben die russischen Künstler alle Sputnik als Impfstoff bekommen, der hierzulande aber nicht akzeptiert wird. Wir mussten eine ganze Reihe Sondergenehmigungen beantragen, um die Künstler nach Elstal und nach Rövershagen zu bekommen. Ein touristisches Reisen wäre für sie nicht möglich gewesen.”
Unter den in diesem Jahr angeheuerten Eiskünstlern waren einige bekannte Gesichter dabei, es gab aber auch einige neue Künstler kennenzulernen. Othmar Schiffer-Belz: “70 Künstler hatten sich beworben. Sie waren alle sehr froh, wieder etwas zu tun zu bekommen. Wir haben das Thema vorgegeben und daraufhin erste Skizzen als Bewerbung erhalten. Sie wurden uns zum Teil auch über Facebook und WhatsApp zugeschickt.”
Karls 6. Eiswelt: In 20 Tagen aus dem Eisblock geschnitzt
Am 1. November wurde die alte Eiswelt abgebaut, am 3. Dezember konnte die neue bereits für die Besucher freigegeben werden.
Das aktuelle Wunder aus Eis ist demnach in nur 20 Tagen neu entstanden. Die Eiswelt zeigt viele bekannte Märchen wie “Rumpelstilzchen”, “Das singende klingende Bäumchen”, “Der gestiefelte Kater”, “Schneewittchen”, “Cinderella” oder die “Schneekönigin”. Die Künstler haben es aber auch geschafft, eigene nationale Geschichten mit einzubringen. Der russische “Zauberwald” ist deswegen ebenso in der Eiswelt zu finden wie die gefürchtete Hexe Baba Yaga in ihrem Häuschen, das auf Hühnerbeinen durch die Taiga läuft.
Wie immer führt ein mit Teppich ausgelegter Weg durch die Eismärchenwelt. Dabei erkunden die Besucher nacheinander die drei Sektionen „Grimms Märchenwald“, „Väterchen Frost im Zauberwald“ und „Märchenschloss mit Prinzessinnen und der Schneekönigin“.
Einen ersten Schutz vor der Kälte bietet die dieses Mal sehr imposant gestaltete Eisbar, in der die Besucher einen heißen Erdbeer-Glühwein oder eine Feuerzangen-Bowle bestellen können. Auch ein Kinderpunsch oder eine heiße Schokolade werden gern serviert. Für trinkfeste Besucher gibt es einen Erdbeer-Limes mit Alkohol im aus reinem Eis bestehendem Shot-Glas.
Die Kinder freuen sich einmal mehr über mehrere Rutschen aus Eis. Die Eltern sind derweil von den frostigen Fotospots angetan. Sie erlauben es, sich für ein Foto mitten in die Märchenkulisse zu setzen.
Wer eine Karls Jahreskarte besitzt, darf sich die Eiswelt bis zum 30. Oktober 2022 so oft es nur geht anschauen. Der Zutritt ist auch im Preis der Tageskarte mit enthalten. Ansonsten kostet der Gang durchs Eis weiterhin – wie in den Jahren zuvor – 8,50 Euro für Erwachsene und 6,50 Euro für Kinder.
Jakutische Feuerzeremonie
Othmar Schiffer-Belz erinnert sich gern an die Zeit mit seinen Eiskünstlern zurück: “Unsere jakutischen Künstler, die dieses Mal die Eisbar geschnitzt haben, halten zu Beginn der Arbeiten immer eine kleine Feuerzeremonie ab und erbitten so ein gutes Gelingen für das ganze Werk. Mir geht am Ende immer das Herz auf, wenn alle Künstler, die mit ihrer Figur fertig sind, denen zur Hand gehen, die auf den letzten Metern noch Hilfe brauchen.”
Damit die Künstler in aller Ruhe arbeiten konnten, stand ihnen während der Entstehungsphase einer neuen Eiswelt ein technisches Team mit 15 Mitarbeitern zur Seite. Darunter zwei Damen, die sauber gemacht haben, damit der verwendete Schnee immer schön weiss bleibt.
Othmar Schiffer-Belz, der selbst Künstler ist, bereits seit über 20 Jahren für Karls arbeitet und hier schon über 45 Kunstprojekte organisiert hat: “Wir werden immer nachhaltiger – und haben dieses Mal viel Eis aus der letzten Eiswelt wiederverwertet. Daraus haben wir den Schnee für die Schneefiguren der neuen Eiswelt gemacht. Da kamen extra Eisbrecher- und Schneemaschinen zum Einsatz. So konnten ganz neue Kunstwerke entstehen – wie etwa die Schneekönigin, die aus Schnee besteht und in ihrem Schoss eine von innen beleuchtete Figur aus Eis hält. Trotzdem brauchten wir noch 2.500 neue Eisblöcke aus unserer polnischen Eisfabrik.”
Doch der ganze Aufwand hat sich wieder gelohnt. Besucher Uwe Lachmann aus Falkensee. “Besonders imposant fand ich die Bar, die wirklich ein Augenöffner ist. Künstlerisch hat mich am meisten die Umsetzung vom ‘Froschkönig’ angesprochen. Ein fast hallenhohes Frauengesicht mit rotem Kussmund trifft hier auf eine grüne Amphibie, die erwartungsvoll die froschigen Lippen spitzt. Alle Kunstwerke sind wieder mit größtem handwerklichen Können aus den Eisquadern geschnitzt worden. Mit der ausgefallenen Lichtinstallation erwachen die Märchen regelrecht zum Leben. Es fehlt nur noch, dass es schneit.”
500.000 Besucher konnte die letzte Eiswelt in zwei Jahren anlocken. Das sollte auch bei der sechsten Neuauflage gelingen. Othmar Schiffer-Belz: “Hier kann man einmal die Nöte der Welt vergessen und sich an den schönen Geschichten erfreuen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 190 (1/2022).
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