Vorschau Karls 6. Eiswelt in Elstal: 27 Künstler aus zehn Ländern arbeiten an einer Märchenwelt aus Eis!
Othmar Schiffer-Belz lässt sich durch nichts aus der Ruhe bringen. Der Chef-Organisator der Eiswelten bei Karl muss zwar einem strammen Zeitplan folgen, um die sechste Eiswelt in Elstal entstehen zu lassen. Er kann dabei aber auf die Expertise von 27 internationalen Eiskünstlern bauen. Sie nutzen ihre sehr eigenwilligen Instrumente dieses Mal, um aus groben Eisquadern eine frostige Märchenwelt zu fräsen. Am 3. Dezember soll die Eiswelt bereits eröffnet werden.
Der wunderschön leuchtende Drache aus der fünften Eiswelt „Asien – Ferner Osten ganz nah“ – er musste die Besucher im Karls Erlebnis-Dorf ganz besonders lange unterhalten. Die im Dezember 2019 in Elstal eröffnete Eiswelt wurde Corona-bedingt um ein ganzes Jahr verlängert: Es war im Lockdown einfach nicht möglich, die versierten Eiskünstler aus aller Herren Länder nach Deutschland einfliegen zu lassen.
Inzwischen sind alle Eiskumpanen vom fernöstlichen Drachen längst durch das Öffnen der Tore geschmolzen und ganz simpel durch den Abfluss entsorgt worden.
Denn am 3. Dezember soll bereits die sechste Eiswelt die Besucher bei Karls erfreuen. 27 Künstler aus zehn Ländern nutzen einmal mehr Kettensägen, Spachtel, Feilen, Heißluft-Föne, feine ebenso wie grobe Sägen sowie zahlreiche andere Instrumente, die aussehen wie einer Folterkammer entlehnt, um ihre Fantasien in Form zu bringen.
Die sechste Eiswelt trägt den Namen “Eis-Märchen – und wenn sie nicht geschmolzen sind, dann stehen sie noch heute”. Auf 2.000 Quadratmetern sind im auf minus zehn Grad heruntergekühlten “EISWERK” 18 Märchenstationen geplant.
Othmar Schiffer-Belz, der seit dem Jahr 2004 dabei ist und bereits mehr als 20 Eis-, Schnee- und Sandfiguren-Ausstellungen choreografiert hat, erzählt: “Noch nie hatten wir so wenig Zeit, um eine neue Eiswelt entstehen zu lassen. Am 27. November müssen wir bereits fertig sein. Aus diesem Grund arbeiten bei uns auch so viele Künstler wie noch nie zuvor zur gleichen Zeit. Erstmals entstehen in Elstal und in Rövershagen auch Eiswelten mit dem gleichen Thema. Die Künstler werden das Thema an beiden Standorten aber unterschiedlich interpretieren, sodass es sich weiterhin lohnt, beide Eiswelten einmal zu besuchen.”
Bei einem Besuch zwei Wochen vor der großen Eröffnung konnte man sich noch gar nicht so richtig vorstellen, wie die fertige Eiswelt einmal aussehen könnte. Gut, da fliegt bereits ein fast fertiger Baron Münchhausen auf einer frostigen Kanonenkugel durch die Luft. Dort entsteht das Knusperhäuschen von Hänsel und Gretel. Und auch der Froschkönig und die Schöne und das Biest lassen sich in Ansätzen erkennen.
Othmar Schiffer-Belz: “Unser Eis kommt einmal mehr aus der Eisfabrik in Polen. Es gibt durchsichtiges, weißes, farbiges und marmoriertes Eis. Durchsichtiges Eis entsteht, wenn das Wasser beim Gefrieren immer in Bewegung gehalten wird. Bei den Farben kommt nur harmlose Lebensmittelfarbe zum Einsatz. Die Eisblöcke sind 2 x 1 x 0,5 Meter groß und wiegen 130 Kilo. Für einige große Figuren haben wir größere klare Eisblöcke, die sind eine Tonne schwer. Wir haben eine Maschine, die aus dem Eis kleine Würfel macht. Und eine, die zerlegt das Eis in Schnee, aus dem dann große Schneeskulpturen wie Frau Holle und Väterchen Frost entstehen.”
Die Künstler, für die Karls den Flug, die Unterkunft, die Verpflegung und den Lohn bezahlt, kommen einmal mehr aus aller Herren Länder, so etwa aus Jakutien, Malaysia, Thailand, Senegal, Bulgarien, Russland und der Mongolei.
Othmar Schiffer-Belz: “Unsere Eiskünstler sind echte Profis – und froh, dass sie endlich wieder zeigen können, was sie alles auf dem Kasten haben. Sie haben sich mit ihren eigenen Ideen bei uns beworben, die sie nun akribisch in eine 3D-Eisskulptur umsetzen. Die meisten Märchen, die auf diese Weise in der Eiswelt entstehen, kennt man hierzulande. Es sind aber auch zwei, drei Märchen dabei, die regionale Geschichten umsetzen. Die russische Hexe Baba Yaga, die in einer Hütte wohnt, die sich auf riesigen Hühnerbeinen bewegt, ist ein Beispiel dafür.”
Die verschiedenen Eismärchen sind in die drei Sektionen “Grimms Märchenwald”, “Väterchen Frost im Zauberwald” und “Märchenschloss mit Prinzessinnen und der Schneekönigin” unterteilt.
Natürlich wird es auch in der neuen Eiswelt eine Eisrutsche für Kinder, zahlreiche Fotopoints für die Familie und eine Eisbar mit warmen alkoholfreien (aber auch eisigen Getränken alkoholischer Natur) geben.
Trotz der Corona-Einschränkungen, die Karls monatelang stark gebeutelt haben, bleibt der Eintrittspreis für die Eiswelt konstant bei 8,50 Euro für Erwachsene und 6,50 Euro für Kinder bestehen. Wer eine Tages- oder Jahreskarte besitzt, betritt die Eiswelt sogar komplett kostenfrei.
Ab sofort ist bei Karls auch wieder die Eislaufbahn im Freien geöffnet. Und es gibt erneut eine beeindruckende Winter-Licht-Show mit 100.000 bunten LED-Lampen, die jeden Abend um 17 und um 18 Uhr mit einer komplett neuen Choreografie und mit neuer Musik startet. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 189 (12/2021).
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