Die Freilichtbühne an der Zitadelle Spandau hat etwas zu feiern: 100 Jahre Geburtstag!
In der Freilichtbühne, die rechtsseitig vor der Zitadelle Spandau zu finden ist, kann man in den Sommermonaten Kultur am laufenden Band erleben. Ganz egal, ob anspruchsvolle Konzerte, lustiger Poetry Slam, gesungene Lieder für Kinder, Zauberer-Show oder Varieté-Revue mit Weltklasse-Artisten: Hier ist immer etwas los. In diesem Jahr jährte sich die Gründung der Freilichtbühne bereits zum hundertsten Mal. Das Jubiläum wurde mit einem besonderen Festakt gefeiert.
“Eigentlich wollten wir das hundertjährige Jubiläum unserer Freilichtbühne an der Zitadelle mit einem rauschenden Fest feiern. Da hat Corona uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht. Ein zweitägiges rauschendes Fest hat sich so in einen anderthalbstündigen Festakt verwandelt.”
Das verkünderte Britta Richter vom verantwortlichen Kulturhaus Spandau (www.kulturhaus-spandau.de) am 18. September vor etwa 150 geladenen Gästen. Um den Gästen einen imposanten Querschnitt durch die Spielarten der Kultur zu präsentieren, wurden die Besucher bereits beim Betreten der Freilichtbühne von einem Zauberer, einem Drehorgelspieler, einer schrillen Gräfin auf Stelzen und einem musikalischen Duo begrüßt. Auf der Freilichtbühne spielten die „Dixie Brothers“ mehrere Stücke mit Vergangenheit.
Das Magma Theater Spandau überraschte – übrigens passend zum Ende der Outdoor-Saison – noch mit einem besonderen Coup. Damals, als am 3. Juli 1921 ein militärischer Reitplatz zur Freilichtbühne umgewandelt wurde, war das erste Theaterstück, das vor Ort für die Spandauer aufgeführt wurde, das griechische Drama “Sappho” von Grillparzer. Das schwere Stück, das seinerzeit zweieinhalb Stunden dauerte, kam nun – einhundert Jahre später – erneut auf die Bühne, allerdings in einer modernen und auf 30 Minuten verdichteten Version.
Viel geladene Prominenz aus Politik und Wirtschaft verfolgte das Stück vor Ort. Berlins Kultursenator Dr. Klaus Lederer: “Anderthalb Jahre Corona waren eine Vollkatastrophe für die Kultur. Die Pandemie hat uns aber auch gezeigt, wie wichtig Kulturorte im Freien sind.”
Bezirksstadtrat Gerhard Hanke hat die Freilichtbühne 30 Jahre lang begleiten dürfen: “2011 kam Britta Richter mit ihrem Team. Und wenn Frauen die Organisation in die Hand nehmen, kann wirklich Großes entstehen. Wir konnten kein Geld geben, es gab kein Personal – und trotzdem wurde das Angebot immer umfangreicher. Dafür kann man nur Danke sagen.”
Britta Richter fasste noch einmal zusammen, dass die Freilichtbühne bis zu 600 Zuschauer fasst und hier pro Saison von nur fünf festangestellten Mitarbeitern 80 Vorstellungen gestemmt werden. Am Ende des Feierakts wurde die Ausstellung “Ein Jahrhundert Freilichtbühne” eröffnet. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).
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