Gut abgelacht auf der Freilichtbühne an der Zitadelle: Comedy bei der 2. Spandauer Lachnacht!

Während der Corona-Pandemie hatten die Menschen recht wenig zu lachen – zumal die sonst so ausgelassenen Comedians über viele Monate hinweg keine Möglichkeit hatten, bei einem Live-Auftritt für krasse Scherze und schlüpfrige Wortspiele zu sorgen. Das wurde jetzt nachgeholt. Fünf Comedians luden zur 2. Spandauer Lachnacht ein.
Auf den Regen folgt Sonnenschein. So war es auch am 11. September in Spandau. Pünktlich zum Beginn der 2. Spandauer Lachnacht schloss der Himmel seine Schleusen und gab so den Besuchern die Chance darauf, sich einen Abend lang ordentlich zu amüsieren.
In der Freilichtbühne an der Zitadelle (www.kulturhaus-spandau.de) gaben sich fünf Comedians die Ehre. Sie sorgten anderthalb Stunden lang für Zoten, Kalauer und gute Scherze – oft weit jenseits der normalen verbalen Wohlfühlbereiche.
Ole Lehmann, der im Oktober solo im Kulturhaus Spandau auftreten wird, kümmerte sich als Moderator darum, die Comedians anzukündigen. Er lederte aber auch selbst gut ab. Als Comic-Fanboy mit homosexueller Orientierung kümmerte er sich besonders intensiv um Batman – und überlegte, wie es Bruce Wayne denn wohl zeitgerecht zur nächsten Rettung in seinen Latex-Kampfanzug hineinschafft: “Dazu braucht man Talkumpulver oder Silikonöl – und fragt bitte nicht, woher ich das weiß.”
Der erste Comedian des Abends war Daniel Helfrich, der “gesellschaftskritisches Klavierkabarett” bietet, das Publikum aber lieber fragte, ob es schon einmal gekifft oder die Steuer betrogen hat, bevor er aus seinem Programm “Trennkost ist kein Abschiedsessen” zitierte und sich anschließend verbal den Freuden darmzerreißender Gemüse-Smoothies hingab.
Richtig gut zelebrierte Ingmar Stadelmann aus Sachsen-Anhalt einen Ausschnitt aus seiner Stand-up-Comedyshow “Verschissmus”. Er wertete den Corona-Lockdown als “Frühverrentung für alle Künstler”, freute sich aber, dass er bei den Flaschensammlern nun der jüngste sei. Stadelmann bezeichnete Taxifahrer in Berlin als einzig wahre “Meinungsinfluencer” und wunderte sich, warum man im Hotel stets ein Täfelchen Schokolade aufs Kopfkissen legt: “Wer das Zuhause machen würde, bräuchte einen Psychiater”.
Karim Pamuk aus Hamburg offenbarte sich als eingedeutschter Türke. Was im Strudel der Nationalitäten Probleme mit sich bringt: “Als Türke war ich immer wütend, als Deutscher bin ich – empört”.
Aus Köln stammt Vera Deckers. Die frühere Psychologin mokierte sich über Maskenträger, die immer ihre Nase über die Maske hängen: “Du trägst doch auch keine Badehose und der Pimmel hängt raus.” Und sie offenbarte, dass sie mit den modernen Social-Media-Trends nicht zurechtkommt: “Wenn du früher Follower hattest, hast du das Pfefferspray rausgeholt.”
Die (leider sehr wenigen) Zuschauer in der Freilichtbühne hatten viel Spaß. Eine Fortsetzung wäre wünschenswert, ist aber noch nicht angesetzt. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 187 (10/2021).
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