Falkensee: Horst Köppe bastelt in seiner Freizeit große Insektenhotels!
In der Meraner Straße 25 in Falkensee haben gleich mehrere Hotels trotz Corona schon längst wieder ihre Türen geöffnet. Die einzelnen Zimmer werden auch schon äußerst neugierig beäugt. Allerdings nicht von Geschäftsreisenden oder Touristen, sondern von Wildbienen, die sich hier eine Brutstätte für ihren Nachwuchs erhoffen. Horst Köppe (70) baut die Insektenhotels – und verkauft sie auch gern an Familien mit Garten.
Horst Köppe ist Rentner, ehemaliger Zimmermann und im Ruhestand immer auf der Suche nach einer Beschäftigung. Er erinnert sich: “So vor sechs Jahren habe ich mein erstes Insektenhotel gebaut – für meine Enkeltochter. Das hat gut funktioniert und schnell Wildbienen und andere Insekten angelockt. Also habe ich weitere Hotels gebaut. Die habe ich am Anfang noch verschenkt. Als es mit Corona losging, ist die Nachfrage aber deutlich gestiegen. Ich denke, es liegt auch daran, dass viele Havelländer in dieser Zeit ihren Garten wiederentdeckt haben. Und da das Insektensterben gerade Thema ist, möchten sich viele Familien ein Insektenhotel anschaffen, um ihren Teil zum Erhalt der Tiere beizutragen.”
Jedes Hotel, das der Zimmermann a.D. fertigt, sieht anders aus. Das hat einen Grund, wie Horst Köppe erklärt: “Ich verwende nur richtig altes Holz, etwa aus einer abgerissenen Laube. Diese Bretter geben das Gerüst für die Insektenhotels vor. Das Innenleben besteht aus Hobelspänen aus meiner Werkstatt. Die Baumrinde und die Kienäpfel bringe ich von Spaziergängen im Wald mit.”
Aus der Werkstatt von Horst Köppe kommen Insektenhotels, die so groß sind wie eine Schultafel, und die auf eigenen Holzfüßen stehen. So lassen sie sich frei im Garten platzieren – bevorzugt in Südlage und in der prallen Sonne, denn darauf achten die Wildbienen, die ihre Eier auf gesammeltem Pollen in den gebohrten Löchern eines Holzblocks verstauen und diese dann von der Wärme ausbrüten lassen.
Ganz neu sind Insektenhotels in der Form einer Bienenwaabe, die acht kuchenförmige Fächer mit unterschiedlichem Innenleben bieten, und die sich leicht an einem Nagel an der Schuppenwand oder an der Hausfassade aufhängen lassen.
In der Meraner Straße 25 wohnt übrigens nicht Horst Köppe, sondern sein Sohn Jens Klemm (45) – zusammen mit seiner Frau Simone. Jens Klemm: “Bei uns stehen immer mehrere Insektenhotels von meinem Papa vor der Hausfassade. Wer Interesse hat, klingelt und kann eins kaufen. Ein kleines Hotel ist schon für etwa 40 Euro zu bekommen. Für die großen möchte mein Papa 135 Euro haben. Die Hotels eignen sich für den Eigengebrauch, sind aber auch tolle Geschenke.”
Katrin Fuhrmeister-Jabbour: “Wir haben eins gekauft, es ist schon voll bezogen. Ich glaube fast, wir müssen noch einmal nachlegen und ein weiteres anschaffen.”
Horst Köppe: “Inzwischen habe ich entdeckt, dass die Vögel der Meinung sind, die Insektenhotels seien ihre Futterkrippe. Seitdem spanne ich gleich zwei Lagen Drahtgitter über die Front, um die Insektenlarven vor dem Zugriff der spitzen Schnäbel zu schützen.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 183 (6/2021).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige