Vier Mal in der Woche – der Havelländische Land- & Bauernmarkt in der Altstadt Spandau!
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Vier Mal in der Woche versorgt der Havelländische Land- & Bauernmarkt in der Altstadt Spandau seine Besucher mit frischem Obst und Gemüse aus der Region, Blumen für den Garten, Fleisch vom eigenen Hof, hausgemachten Brotaufstrichen oder vor Ort gepressten Säften. Marktleiter Uwe Hamann führte uns einmal über den ganzen Markt. (ANZEIGE)
Seit über 25 Jahren gibt es den Havelländischen Land- und Bauernmarkt bereits. Er ist auf dem großen Marktplatz in der Spandauer Altstadt zu finden. In diesem Jahr reicht die Marktsaison vom 1. März bis zum 12. November. Immer am Montag, Dienstag, Donnerstag und Freitag bauen die Anbieter aus der Region vor Ort ihre mobilen Stände auf: Ab neun Uhr in der Früh können die Kunden direkt in der frischen Luft an den Ständen einkaufen.
Marktleiter Uwe Hamann (61) zählt nach: “Aktuell haben wir 24 Stellplätze. Bedingt durch die Corona-Verordnungen können aber zurzeit nicht alle unsere Händler ihre Waren anbieten. Wir hoffen, dass neben unseren Händlern mit Lebensmitteln und Blumen bald auch wieder unsere Händler mit Textilien, Schuhen, etc. stehen dürfen. Natürlich sind wir aber froh, dass der Markt zurzeit überhaupt stattfinden kann.”
Und es lohnt sich ja auch. Vor allem für die Besucher. Einer, der als Aussteller von Anfang an mit dabei ist, ist Heiko Paul vom Stand Obst & Gemüse Paul. Er stammt aus Deetz bei Groß Kreutz. Sein Obst- und Gemüsestand lässt alle Hobbyköche vor Freude weinen. Hier gibt es Wirsingkohl, Fenchel, Möhren, Mairübchen, Rettich, Knoblauch und zahllose andere Lebensmittel in einer prallen und farbenfrohen Qualität, dass man am liebsten gleich das Kochmesser zücken möchte.
Heiko Paul: “Wir legen eben Wert auf Qualität und möchten, dass die Kunden wiederkommen. Unsere Früchte stammen zum großen Teil aus dem Werderaner Raum. Unsere Kunden wissen, wie das Einkaufen bei uns funktioniert. Sie nehmen sich einen Korb und packen ein, was sie brauchen – etwa Tomaten, Gurken und Äpfel. Abgerechnet wird an der Kasse. Gern bedienen wir die Kunden aber auch, wenn es ihnen so herum lieber ist. Demnächst geht es bei uns mit den Kräutern los, dann kommt der Spargel, anschließend beginnt die Erdbeer-Saison. Darauf freuen sich alle schon.”
Für Heiko Paul ist der Markt eine Heimat seit vielen Jahren. Aber der Marktalltag geht ihm auch in die Knochen: “Wenn Markttag ist, stehe ich um vier Uhr früh auf und habe erst um 20 Uhr Feierabend. Das mache ich vier Mal in der Woche – seit über zwanzig Jahren. Früher war das kein Problem für mich. Aber langsam werde ich eben auch älter.”
Die Kunden freuen sich auch über das Angebot von Michas Blumenladen, der bereits seit acht Jahren auf dem Markt mit dabei ist. Hier steht Petra Etzrodt und verkauft zurzeit nur wenig Schnittblumen: “Duch Corona sind die Preise hier regelrecht explodiert. Das möchten wir unseren Kunden nicht zumuten. Viele Omis haben doch nur eine schmale Rente. Da haben sie an einer Blume im Topf viel länger Freude.”
Aus diesem Grund gibt es am Stand zurzeit viele eingetopfte Blumen, darunter auch Maiglöckchen, Iris, Nelken, Osterglocken oder Stiefmütterchen. Petra Etzrodt: “Wer für seinen Garten einkauft und nicht weiß, wie er seinen Einkauf nach Hause tragen soll, braucht sich keine Sorgen zu machen – wir liefern und zwar bis nach Nauen. Unsere Pflanzen stammen übrigens alle aus deutschen Gärtnereien, die sind an den lokalen Boden gewöhnt.”
Auf dem Markt verkauft die Bäckerei & Konditorei Plentz aus Kremmen seit elf Jahren ihr handgemachtes Brot. Es gibt frische Frikadellen, Krakauer und Rostbratwürste in der Thüringer Grillhütte. Und bei Özel’s Feinkost kaufen die Marktbesucher mediterrane und orientalische Brote, getrocknete Nüsse, eingelegte Oliven und herrlich aromatische Brotaufstriche ein. Alles handgemacht, versteht sich. Uwe Hamann verrät: “Özel’s Feinkost ist seit zehn Jahren auf unserem Markt dabei. Die Chefin ist eine Frau. Sie macht alles noch selbst. Und sie hat inzwischen vier bis fünf Hänger auf den Märkten zu stehen. Eine echte Erfolgsgeschichte.” Ali Polat hat den Feinkoststand jederzeit ganz genau im Auge – seine Vitaminquelle steht genau gegenüber. Bei Ali gibt es frisch gepresste Säfte im Becher. Hier kann man sich einen süffigen Blutorangen-Ananas-Mix reichen lassen oder einen Granatapfelsaft probieren. Gerade in Corona-Zeiten sorgt so ein konzentrierter Vitamin-Booster für ein verbessertes Immunsystem. Ali Polat: “Gerade die Senioren gehen aber wenig Experimente ein und holen sich am liebsten einen Orangensaft.”
Marktleiter Uwe Hamann: “Der Markt wird sehr gut angenommen, gerade von den Älteren, die auch ein kleines Schwätzchen mit den Verkäufern zu schätzen wissen. Wir stellen fest, dass neue Stände immer eine gewisse Anlaufphase brauchen, bis sie sich bei den Stammkunden etabliert haben. Die Quarkspeisen von Carola Pawlak haben sich so bereits bewährt. Neu ist der mobile Hofladen Landgeschmack.” Er stammt aus Görike und bietet immer am Dienstag regional und nachhaltig produziertes Fleisch in der vakuumierten Verpackung an. Das Fleisch stammt vom Black Angus Rind, vom Duroc- und Landschwein sowie vom Kamerunschaf. Verkäuferin Osiris Ploetz: “Die Leute lieben auch unsere hausgemachte Leberwurst im Glas und unsere ganz speziellen Rostbratwürste mit Koriander und Zitrone, die gibt es sonst nirgendwo.”
Der Havelländische Land- und Bauernmarkt, der von der Vereinigung Wirtschaftshof Spandau e.V. betrieben wird, war übrigens der erste Markt in Berlin, der von der DUH für das innovative Projekt zur Vermeidung von Plastiktüten ausgezeichnet wurde.
Wer vor Ort einkaufen geht, kann gern auch die Privatimkerei Plehn, den Stralsunder Fischhandel oder den Kawicki Blumenhandel besuchen – um nur einige der Marktstände beim Namen zu nennen. Aber: Nicht jeder Händler ist an jedem Markttag vor Ort.
Das letzte Wort hat Petra Etzrodt: “Auf dem Markt lieben die Kunden die Berliner Schnauze der Verkäufer. Ich sag immer: Jeder Kunde ist ein König, solange er sich wie ein König benimmt.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 181 (4/2021).
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