Who is Who (71): Andreas Maul
Wer ist eigentlich …? Unser „Who is Who“ möchte die besonderen Personen in unserer Region kurz vorstellen und sie so der Bevölkerung noch näher bringen. Andreas Maul aus Falkensee sorgt tagsüber in Berlin als Polizist für Recht und Ordnung. Abends steht er aber als DJ Andy & friends am Mischpult und lässt den Bass aus den Boxen dröhnen.
Andreas Maul wurde am 6. Oktober 1968 in Berlin geboren – und zwar im Wedding. Er wuchs in Halensee auf und zog später in die Siemensstadt nach Spandau.
Zunächst stand dem späteren Polizisten sein Werdegang noch nicht klar vor Augen: „Nach dem Abschluss der Realschule habe ich zunächst eine Ausbildung zum Elektriker absolviert. Anschließend habe ich auf verschiedenen Baustellen gearbeitet. Ich war Gabelstaplerfahrer und habe im Akkord auf dem Trockenbau geschuftet. Im Lebensmitteleinzelhandel habe ich die Regale aufgefüllt.“
Von 1990 bis 94 war Andreas Maul selbstständig – mit einer KFZ-Reinigung direkt am Flughafen Tegel: „Da habe ich u.a. die Wagen der Autovermietungen wieder auf Vordermann gebracht.“
Nebenbei war Andreas Maul schon damals gern als DJ tätig – und das nicht nur auf privaten Feiern. 1994 war aber erst einmal Schluss mit der Trommelfell-reizenden Druckbeschallung am Abend: Andreas Maul ging zur Polizei: „In diesem Jahr habe ich eine Ausbildung bei der Polizei begonnen. Ich bin auch heute noch – gern – Polizist. Im Laufe meiner Dienstjahre habe ich vielen verschiedenen Dienststellen angehört. Ich war Hundeführer und Ermittler im Drogenbereich. Als Oberkommissar kümmere ich mich zurzeit um den Bereich ‚interkulturelle Aufgaben‘. Hier arbeiten wir auch viel im präventiven Bereich. Seit 2015, als die vielen Flüchtlinge nach Deutschland gekommen sind, haben wir richtig viel zu tun. Zurzeit ist es nur durch Corona etwas ruhiger geworden.“
Andreas Maul zog 1998 nach Falkensee. 2004 wurde sein Sohn geboren. Die Beziehung hielt allerdings nicht. 2005 lernte Andreas seine jetzige Frau Simone kennen: „Das war im Volkshaus Dallgow, also der jetzigen Tanzschule Allround. Damals haben Ikarus und Softmachine die Musik gemacht. Ich war ein ganz Schüchterner. Aber mit Mone habe ich ganz viel gequatscht. Wir haben uns danach ein halbes Jahr nicht mehr gesehen. Beim ersten Wiedersehen danach war es aber um uns geschehen. Seitdem sind wir unzertrennlich. 2015 sind wir in Falkensee auch fast direkt an den Neuen See gezogen. Hier fühlen wir uns sehr wohl – und sind angekommen.“
2005 geht es auch gleich als DJ wieder los. Andreas Maul: „Wir haben die DJ Andy and friends Gbr gegründet und Simone ist als DJane Simone mit eingestiegen. Damals hatte ich, weil ich so lange Pause gemacht hatte, gar kein Equipment mehr, nur noch Kleinkram. Ich musste also fast wieder bei Null anfangen. Erste Jobs bekam ich in der Bar de Dios in der Moritzstraße in Berlin. Wir sind auch viel privat gebucht worden, ich hatte da noch alte Kontakte. Aber das ist schnell größer geworden.“
Andreas Maul hört privat am liebsten Musik der neuen deutschen Härte, aber auch Gothic und ein bisschen Metal: „Wenn ich auflege, kann ich mich aber auf jede Musikrichtung einlassen, auch auf das Beste der Achtziger oder auf Schlager. Es ist ja nicht so, dass ich das nicht auch mal ganz gerne höre. Ich habe bestimmt weit über eine Million Songs in meinem Repertoire, die gut sortiert digital abgelegt sind. Ich persönlich liebe vor allem die Großveranstaltungen. Ich bin da schon eine kleine Rampensau und mag Dinger wie die 90er Jahre Party mit Heiko Richter in der Stadthalle. Oder das Osterfeuer oder die Stadtfeste in Falkensee. Da kann man gut mit dem Publikum spielen und die Tanzfläche ist auch immer voll. Das ist wie ein Jungbrunnen für mich.“
Gibt es noch einen Lebenstraum? DJ Andy: „Wenn ich durch bin mit der Arbeit, möchte ich mit Mone im Wohnmobil durch die ganze Welt fahren.“ (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „Unser Havelland“ Ausgabe 178 (1/2021).
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