Mord Hahneberg: Maik Bischoff mordet sich durch die Spandauer Wilhelmstadt!
Was macht ein Feuerwehrmann, wenn er nicht gerade im Dienst ist und Leben rettet? Er bringt Leute um die Ecke, wahrscheinlich, um einen Ausgleich zu schaffen. Maik Bischoff (45) ist Feuerwehrmann aus Spandau. Inzwischen arbeitet er in der Leitstelle, muss also nicht mehr mit zu den Einsätzen nach draußen. Wenn er frei hat, setzt er sich gern an den Computer – und schreibt.
Den Anstoß zum mordenden Romanautor hat ihm seine Frau gegeben, erzählt Maik Bischoff: “Sie hat immer gesagt, ich habe so eine überschäumende Fantasie. Wenn einer Romane schreiben sollte, dann ich. Und ich solle mal etwas Vernünftiges mit meiner Fantasie anfangen.”
So entstand der Romanerstling “Die Seeburg-Verschwörung”. In dem Buch stößt der pensionierte Kommissar Werner Böhme auf eine Leiche. Für die Polizei ist alles klar, denn neben der Leiche ragt ein Turm in die Luft. Da wird er wohl runtergesprungen sein, der Tote. Werner Böhme glaubt an keinen Selbstmord und ermittelt als Rentner auf eigene Faust. Dabei hilft ihm sein ungestümer Freund Fabian Dost.
Das Schreiben hat dem frischgebackenen Autor große Freude gemacht. Und so wurden auch noch die Romane “Nachts am Teufelsberg” und – ganz frisch “Mord Hahneberg” nachgeschoben.
Maik Bischoff: “Die gemeinsame Klammer bei allen Romanen ist die Wilhelmstadt in Spandau. Hier lebe ich, hier wohne ich, hier kenn’ ich mich aus. Alle Romane finden immer zu einem großen Teil direkt in Spandau statt. Mir haben schon Leser gesagt, dass sie in meinen Büchern Dinge über ihre Heimat gelernt haben, die sie vorher noch gar nicht wussten. So war das etwa bei den Tiefwerder Wiesen in der Wilhelmstadt. Niemand weiß hier noch, dass dies einmal Ostgebiete waren, die mitten in West-Berlin lagen.”
Der gebürtige Potsdamer, der 2019 einen Marathon geschafft hat, früher exzessiv auf Geocaching-Suche war, im Jahr 15.000 Kilometer auf dem Rad radelt und gern mit seiner Frau im Harz wandert, hat sein Erstlingswerk noch ganz planlos in die Maschine gehackt: “Ich habe einfach drauflos geschrieben und wusste bis zur Hälfte des Buches selbst nicht einmal, wer eigentlich der Bösewicht ist. Beim Erstling habe ich vier Wochen für den ersten Entwurf gebraucht. Wer wie ich im Schichtdienst arbeitet, ist tagsüber viel Zuhause und hat Zeit. Ich habe auf einem Linux-Rechner direkt in der Cloud geschrieben, das ist sicherlich etwas Besonderes unter den Autoren. Meine Frau fand das Buch gut, Bekannte haben gleich nach weiteren Abenteuern des Ermittlerduos gefragt. Beim zweiten Buch hatte ich dann bereits ein Exposé, an dem ich mich beim Schreiben orientiert habe.”
Die Bücher sind im Self-Publishing-Verlag erschienen. Maik Bischoff: “Ein e-Book ist schnell erstellt, das habe ich dann bei Amazon hochgeladen. Auch ein gedrucktes Taschenbuch kann man sich bei Amazon problemlos bestellen. Mein Plan war es, wenigstens ein Buch zu verkaufen. Das Minimalziel war schnell erreicht, jetzt geht es immer wieder neu darum, dass ich meine Frau schön zum Essen ausführen kann. Das erste Buch wurde längst über 500 Mal verkauft. Inzwischen bin ich bei epubli gelandet, die kümmern sich für mich um alle Abrechnungen.”
Im dritten Buch “Mord Hahneberg” (www.maik-bischoff.de) geht es auf das Fort Hahneberg. Dieses Mal ist der Umweltschutz das vorherrschende Thema. Und als dem Pensionär Werner Böhme eine Leiche direkt vor die Füße fällt, muss er wieder ermitteln. Sein Freund Fabian Dost ist natürlich auch mit dabei. Maik Bischoff: “Ich habe eine tolle Führung durch das Fort Hahneberg bekommen, die Verantwortlichen vor Ort haben mir sehr geholfen.”
Wie es nun wohl weitergeht? Welche Landmarke wird im vierten Krimi in einen Mord verwickelt? Maik Bischoff: “Die Zitadelle fehlt mir noch. Aber ich denke, das würde ein sehr blutiges Buch werden. Zu blutig für Böhme und Dost.” (Text/Foto: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).
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