Hurra: Stadtnatur-Ranger sind jetzt auch in Spandau aktiv!
Julia Kionka (31) und Dennis von der Wall (37) sind Stadtnatur-Ranger. Inzwischen sind in ganz Berlin 18 Ranger unterwegs, die ein Auge auf die städtische Natur werfen. 14 von ihnen werden von der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz bezahlt und von der Stiftung Naturschutz Berlin koordiniert. Das bundesweit einmalige Projekt ist zunächst bis Ende des kommenden Jahres befristet.
Natürlich hoffen alle Ranger, dass es für sie auch in den kommenden Jahren noch weitergeht.
Die Stadtnatur-Ranger (www.stadtnaturranger.de) sehen sich als Mittler zwischen dem Menschen und der Natur. Julia Kionka und Dennis von der Wall sind allein für den Bezirk Spandau verantwortlich. Hier kümmern sie sich um ein klar eingegrenztes Revier und sind in den Schutzgebieten ebenso unterwegs wie in den Park- und Grünflächen des Stadtbezirkes. Auch auf der Naturschutzstation Hahneberg wird man sie antreffen.
Dennis von der Wall stammt aus Hannover, lebt aber längst in Spandau. Der Biologe mit dem Schwerpunkt Ökologie hat zehn Jahre als Biolehrer an einer Schule unterrichtet: “Diese Sicherheit habe ich aufgegeben. Ich möchte gern das tun, was mir besonders wichtig ist. Wir ermöglichen es den Menschen als Ranger, die Natur zu erleben und erzeugen eine Akzeptanz für den Naturschutz.”
Julia Kionka, die aus Beskow in Brandenburg stammt und gerade ihr Biologie-Studium abgeschlossen hat: “Im Landschaftsschutzgebiet der Rieselfelder Karolinenhöhe sind wir das Auge der Unteren Naturschutzbehörde. Viele Menschen wissen nicht, was es bedeutet, sich in einem Naturschutzgebiet aufzuhalten. Sie lassen ihre Hunde von der Leine, es finden Autorennen und sogar Boxkämpfe statt. Wir sprechen die Leute an, aber positiv. Wir klären auf und verteilen keine Knöllchen.”
Dennis von der Wall: “Hier auf den Rieselfeldern finden wir viele bodenbrütende Vögel wie die Feldlerche und die Nachtigall vor. Freilaufende Hunde gefährden die Jungvögel. Das gilt auch für Rehkitze in der Graskuhle, die noch keinen Fluchtreflex haben. Hunde erschrecken auch weidende Schafe, sodass diese in die Elektrozäune springen. Die meisten Hundebesitzer sind ja Naturliebhaber. So reagieren sie sehr einsichtig, wenn wir sie aufklären.”
Die beiden Stadtnatur-Ranger vermerken auch so manche Sichtung in einer mobilen App – und helfen so etwa dabei, Gebäudebrüter wie z.B. die Schwalbe zu erfassen. Julia Kionka: “Viele Menschen wissen gar nicht, wie viele Tiere in und an alten Häusern leben. Deswegen hat Berlin ja so viele Vögel und Fledermäuse. Wir haben aber auch schon Biber, Eisvögel und Eidechsen gesehen und erfasst.”
In Zukunft sind weitere Mitmachprojekte geplant. Julia Kionka: “Auf dem Hahneberg haben wir bereits Tierspurensafaris für Kinder organisiert.” (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 176 (11/2020).
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