Auf dem Auenhof: Thomas Poppe stellt seinen Foodtruck in Buchow-Karpzow auf!
Es gibt ein neues schönes Ausflugsziel im Havelland. Über Pfingsten hat Thomas Poppe (48) zum ersten Mal seinen Auenhof aufgesperrt. Der liegt in Buchow-Karpzow. Wer sich nun fragt, wo das wohl zu finden ist: Dieser Ort liegt hinter Priort und gehört noch zur Gemeinde Wustermark. Hier, fernab von allem Trubel, hat sich der Ur-Spandauer Thomas Poppe, der in Schweden aufgewachsen ist, zusammen mit seiner Lebensgefährtin seinen Traum vom Häuschen im Grünen erfüllt. (ANZEIGE)
Normalerweise ist Thomas Poppe das ganze Jahr über mit seinem doch recht speziellen Foodtruck unterwegs. Aus dem Foodtruck heraus verkauft der bärtige Neu-Havelländer nämlich seine “Hotdog-Wraps”. Dabei handelt es sich um die original schwedische Tunnbrödsrulle: “Das ist das, was wir in Schweden essen, wenn wir nachts aus der Kneipe fallen und noch Hunger haben. In einen Dünnbrotfladen kommen Kartoffelpüree, Salat, Röstzwiebeln, ein oder zwei Hotdog-Würstchen, verschiedene Saucen und natürlich ein original ‚Bostongurka‘ Gewürzgurkenrelish.”
Das schmeckt fantastisch und macht satt, ohne dass man anschließend denkt, einen Betonklotz im Magen mit sich herumzutragen. Wer es lieber vegetarisch mag, lässt einfach das Hotdog-Würstchen weg.
Im Februar 2020 hat Thomas Poppe den Auenhof zusammen mit seiner Lebensgefährtin Franziska Nickel (37) aus Falkensee gekauft. Er sagt: “Das Haus stand drei Jahre lang leer. Die Besitzer haben lange nach dem perfekten Käufer für das Objekt gesucht. Es gab mehrere Bewerber, sie haben sich dann aber doch für uns und unser Konzept entschieden.”
Diese Entscheidung haben die Alteigentümer anscheinend genau richtig getroffen. Denn der neue Besitzer hat die Corona-Zeit gut genutzt und mit viel Eigenarbeit ein schon in großen Teilen restauriertes Kleinod aus dem alten Hof gemacht.
Wer von der Potsdamer Landstraße aus in den Hof einbiegt, sieht hier nun gleich den Foodtruck stehen. Zur Rechten steht das Haus, in dem die Familie wohnt – mit einem frisch renaturierten Teich davor.
Auf der linken Seite wird gerade die alte Scheune ausgebaut – hier wird man später einmal mit Freunden, mit der Familie oder mit der Firma feiern können. Dahinter liegen schon die Steine bereit, um eine angedachte Terrasse zu bauen. Hier soll ein Smoker aufgestellt werden. Thomas Poppe: “Ich könnte mir auch vorstellen, mit riesigen Pfannen im Freien zu kochen – gern mit den Gästen. Wir könnten dann z.B. eine Spargelpfanne zubereiten.”
Im hinteren Bereich des weitläufigen Areals sind jetzt schon die Hühner Zuhause. Sie laufen tagsüber auf dem Hof herum und kommen nur in der Nacht in den Stall, der sich sicher abschließen lässt, um die Vögel vor dem Fuchs zu schützen. Thomas Poppe: “Die Hühner vermehren sich prächtig und legen Eier für uns.”
Die Kinder unter den Besuchern freuen sich vor allem über die vier jungen Kamerunschafe Mila, Pam, Bella und Sandy. Ein Schild sagt: “Liebe Leute, wir sind die 4 Määäääähs vom Auenhof. Da wir erst 3 Monate alt sind und noch etwas schüchtern, gucken wir vielleicht manchmal dumm aus der Wäsche.”
Thomas Poppe: “Normalerweise bin ich die ganze Zeit mit meinem Foodtruck unterwegs und habe keinen einzigen Ruhetag im Jahr. Letztes Jahr standen wir so etwa am Checkpoint Charly und haben unsere Hotdog-Wraps sehr gut auf dem Lollapalooza Festival am Olympiastadion verkauft. In diesem Jahr war durch Corona alles anders – alles wurde abgesagt. Wir haben gerade noch so die Grüne Woche mitgenommen, die lief super. Ab März ging dann gar nichts mehr. Normalerweise hätte ich den Foodtruck im Mai erst auf der ILA (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung) und dann auf dem Karneval der Kulturen abgestellt. Wir hoffen sehr, dass in diesem Jahr wenigstens noch das Festival of Lights stattfinden wird.”
Im zwangsläufigen Corona-Stubenarrest kam dann recht bald die Idee auf, den Auenhof regelmäßig für Besucher zu öffnen. Immer am Wochenende zwischen 12 und 20 Uhr (die Zeiten müssen sich noch einspielen) steht das Tor zum Hof offen und neugierige Besucher sind willkommen. Thomas Poppe: “Bereits am allerersten Tag haben wir uns über viele Gäste gefreut. Viele haben spontan auf einer Radtour angehalten, andere haben auf einem Motorradtrip eine Pause eingelegt. Es kam sogar eine Familie mit dem Campingmobil vorbei. Wir waren sehr überrascht – wir haben nämlich nur auf Facebook ein wenig die Werbetrommel gerührt.”
Auf dem Auenhof gibt es am Wochenende heiße Hotdog-Wraps aus dem Foodtruck. Gleich nebenan kann man Kuchen von der Bäckerei Plentz, handgemachtes Eis von Paletas Berlin, kühle Limos von Proviant Berlin und Bier vom Forsthaus Templin bestellen. Überall im Hof und im grünen Garten sind Tische aufgestellt und stehen Liegestühle bereit. So kann man es sich am Wochenende gut gehen lassen und ein paar schöne Stunden unter freiem Himmel verbringen.
Thomas Poppe: “Gern würde ich mich in der Region weiter vernetzen und weitere regionale Produkte anbieten. Demnächst werden wohl auch noch die Produkte der Manufaktur ‘Essigart’ hier bei uns aus Buchow-Karpzow dazukommen. Mal schauen, wie unsere Produktpalette mit der Zeit weiter wachsen wird.”
Auch bei den Tieren könnte es noch Zuwachs geben. Aber ob es ein Esel wird, ein Schweinchen oder doch etwas ganz anderes, das kann zurzeit noch niemand sagen. Die Familie ist jedenfalls sehr tierlieb: In der Küche wird gerade ein Küken aufgezogen.
Thomas Poppe: “Zu unserem Grundstück gehören noch 8.000 Quadratmeter Feuchtwiese. Ich denke, da gehe ich einmal mit der Sense durch und schaffe ein paar Wege. Dann kann man sich in der Natur bewegen und selbst schauen, was für Pflanzen vor Ort wachsen und welche Tiere hier leben.” (Text / Fotos: CS)
Info: Der Auenhof, Potsdamer Landstraße 11, 14641 Wustermark, www.facebook.com/derauenhof/
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 172 (7/2020).
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