Das Theater im Glien spielt das Stück “Lauter krumme Dinger”!
Seit vielen Jahren Jahren probt das “Theater im Glien” (www.theater-im-glien.de) immer zum Jahresende hin ein neues Stück ein, um es dann ein halbes Dutzend Mal auf der Bühne im Schönwalder “Schwanenkrug” aufzuführen. Warum sollte das in diesem Jahr anders sein? Am 9. November feierte das Stück “Lauter krumme Dinger” Premiere.
Am 1. Dezember folgte die Theaterdinner-Aufführung passend zu einem 3-Gänge-Menü inklusive einem leckeren Gänsebraten. Weitere Aufführungen sind für den 26. Januar, den 9. Februar sowie den 15. und 29. März 2020 angesetzt.
Dieter Borgelt führt bei der neuen “Komödie um Lebenslügen und andere Unwahrheiten” Regie, das Stück stammt abermals aus der Feder von Norbert Franck, der es der Havelländer Schauspieltruppe auf den Leib geschrieben hat. Dieter Borgelt: “Das ist ein exklusives Stück, das sonst nirgends auf der Welt gespielt wird.”
In “Lauter krumme Dinger” lernen wir das Ehepaar Meisel kennen. Sylvie (Susanne Kosche) und Egon (Jens Anker) begeben sich in Paartherapie, um das letzte bisschen Harmonie zu retten. Denn Egon möchte nicht, dass Sylvie arbeiten geht – da ist er ganz altmodisch. Sylvie fällt aber die Decke auf den Kopf und so hat sie mit ihrer Freundin Nora (Carmen Zobel) heimlich einen exklusiven Nachtclub eröffnet, der auch noch fabelhaft läuft. Wie lange wird sie das vor ihrem Mann geheim halten können? Egon hingegen hat eine kriminelle Vergangenheit, von der seine bessere Hälfte nix ahnt. Früher hat er Tresore geknackt. Als sein alter Komplize Dickie Finster (Dieter Borgelt) aus dem Knast entlassen wird, eilt der schnurstracks zu seinem alten Kollegen, um ihn zu einem letzten Bruch zu verleiten. Ausgerechnet in den neuen Nachtclub soll eingebrochen werden…
In der Vergangenheit war es mitunter so, dass die Stücke von Norbert Franck ein wenig zu komplex und abgedreht wirkten. Das ist bei “Lauter krumme Dinge” einmal ganz anders. Das Stück ist wunderbar klar aufgebaut, bietet starke Charaktere und steuert auf ein Ende zu, das bestens zum Anfang passt. Eine wirklich runde Sache sind die “Lauter krummen Dinger” also.
Tatsache ist, dass der Saal im “Schwanenkrug” vor allem deswegen stets ausgebucht ist, weil die Schönwalder so gern diese im positiven Sinn durchgeknallten Amateur-Theaterspieler sehen möchten. Wenn Susanne Kosche mit den Augen rollt und mit den Händen fuchtelt, kann es einem in den ersten Reihen schon einmal bange werden. Im neuen Stück ist sie ganz klar die charismatische Hauptakteurin, die dieses Mal sogar den immer wieder großartigen Jens Anker in den Schatten stellt.
Und: Ganz viel Wortwitz und Humor stecken im neuen Stück. Wenn es da heißt “Ich muss euch kurz etwas erzählen, das kann aber eine Weile dauern”, fängt das Publikum schon an zu kichern. Und wenn dann voller Lokalkolorit gefragt wird “Seit wann muss denn die Polizei im Havelland auch noch nachts arbeiten?”, brechen leicht die Dämme. Das Publikum amüsiert sich besonders über den leicht belämmerten Polizist Fred (Dirk Uhlmann), der sich weder Jahreszeiten noch Vogelnamen merken kann und zu Egon Meisel sagt: “Amsel, Drossel, Meisel, es ist mir doch egal, was Sie für ein komischer Vogel sind.”
Wenn auf der Bühne aus Versehen Stühle auseinander brechen, die Musik nicht immer den richtigen Einsatz findet und die Souffleuse hörbar helfen muss, kann es im Publikum – ganz lieb gemeint – schon einmal zu einem echten Lachflash kommen. Die Zuschauer lieben eben ihr lokales Theater und das vor allem dann, wenn nicht alles glatt läuft. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 166 (1/2020).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige