Fahrraddemo zum Weltumwelt- und Familientag am 25.5.2019 und 25 Jahre VEP
Anlässlich der Weltumwelt- und Familientags am 25.5.2019 rufen die ADFC Ortsverbände Falkensee und Spandau gemeinsam mit dem Netzwerk Fahrradfreundliches Falkensee (NFFF) wieder zu einer Fahrraddemonstration auf. Die Demo startet dieses Mal um 11 Uhr am Bahnhof Spandau an der „Ellipse“ (Eiskaffee) und führt über die Seegefelder Str., Seeburger Str. nach Falkensee Am Anger, dem Veranstaltungsort der Weltumwelttags. Das Motto lautet wieder „Fahrrad fahren – Klima schützen!“.
Der ADFC Falkensee nimmt den 25. Jahrestag des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) für Falkensee zum Anlass, Bilanz über die Erfolge bei der Entwicklung der Radverkehrsinfrastruktur zu ziehen. Im Mai 1994 wurde der Verkehrsentwicklungsplan veröffentlicht und danach in 2002 und zuletzt 2018 fortgeschrieben.
Viele gute Konzepte waren schon 1994 für den Radverkehr erarbeitet worden, bspw. vorgezogene Haltelinien für Radfahrer an Lichtsignalanlagen und Errichtung von Bike+Ride- bzw. Abstellanlagen, nicht nur an Bahnhöfen. Schon damals wurde ein angebotsorientierter Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur gefordert: „Als Voraussetzung muß“ … „der Abbau von Nutzungshindernissen‚ die Erhöhung der Verkehrssicherheit, die konsequente Einbindung des Fahrradverkehrs in den Umweltverbund sowie die attraktive städtebauliche Gestaltung der Radverkehrsanlagen angesehen werden.“
Einige Pläne wurden inzwischen umgesetzt, wie die Abstellanlagen am Bahnhof. Leider erwiesen diese sich als absolut unzureichend. Eine Zählung im Dezember 2017 ergab: die Radabstellplätze am Bahnhof Falkensee waren zu 120% ausgelastet. Das zeigt uns, dass Falkensee nach wie vor eine Fahrradstadt ist. Viele Maßnahmen sind vor 17 Jahren im VEP 2002 hinzugekommen, die eine hohe Erwartungshaltung bei den Radfahrern geweckt haben. Wie eine Auswertung des ADFC-F 2017 ergab, sind jedoch insgesamt nur 23% der Maßnahmen aus beiden VEP vollständig, 30% teilweise, aber 47% gar nicht umgesetzt worden! Auf den Punkt gebracht wurden also gerade einmal die Hälfte der geplanten Maßnahmen in mäßiger Qualität umgesetzt, obwohl bspw. im VEP 2002 eine „beidseitige Radverkehrsanlage“ in der Hansastr. als „kurzfristig“ umzusetzende Maßnahme mit höchster Priorität gelistet war.
Die gefühlte Unzufriedenheit der Falkenseer Radfahrer wird auch in den Umfragen des ADFC zum Fahrradklima in den Kommunen bestätigt. Falkensee schneidet zwar bei der Frage „Alle fahren Fahrrad“ überdurchschnittlich gut ab. Aber ganz anders sieht das Gesamtergebnis aus: 2018 ist Falkensee zum dritten Mal in Folge auf dem letzten Platz im Ranking der Städte bis 50.000 Einwohner gelandet. Die Ergebnisse aus den Jahren 2014, 2016 und 2018 unterscheiden sich praktisch nicht, und das, obwohl 2018 dank intensiver Werbung von ADFC-F und Stadtverwaltung 3 mal so viele Radfahrer teilgenommen haben. Es ist sicher nur ein subjektiver Indikator für die Fahrradfreundlichkeit von Falkensee. Sollte das aber nicht doch Politik und Stadt motivieren in Zukunft massiv die Maßnahmen zur Radverkehrsförderung zu intensivieren? Bisher ist davon wenig zu spüren, haben sich doch seit 2015 insgesamt 1,5 Mio € für Radverkehrsmaßnahmen und Gehwegebau akkumuliert, die bisher nur zu einem Bruchteil ausgegeben wurden.
Wir wollen aber nicht so sehr in die Vergangenheit schauen. Für Falkensee soll ein Radverkehrskonzept ausgearbeitet werden und wir hoffen natürlich, dass die kommende Stadtverordnetenversammlung der Umsetzung dieses Projekts hohe Priorität widmet. Der ADFC-F fordert, dass daraus ein Radverkehrsmasterplan mit konkreten Terminen und Ressourcen entsteht. Denn der Radverkehr kann erheblich zur Lösung der Verkehrsprobleme beitragen, während die Verstetigung des MIV (Motorisierter Individualverkehr) eher die Probleme verschärft: noch mehr Park+Ride Plätze ziehen noch mehr Verkehr an und verschwenden wertvollen Platz in der Innenstadt.
Konkret fordern wir dazu auf:
• Verstärkt die Schulwege und die Wege zu den Kitas auszubauen, auch zu den Nachbarkommunen um damit den „Elterntaxi“-Verkehr einzudämmen – insbesondere nach Schönwalde muss sich Falkensee in der Pflicht sehen!
• Ein Fahrradparkhaus am Bahnhof Falkensee zu bauen, wie in Bernau und Oranienburg bereits realisiert und in Königs Wusterhausen in Planung,
• Einen Paradigmenwechsel in Bezug auf den Radverkehr zu vollziehen und ihn als gleichberechtigt zu den anderen Verkehrsarten zu fördern,
• Einen Wechsel von einem nachfrageorientierten hin zu einem angebotsorientierten Ausbau des Radverkehrs – nur so werden noch mehr Bürger zum Umstieg motiviert,
• Einen Runden Tisch „Klimafreundliche Mobilität“ mit der Beteiligung aller relevanten Interessengruppen zu etablieren.
Auf Anregung des ADFC-F hat sich die Stadt Falkensee als Mitglied der AG Fahrradfreundliche Kommunen Brandenburg (AGFK-BB) beworben und ist aufgenommen worden. Nach der Sommerpause wird Falkensee mit Unterstützung der Stadt an der Kampagne „STADTRADELN“ teilnehmen. Das sind für uns Hoffnungspunkte für ein bald besseres Radeln in Falkensee. (Text/Foto: ADFC Falkensee)
Weitere Informationen unter:
https://brandenburg.adfc.de/kreisverbaende/falkensee/startseite
https://brandenburg.adfc.de/landesverband/presse/pressemitteilungen/adfc-fkt-2018-ergebnisse
https://www.agfk-brandenburg.de/
https://www.stadtradeln.de/home
Dies ist eine Pressemitteilung, die der Redaktion zugeschickt wurde, und die wir zur Information der Bürger in der Region Havelland unredigiert übernehmen.
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