1. Nauener Frischemarkt: Große Neugierde der Nauener führt zu vollem Marktplatz!
Nauen mit seinen inzwischen über 18.000 Einwohnern wächst stetig, kann seinen Bewohnern aber keinen eigenen Markt in der Kernstadt bieten? Das geht doch nicht. Umso erfreuter waren die Bewohner der Ackerbürgerstadt, als nach langer Pause nun endlich wieder ein neuer Markt ausgerufen wurde. Am 11. April fand der „Nauener Frischemarkt“ zum allerersten Mal statt. Fortan soll es das muntere Markttreiben immer am Donnerstag zwischen 8 und 13 Uhr auf dem Rathausplatz vor dem Familien- und Generationenzentrum Nauen (FGZ) geben.
Bei Erfolg könnte in ferner Zukunft sogar der Samstag mit hinzugenommen werden.
Der erste Frischemarkt wurde stilecht vom Nauener Nachtwächter, dem Turmbläser und dem Waschweib Monika eröffnet. Nachtwächter Wolfgang Wiech: „Ich habe die Marktrechte von 1317 ausgerufen, wie sie anno dazumal der Markgraf Waldemar ausgegeben hat.“ Um das Marktgeschehen noch weiter anzuregen, schenkte Nauens Bürgermeister Manuel Meger von 8 bis 9 Uhr kostenlos Kaffee und Tee an die zahlreich herbeigeeilten Besucher und auch an die Standbetreiber aus.
Zwölf Händler ließen sich zum Marktstart mit ihren Waren blicken. Neben frischem Obst und Gemüse aus Berlin gab es Alpaka-Wolle aus Ketzin, Käse vom Alles-Käse-Benny aus Werder und Wurst aus Polen. Auch ein Hähnchengriller war mit dabei. Die Nauener freuten sich allerdings am meisten über die wirklich lokalen Produkte aus der Nachbarschaft. Manfred Sauerbaum von Manne‘s Angelteich in Markee war mit Räucherfisch vor Ort mit dabei, Dirk Peters von der Agro-Farm Nauen hatte kurzerhand seinen Hofladen umziehen lassen und die Bio-Imkerei aus Pausin hatte regionalen Honig im Angebot.
Monika Hartmann von Moni‘s Bistro gleich um die Ecke staunte: „Der Markt wird super angenommen, das ist etwas ganz Tolles für Nauen. Es gab ja schon einmal einen Markt in Nauen, da gab es am Ende aber nur noch Socken, Gürtel und Handyhüllen, das braucht ja kein Mensch.“
Annett Lahn, Leiterin vom Familien- und Generationenzentrum Nauen, sieht in der Kommunikation das wichtigste am Markt: „Der größte Pluspunkt ist doch, dass sich die Menschen vor den Marktständen treffen und miteinander ins Gespräch kommen.“
Daniela Zießnitz, Erste Beigeordnete in Nauen: „Die Stadt Nauen ist der Veranstalter des Marktes. Einen privaten Veranstalter haben wir leider nicht gefunden. Es war auch nicht so leicht, die Händler davon zu überzeugen, es einmal mit Nauen zu versuchen. Jetzt ist aber der Start gelungen und wir versuchen, das Angebot noch zu erweitern und weitere Händler mit ins Boot zu holen. Für mich ist es ein echtes Highlight, dass ich mir von nun an immer am Donnerstag in der Mittagspause die Zutaten für‘s Abendessen einkaufen kann. Frische Pasta und orientalische Cremes würde ich mir noch an den Ständen wünschen.“
Bürgermeister Manuel Meger ist ebenfalls zufrieden: „Der Anfang ist gemacht. Ich hätte nie gedacht, dass gleich beim ersten Mal so viele Bürger kommen – damit ist die neue Begegnungsstätte in Nauen eröffnet. Vor Ort ist auch noch Platz für weitere Stände. Wir wünschen uns vor allem regionale Produkte, da muss noch mehr kommen.“
Den Ball nimmt Dirk Peters von der Agro-Farm Nauen gern auf: „Viele Ideen sind da, jetzt müssen wir sie nur noch umsetzen. Wir sind jedenfalls äußerst positiv überrascht davon, wie viele Leute sich für den neuen Nauener Markt interessieren. Es wäre schön, wenn der Markt jede Woche so viele Besucher findet.“
Manfred Sauerbaum vom Fischteich in Markee staunte auch nicht schlecht: „Gleich um neun Uhr war ich das erste Mal ausverkauft. Zum Glück hatte ich den Räucherofen mit dabei, sodass wir noch einmal Nachschub herstellen konnten, was den geräucherten Saibling, den Aal, die Forelle und den Karpfen anbelangt. Die Nauener haben uns um zehn Uhr aber gleich das nächste Mal leergekauft.“
Was dem Markt nun noch fehlt, ist ein breiteres Angebot mit frischen, regionalen Produkten, sodass sich noch mehr Dinge vom wöchentlichen Einkaufszettel streichen lassen. (Text/Fotos: CS)
Dieser Artikel stammt aus „FALKENSEE.aktuell – Unser Havelland“ Ausgabe 158 (5/2019).
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige