Ribbeck: Wir feiern den Tag der Birne
Rafael Kugel hat ein ganz besonderes Faible für die Birne. In seiner Firma „Havelwasser“ produziert er eine Schorle, die Birnensaft mit Wein kombiniert. Er hat den Birnengarten in Ribbeck gepachtet und führt ihn als Streuobstwiese weiter. Und er bricht eine Lanze für die Birne, denn er wünscht sich in einer deutschlandweiten Aktion, dass 1001 Birnenbäume gepflanzt werden.
Nun möchte er gern einen neuen Feiertag im Gedankengut der Deutschen verankern. Immer am 4. Sonntag im April, wenn die Birnenbäume in voller Blüte stehen, soll ab sofort der „Tag der Birne“ gefeiert werden. Rafael Kugel: „Das berühmte Gedicht von Herrn Ribbeck zu Ribbeck im Havelland, in dessen Garten ein Birnbaum stand, schrieb Theodor Fontane im Jahre 1889. Es handelt von der Großzügigkeit, der Mitmenschlichkeit und der Toleranz des alten Herrn von Ribbeck. Gerade in unserer heutigen Zeit benötigen wir wieder eine Rückbesinnung auf diese Werte. Das Symbol für diese Werte ist seit dem Fontane-Gedicht die Birne. Darum haben wir im Jahr 2017 zum ersten Mal den ‚Tag der Birne‘ (www.tag-der-birne.de) ausgerufen.“
2017 wurde am Tag der Birne der Birnengarten in Ribbeck neu eröffnet – zusammen mit dem Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger (SPD) und dem Landrat des Landkreises Havelland Roger Lewandowski (CDU). In diesem Jahr wurde der Tag der Birne mit einem Picknick im Birnengarten gefeiert. Jeder durfte kommen und etwas zum gemeinsamen Buffet beitragen. Über 60 Personen folgten der Einladung und verbrachten bei schönstem Frühlingswetter einen tollen Tag miteinander.
Rafael Kugel: „Der Tag der Birne soll aber nicht auf Ribbeck beschränkt bleiben. In den kommenden Jahren kann er überall dort gefeiert werden, wo ein Birnbaum steht, in dessen Schatten man eine Decke zu einem gemeinsamen Picknick mit Fremden ausbreitet, die dann vielleicht zu Freunden werden.“
Der Birnengarten in Ribbeck wurde 2006 im Rahmen der Landesgartenschau angelegt. Er ist im ehemaligen Bibelgarten gleich hinter dem Café Ribbäcker (www.ribbaecker.de) zu finden. Auf dieser Streuobstwiese sind 23 Birnbäume gepflanzt. Auf diese Weise trägt der Birnengarten dazu bei, zurzeit 14 seltene Birnenarten zu erhalten – etwa die Madame Verté, die Conferencebirne und die Schweizer Wasserbirne. Für jeden Baum hat ein Promi die Patenschaft übernommen. Auch Landrat Roger Lewandowski hat seinen ganz eigenen Baum im Birnengarten.
Rafael Kugel, der vom Bodensee nach Berlin gekommen ist, hat das 2.000 Quadratmeter große Areal mit dem Birnengarten (www.birnengarten-ribbeck.de) gepachtet, um es zu erhalten. Der Birne ist der Unternehmer eh im besonderen Maße verbunden. In seiner selbst finanzierten Firma Havelwasser (www.havelwasser.com) produziert er eine leckere Schorle, die erstmals Birnensaft mit Weiß- oder Roséwein kombiniert.
Kugel: „Gerade im Havelland ist die Birne längst kulturell verankert. Schließlich kennt jeder das Fontane-Gedicht um den Herrn Ribbeck zu Ribbeck im Havelland, in dessen Garten ein Birnbaum stand. Aber wie sieht es kulinarisch aus? Tatsächlich konsumiert der Brandenburger weniger Birnen als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Das ist aber auch kein Wunder, wenn es die Birne immer nur als naturtrüben Saft oder als klaren Birnenschnaps zu verkosten gibt.“
Im Ribbecker Birnengarten soll nun jedes Jahr der Tag der Birne begangen werden. Rafael Kugel: „Der Tag der Birne steht für Großzügigkeit, Mitmenschlichkeit und Toleranz. Er wird nun immer am 4. Sonntag im April veranstaltet.“
Der kreative Organisator hatte sich für 2018 ein großes Picknick im Birnengarten gewünscht. An die 60 Menschen, die sich vorher nicht kannten, folgten der Einladung. Jeder brachte etwas zu essen und zu trinken mit. So entstand ein großes gemeinsames Buffet, das dann zusammen verputzt wurde.
Viele Helfer sorgten dafür, dass der Tag der Birne ein besonderer wurde. Peter Kaim vom Havellandhof Ribbeck hatte Heuballen organisiert – zum Sitzen und zum Toben für die Kinder. Der Schäfer Helmut Biermann zeigte den Kindern die frisch geborenen Lämmer seiner Schafe. Der Falkenseer Imker Thomas Raabe hatte ein Bienenvolk vor Ort, das die Blüten der Birnenbäume bestäuben sollte. Das Duo „Jacks Friends“ spielte havelländische Folkmusik. Gleich von nebenan schaute Jan von Damals vorbei, um in einer szenischen Erzählung Wissenswertes über Ribbeck und seinen Birnenbaum zur Schau zu stellen.
Keine Frage: So ein Feiertag wie der Tag der Birne hat uns allen noch gefehlt. Nächstes Jahr geht‘s weiter. (Fotos/Text: CS)
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