11. Oster Ritterfest in Spandau
Mittelaltermärkte sind seit vielen Jahren echte Besuchermagnete. Sie entführen die Menschen in eine längst vergessene Zeit, die auf Kinder und auch auf Erwachsene eine ganz große Faszination ausübt. Und wo wäre ein solches Spektakulum besser aufgehoben als in der historischen Zitadelle Spandau?
Über das gesamte Osterwochenende war denn auch das 11. Oster Ritterfest (www.carnica-spectaculi.de) zu Gast in den von dicken Steinmauern und einem Burggraben eingefassten Innenhof. Hier trat mehrfach am Tag das Arturius-Horse-Stunt-Team in schwerer Rüstung auf, um sich beim Lanzen-Reiten oder beim Schwertkampf miteinander zu messen – sehr zum Vergnügen der Kinder, die splitternde Lanzen und klirrende Schwerter zu sehen bekamen. Und die schnell ihren Favoriten unter den Kämpfenden fanden.
Selber machen war aber gerade für die Kleinen die Devise beim Ritterfest. Sie konnten gleich an mehreren Ständen mit dem Reiterbogen auf Zielscheiben anlegen, mit Äxten werfen oder sich an Armbrust und Miniaturkatapult versuchen. Und natürlich gab es an zahllosen Ständen die Möglichkeit, sich mit authentisch wirkenden Holzschwertern, Trinkhörnern, Bögen, Pfeilen, Helmen, Rüstungen und historischen Gewändern einzudecken. Nicht wenige Besucher der Zitadelle erschienen sogar schon in mittelalterlichen Gewändern und passten sich so perfekt der Kulisse an.
Auch für die Erwachsenen wurde so einiges geboten. Bei einem verschmitzt grinsenden Mönch konnte man Ablassbriefe einkaufen oder gleich die Beichte ablegen. In einem Zelt bot eine schöne Hexe an, der Kundschaft die Zukunft aus der Hand zu weis zu sagen. Fiel diese Prophezeihung nicht zur Freude der Betroffenen aus, so half am Ende nur noch eins – Alkohol. Met-Bier und Fruchtwein flossen in Strömen, vor allem in der Hexenküche und an Ständen, die Namen wie diesen trugen: „Allerlei Sauferei in Bechern und Flaschen.“ Wer zu tief ins Met-Horn geschaut hat, fand sich mitunter am Stand „Mittelalterliche Trauungen“ wieder. Zum Glück hatten diese spontanen Vermählungen nur „für 24 Stunden“ Bestand, wie ein Schild aufklärte.
Sehr abwechslungsreich fiel auch die Kulinarik vor Ort aus. Es gab süße Purzeln, Räuberpfannen, einen Mutzbraten mit Kraut und Brot und auch Pfaffenräder, Schandflecken und Lustrollen aus der historischen Bäckerei.
Eine tolle Idee – der Eierknacker. Hier mussten Kinder und Erwachsene mit Metallkugeln auf Eier werfen, die weit entfernt auf Baumstümpfen lagen – eine irre Gaudi.
Wer das 11. Oster Ritterfest verpasst hat: Am 13. und 14. Mai geht es in Schloss Diedersdorf weiter. (Fotos/Text: CS)
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