Flüchtlingshilfe Falkensee: Alan kocht bei den biofreunden
Viel wird im Flurfunk gesprochen über die syrischen Flüchtlinge in Falkensee und in der näheren Umgebung. Jeder hört etwas über Dritte, bildet sich eine Meinung auf der Basis von Gerüchten und ist vehement dafür oder dagegen. Christine Feix und Vera Jesse von den biofreunden (www.biofreunde.com) in Falkensee lamentieren nicht lange herum, sondern nutzen die Chance, die sich daraus für sie ergibt.
Vera Jesse: „Unser Mittagstisch wird zunehmend besser nachgefragt. Nachdem unsere ayurvedische Köchin uns nicht mehr zur Verfügung steht, haben wir dringend nach einer Verstärkung des Küchenteams gesucht, der oder die auch eine orientalische Note in unser Menü einbringen kann. Mit Alan haben wir einen solchen Koch gefunden. Freunde in der Flüchtlingsinitiative haben uns bei der Vermittlung geholfen.“
Zwei bis drei Mal in der Woche schwingt nun Alan Matini (20) aus Damaskus den Kochlöffel in der kleinen Küche der biofreunde. Alan ist als Kriegsflüchtling nach Falkensee gekommen, wohnt mit seinen beiden Brüdern in der Unterkunft in der Kremmener Straße – und ist bereits länger als ein halbes Jahr hier.
Somit darf er ganz regulär und legal arbeiten – und wird von den biofreunden auch ganz normal entlohnt, sodass Alan eigenes Geld verdienen kann. Der junge Syrer möchte gern in Berlin Mathematik studieren. Wenn es mit einem Studienplatz klappt, hat die Integration hier schon einmal perfekt geklappt.
Alan Matini musste das Kochen nicht lernen, seine Familie hatte ein eigenes Restaurant in Damaskus: „Ich stehe mit meinem Vater über WhatsApp in Kontakt. Er ist noch in Syrien und übermittelt mir über das Internet die Familienrezepte aus dem Restaurant. So kann ich in Falkensee unsere originale syrische Küche vorstellen.“
Und diese Küche ist leicht, gut gewürzt und abwechslungsreich. Auf dem Wochenplan der biofreunde stehen dann so leckere Dinge wie Alans orientalische Gemüsesuppe oder Alans Falafel mit Hummus und Taboulé-Salat. Bei den Gästen kommen die neuen Gerichte sehr gut an. Und auch Alan ist mit seiner freundlichen Art bereits ein wertvolles Teammitglied geworden. Dass er sich zurzeit nur auf Englisch verständigen kann, ist für das biofreunde-Publikum kein Problem. Anfang Januar ziehen die biofreunde übrigens um – vom Ende der Bahnhofstraße in die Nummer 44 (Innenhof an der Seegefelder). (Fotos / Text: CS)
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