Modellflugclub MFC Nauen e.V.: Hoch hinaus
Sie wollen hoch hinaus – und bleiben doch am Boden. Die inzwischen 24 Mitglieder des Modellflugclubs Nauen treffen sich gern auf ihrem ganz eigenen Flugplatz im Niemandsland bei Nauen-Berge, um ihre selbst zusammengeschraubten Flugzeuge und Hubschrauber in den Himmel aufsteigen zu lassen.
Der Verein wurde 1990 von zehn Hobbypiloten gegründet, die gern die Fernbedienung in die Hand nehmen. Detlef Kleindienst (55) ist der Vorsitzende des Nauener Vereins: „Wer bei uns mitmacht, liebt das Fliegen mit den Modellflugzeugen aus tiefster Seele. Wir haben wenig Fluktuation im Verein, die meisten kommen, um zu bleiben. Bei uns fliegen Maschinisten, Kraftfahrer, Lehrer, IT-Experten und Ingenieure – aber leider noch immer keine einzige Frau. Unsere Mitglieder sind zwischen 24 bis 66 Jahre alt, wobei die meisten von uns schon zwischen 40 und 55 Jahre alt sind. Die kleinsten Modelle, die bei uns in den Himmel steigen, sind gerade einmal 30 Zentimeter groß. Die großen Segler hingegen haben Spannweiten von bis zu 4,5 Metern.“
Manche Modellflieger haben sich ihre Maschinen selbst aus kleinsten Einzelteilen zusammengeschraubt, was bis zur Vollendung viele Monate dauern kann. Detlef Kleindienst: „Diese Zeit habe ich nicht. Ich arbeite gern mit Sets, die weitestgehend vorbereitet sind, sodass ich nur noch den Motor einsetzen und mich für eine Farbe entscheiden muss. So hält sich der Bauaufwand für mich in Grenzen.“
Dennoch kann das Hobby ganz leicht ganz schön teuer werden: Die Modellflugzeuge sind schon echte Anschaffungen. Vielleicht ist das auch ein Grund dafür, warum sich nicht noch mehr Nauener für diesen Motorsport begeistern.
Wer mit seiner Maschine eine Runde in der Luft drehen möchte, fährt am Sonntag auf den Flugplatz des Vereins. Der ist nicht ganz so einfach zu finden. Vom Ortsausgangsschild Berge, Richtung Groß Behnitz, geht‘s noch 2,1 Kilometer nach „rechts“ mitten ins Gelände hinein – zur Koordinate N 52° 35,899`- E 12° 47,392`.
Vor Ort heben historische und moderne Segelflieger, Doppeldecker und Motorflugzeuge gleichermaßen ab. Die Flieger mit einer Batterie bleiben etwa 6 Minuten in der Luft, die mit einem Benzinmotor bis zu 20 Minuten. Detlef Kleindienst: „Länger hält der Mann an der Fernbedienung auch kaum seine Konzentration aufrecht. Nach der Landung wird aufgetankt, man entspannt sich kurz – und schon geht‘s wieder los.“ So manches Flugzeug hat es auf der Wiese schon in alle seine Bestandteile zerlegt. In 80 Prozent aller Fälle ist dann der menschliche Wagemut Schuld. Wer zu dicht über dem Boden Loopings dreht, kann schon einmal eine „negative Endhöhe“ erreichen und eine Furche in die Grasnarbe fräsen.
Am 20. Juli ist großes Sommerfest. Weitere Informationen sind auf der Homepage zu finden.
Fotos: Verein
Kontakt: Modellflugclub MFC Nauen e.V., Detlef Kleindienst, Tel.: 033055 / 70423, www.mfcnauen.de
Seitenabrufe seit 1.12.2021:
Kennen Sie schon unsere Gratis-App?
Apple – https://unserhavelland.de/appapple
Android – https://unserhavelland.de/appandroid
Anzeige