No Nuts No Glory (NG3): Sprayer aus Falkensee
Graffiti kann auch Kunst sein. Wer durch Falkensee fährt, entdeckt viele Flächen, die von jugendlichen Sprayern kunstvoll gestaltet wurden. Ob es die Trafo-Häuschen von E.ON sind, die Fassaden der Turnhallen von Europa- und Kantschule oder die Mauern von Kita und Straßentunneln: Legale Gemälde aus der Spraydose kommen immer mehr in Mode.
Und wenn die Stadt, Firmen oder öffentliche Institutionen die entsprechenden Wände zur Verfügung stellen, dann helfen die Bilder aus der Spraydose duchaus dabei, das Stadtbild zu verschönern.
Mit verantwortlich für so manchen „Hingucker“ im Stadtbild ist die lokale Truppe „No Nuts No Glory“ (NG3). Marc (23, Falkensee), Kenny (22, Brieselang) und Basti (23, Falkensee) arbeiten bereits seit 2008 zusamen.
Basti: „Wir sind ein Team und arbeiten gern zusammen. Jeder von uns hat seine Stärken. Kenny hat Schriften und Buchstaben besonders gut drauf, Marc macht gern großflächige Landschaften und feine Details und ich bin für die eigentlichen Motive verantwortlichen. So kann etwas Neues nur dann entstehen, wenn wir alle gut kooperieren.“
NG3 hat in den letzten Jahren bereits viele Auftragsarbeiten erledigt. Der LKW von der Fahrschule Beckmann wurde von den jungen Sprayern mit bunten Motiven versehen. Die Jungs von „No Nuts No Glory“ (nonuts-noglory@web.de) haben auch die Kita „Leipziger Allerlei“ verschönert. Kenny: „Besonders viel Spaß hat es uns gemacht, eine echte Rummelbude zu bemalen. Sie fährt jetzt durch ganz Deutschland und ist auf den verschiedenen Volksfesten zu sehen.“
Als nächstes steht ein Projekt bei Farben Laska an. Da sitzt man ja auch gleich an der Quelle, was die benötigten Lackdosen anbelangt.
Auftraggeber für ein eigenes Graffito kann jeder sein – eine Schule, ein Verein, eine Firma oder eine Privatperson. Der eine braucht vielleicht nur sein Logo an der Wand, der andere sucht nach einem großen Motiv, das genau zu seinen Vorstellungen passt.
Basti: „Wenn uns jemand für ein Projekt buchen möchte, dann vereinbaren wir einen Termin, um uns das Objekt vor Ort anzuschauen. Dabei können wir erste Ideen entwickeln und sie auf ihre Machbarkeit hin abklopfen. Wir machen dann ein Foto und nutzen es für eine digitale Skizze. Wir versuchen dabei, eine erste Idee vom Graffito in das Foto einzufügen. So gewinnen unsere Kunden einen guten Eindruck davon, ob unsere Idee ihren Vorstellungen entspricht.“
Bei einem zweiten Treffen werden dann die finanziellen Details abgeklärt. Schließlich hängt vieles von der Größe der Fläche, den nötigen Vorarbeiten oder der Aufwändigkeit des Motivs ab. Ein Gerüst aufbauen, die Farbe besorgen, den Untergrund vorbereiten: NG3 kümmert sich um alles.
Da die drei Sprayer von NG3 die Lackdose nicht hauptberuflich zücken, sondern ihre Kunst nur in ihrer Freizeit wirken, lohnt es sich, Projekte langfristig zu planen und anzumelden: Es kann schon ein paar Wochen dauern, bis NG3 loslegen kann.
Marc: „Überraschend ist, dass wir immer häufiger auch gerufen werden, um in einem Innenraum eine Wand zu verschönern. Inzwischen werden entsprechende Arbeiten schon zu Weihnachten verschenkt. Wir haben da ganz gut zu tun.“
Was wünschen sich die Jungs, was sind die Erwartungen für 2013? Basti: „Wir möchten gern an einer eigenen Mappe arbeiten. Sie würde dann viele Motivideen enthalten, die wir unseren Kunden vorlegen können. Auf diese Weise können wir unsere eigenen Ideen noch mehr verwirklichen. Das wäre dann wie eine Mappe beim Tätowierer, die man für eine erste Inspiration durchblättern kann.“
Und Kenny ergänzt: „Es wäre schön, wenn die Stadt noch mehr Projekte anstoßen könnte, wenn es um Graffiti und freie Flächen zum Sprayen geht. In Falkensee gibt es noch immer mehr Kreativität und Sprayer als freie Wände. Der Bahnhofstunnel in Falkensee wäre so ein Wunschobjekt.“ (Foto: Carsten Scheibe)
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