Familienhalt: Dezember 2012
Liebe Frau van den Boogaard, nur damit kein falscher Eindruck entsteht, möchte ich meiner Situationsbeschreibung vorwegschicken, dass ich meinen Sohn wirklich liebe. Er ist 12 Jahre alt und eigentlich ein toller Kerl. Aber zurzeit macht er mich jedoch wahnsinnig. Wenn ich ihn morgens wecke, ist er nur knatschig, mault in der Gegend rum, kommt zu spät runter und rennt dann fast immer zu spät los zur Schule.
Größter Fehler ist es auch, ihn am Morgen anzusprechen, auch wenn ich nur fragen möchte, ob er alle Sachen für den Schultag gepackt hat. Oh jeh, dann ist aber Alarm im Haus.
Nachmittags hebt sich die Stimmung meist erst nach seinem Mittagsschläfchen.
Ich bin ja sehr froh, dass er kein großes Interesse an Internet-Chatforen hat und sonst auch nicht stundenlang an irgendeiner Kiste hängt, aber gerade deshalb kann ich mir dieses Verhalten nicht erklären.
Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir einen Tipp geben könnten, wie wir aus unserer Spirale kommen können, denn so ist es kaum auszuhalten.
Beste Grüße von Gerlinde F.
Liebe Gerlinde F.
vielen Dank für Ihr Schreiben.
Früher oder später dürften fast alle Eltern eine ähnliche Situation erlebt haben oder erleben. Das macht es für die Betroffenen jedoch nicht einfacher und die Kinder fühlen sich in dieser Zeit meist auch nicht unbedingt auf dem Zenit ihres Glücks.
Es kann viele Gründe geben, daher reiße ich hier nur ein paar Bereiche an: Eine gute Vorbereitung mildert den Stresspegel am Morgen, d.h. Tasche oder Ranzen am besten noch am Vorabend packen. Wenn möglich sogar vor dem Abendessen, auch wenn danach noch gelernt wird.
Im Alter von 12 Jahren können sich die Kinder auch schon selbst einen Wecker stellen und übernehmen damit die Verantwortung für den rechtzeitigen Start in den Tag. Natürlich sollten wir Eltern am Morgen nachsehen, ob der Wecker nicht wieder ausgeschaltet oder überhört wurde, doch funktioniert diese Verantwortungsübernahme langfristig nur, wenn Eltern den Wecker nicht ersetzen.
Ich mache auch immer wieder die Erfahrung, dass Schüler zu spät ins Bett gehen. Am besten kann man das daran erkennen, dass die Kinder morgens aus dem Tiefschlaf gerissen werden. Nicht alle Kinder benötigen 12 Stunden Schlaf, jedoch sind 10 Stunden im Regelfall eine verwertbare Größe.
Langes Fernsehen oder Spielen am Computer/Konsole etc. sollten am Abend vermieden werden. Lieber eine gute Hör-CD hören oder ein tolles Buch lesen, danach oder manchmal auch dabei kann man gut und ruhig einschlafen.
Wichtig finde ich auch ein gutes und stressfreies Frühstück am Morgen. Am besten natürlich gemeinsam an einem ansprechend gedeckten Tisch. Und wenn Schweigen dem morgendlichen Austausch vorgezogen wird, kann man mit Radiohören oder einer guten CD den Start in den Tag für alle „versüßen“.
Sicherlich gibt es noch viel mehr Ansätze, sollten Sie daher Interesse an einem ausführlicheren Austausch haben, können Sie mich natürlich auch jederzeit gern anrufen: 033203 389731.
Herzlichste Grüße – Deborah van den Boogaard (www.familienhalt.de)
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