Familienhalt Januar 2012
Hallo Frau van den Boogaard, vor knapp einem Jahr hat mich mein Mann mit den Kindern sitzen lassen. Einfach so. Ohne jede Ankündigung. Es war ein Schock für meine Kinder und für mich. Und ich kann bis heute nicht verstehen, wie man seine Frau und seine Kinder im Alter von 2 bis 11 Jahren einfach so verlassen kann.
Nun habe ich aber zum Glück ganz frisch einen sehr netten Mann kennengelernt, der kein Problem darin sieht, dass ich bereits Kinder habe und diese bei mir leben. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass er sich mit den Kindern super verstehen wird (bisher hat er die Kinder noch nicht kennengelernt – meine Mutter passt immer auf sie auf, wen ich mich mit ihm treffe). Da diese Situation komplett neu für mich ist (bis vor kurzem war für mich eine neue Beziehung nicht vorstellbar), weiß ich nicht genau, wie ich damit umgehen soll.
Wann ist der richtige Zeitpunkt, dass sich alle kennenlernen? Wie soll ich ihn den Kindern vorstellen?
Ich wäre Ihnen wahnsinnig dankbar, wenn Sie mir ein paar Tipps geben könnten, denn ich fühle mich mit den Entscheidungen etwas überfordert.
Ich sende Ihnen viele Grüße – Jelena V.
Liebe Jelena V.,
vielen Dank für Ihren Brief.
Es tut mir sehr leid zu hören, dass die Ehe zum Vater Ihrer Kinder auseinander gegangen ist. Umso schöner, dass der neue Mann an Ihrer Seite Ihrer familiären Situation positiv begegnet. Ich halte es für sehr verantwortungsbewusst von Ihnen, dass Sie sich und Ihrem Freund noch etwas Zeit zum Kennenlernen und Zeit zu zweit geben, bevor Ihre Kinder dem neuen Mann begegnen und diesen kennenlernen.
Wie ich Ihren Zeilen auch entnehme, sitzt der Schrecken über die Vorkommnisse noch tief; das ist verständlich. Gerade in der Verarbeitung bei Trennung der Eltern, ist für Kinder Stabilität (also keine weiteren Veränderungen) im häuslichen Umfeld sehr wichtig und deshalb möchte ich Ihnen raten, sich und den Kindern weiterhin noch etwas Zeit zum Verarbeiten der Trennung zu geben, auch damit eine neue Partnerschaft auf relativ neutralem Boden gedeihen kann.
Für das Wohlbefinden der Kinder ist jedoch auch eine von Respekt und Neutralität geprägte Umgangsform in der Auseinandersetzung mit dem Vater sehr wichtig. Ich drücke Ihnen dazu ganz fest die Daumen, denn mit einem liebevollen Blick auf die Kinder werden Sie sicherlich einen guten Weg gefunden haben oder noch finden, um diesen Prozess lebbar und annehmbar für alle zu gestalten.
Und in die Zukunft geblickt, werden sich Ihre Kinder ganz bestimmt auch über Ihr Wohlbefinden in einer neuen Liebe freuen und einen neuen Partner als weiteren „wichtigen“ Menschen annehmen können, ohne das Gefühl zu haben, dass jemand ersetzt werden soll oder muss.
Sollten Sie noch Gesprächsbedarf haben, würde ich mich sehr über einen Anruf unter 033203 389731 freuen. Im Internet erreichen Sie mich unter der URL www.familienhalt.de.
Allen Lesern wünsche ich auf diesem Wege einen wundervollen Start in das neue Jahr und sende herzlichste Grüße – Deborah van den Boogaard
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