Zitadellen-Liebesmahl
Schatz, wohin führst du mich denn am Valentinstag aus? Na, in die Zitadelle. Da fand am 14. Februar eine besondere Variante des altertümlichen Rittermahls statt, wie es in der Zitadellen Schänke längst Usus ist. Ein Liebesmahl stand an, zu Deutsch ein echtes Candle-Light-Dinner.
Die dritte Inszenierung des Liebesmahls in der Spandauer Zitadelle konnte von der Kulisse her nicht besser geplant sein: Draußen sorgte der Winter mit seiner dicken Schneedecke und den vereisten Temperaturen für Minusgrade und klirrende Kälte. Und in der Festung mit seinen meterdicken Mauern flackerten die Kerzen und sorgten an den Decken montierte Wärmestrahler für angenehme Temperaturen.
Die wuchtigen Holztische in der Zitadellen Schänke waren passend zum Anlass romantisch eingedeckt – mit einem Kerzen-Kandelaber, Rosenblütenblättern und einem Becher voll mit dem warmen „Elixier des Cagliostros“ – einem leckeren Glühwein.
Typisch für die Veranstaltungen der Zitadellen Schänke ist der mittelalterliche Charakter. Und so gab es für die teilnehmenden Pärchen silbernes Zinngeschirr, ein Messer in die Hand und ein gut dreistündiges 7-Gang-Menü ganz im Geiste der ritterlichen Vorfahren.
Auf dem Tisch lag das Heydenbrot, es folgte eine orientalische Tafel mit Vorspeisen „was vor der Liebe kommt“. Die Speisenfolge ging weiter mit einem „Sud von wilden Thieren“, die sich als Wild-Kraftbrühe mit Gemüseeinlage entpuppte – serviert in geschmiedeten Metallschalen. Spätestens beim Hauptgang vergaßen so manche Herren ihre Valentinstischdame, denn es gab Rosmarinkeule, „gewürzet nach altem Recepte in Liebeswein gesotten, dazu Wurzeln, Sellerie und Paradaiser.“ Die Kalbskeule war so schwer, dass sich der hölzerne Tisch unter ihr bog – und so vorzüglich, dass vor allem die Herren der Schöpfung riskierten, sich heillos zu überfressen und den späteren Liebesverlauf des Valentinstages in Frage zu stellen. Abgerundet wurde das Menü von einer süßen Schlemmerei – „rot wie die Liebe, süß wie ein Kuss“. Dabei handelte es sich um frische Erdbeeren mit Vanillerahm. Brie-Käse und Trauben rundeten das Mahl ab, das für 49,50 Euro pro Person angeboten wurde.
Die Zitadellen Schänke lebt nicht nur von der guten Küche und dem perfekten Ambiente, dessen Steine die letzten Jahrhunderte gesehen haben. Auch das Live-Programm passt perfekt zum Anlass. Während des Essens tauchte immer wieder der Minnesänger im echten Kostüm „von damals“ auf – mit Gitarre in der Hand und Schellen an einem Fuß. Er sang direkt am Tisch Minnelieder von früher – mal witzig, mal frivol, mal ganz romantisch. Das kam bei vielen so gut an, dass laut mitgesungen wurde. Daran konnte natürlich auch der Met Schuld sein, der ausgeschänkt wurde.
Während sich das Liebesmahl langsam dem Ende näherte, kam es noch zu einem „Spectacculum „mit einem Umzug der Gaukler, Sackpfeifenmusik und Trommelschlag. So klang der Abend perfekt aus.
Wer den Valentinsabend verpasst hat, muss sich nicht grämen. Gut essen kann man jeden Tag in der Zitadellen Schänke. Am 14. März findet auch schon wieder der nächste Event statt. Dann laden die Veranstalter zum Meisterbrunch. Und am 30. April wird die Walpurgisnacht gefeiert.
Kontakt: Zitadellen Schänke, Am Juliusturm, 13599 Berlin, Tel.: 030-334 21 06, www.zitadellenschaenke.de
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