14.000 Jahre Geschichte in 60 Minuten
Einem ungewöhnlichen Ort hatte Museumsleiterin Gabriele Helbig für die Präsentation des Falkenseer Heimatjahrbuches ausgewählt – die Falkenhagener Kirche. Die Maler im eigenen Haus, galt es einen anderen Ort für die Vorstellung des neuen Heimatjahrbuches zu finden. Und da in diesem auch über die kirchlichen Gemeinden berichtet werde, stieß Gabriele Helbig bei Pfarrer Olaf Schmidt auf offene Ohren für ihr Anliegen.
Das neue Jahrbuch sei wieder vielfältig und reich gestaltet und hält viele interessante Aufsätze für die Leser bereit, warb Gabriele Helbig, die die Veranstaltung moderierte. Vorgetragene Auszüge aus dem Buch von Heidemarie Hölters und Klaus Sanders stimmten die Anwesenden neugierig. Beide hatten an einem kleinem Tisch mit Leselampe Platz genommen, Wasser stand bereit. Den Anfang machte Heidemarie Hölters. Sie las auszugsweise aus dem Aufsatz von Dr. Frank Dittmer, der sich mit der Geschichte des ältesten Falkenseer Kindergartens, dem Evangelischen Kindergarten Seegefeld, zwischen zwei Diktaturen und mit 15 Jahren Schließzeit auseinandergesetzt hat.
Wussten Sie, dass die Gebühr 1933 mit Mittagessen 2 Mark pro Kind und Woche kostete? In Brieselang übrigens zur gleichen Zeit 1 Mark pro Monat. Heute hat der evangelische Kindergarten sein stürmisches Fahrwasser verlassen und erfreut sich großer Beliebtheit. Neues gibt es aus der Falkenseer Wirtschaftsgeschichte zu berichten. Selbst Gabriele Helbig gab zu, überrascht gewesen zu sein, als sie von der Freibahngesellschaft und ihrem mobilen Straßenzug erfuhr, die sich in den frühen Jahren des 20. Jahrhunderts in Seegefeld angesiedelt hatte. Vorgetragen in Auszügen von Klaus Sanders erhob sich vor den gespannt lauschenden Zuhörern eine gewaltige Zugmaschine mit Tender, 7,50 m lang und 3,1 m hoch. Die Freibahngesellschaft hatte das Konzept des automobilen Straßenzuges neu definiert und mit ihren Zügen eine neue Dimension beim Bau von Straßenzügen erschlossen, fasst Dr. Ing. Heinrich Schmidt-Römer am Ende seines Aufsatzes zusammen, der auch in einer Fachzeitschrift schon großen Anklang fand.
Wissenswertes erfahren die Leser über den Lyriker René Schwachhofer, deren Familie noch immer in Falkensee lebt. Mit der eingeschränkten literarischen Freiheit – nach 1933 und später in der DDR – zu leben, fiel Schwachhofer schwer. Groß war seine Hoffnung auf ein neues Deutschland. Am 10. Juli nächsten Jahres jährt sich sein Todestag zum 40. Mal. Seine Grabstelle auf dem Kremmener Friedhof ist noch existent.
Über Preußens „Popstar” Königin Luise von Preußen, deren Todestag sich nächstes Jahr zum 200. Male jährt, berichtet Marlies Schnaibel.
Pfarrer Burghard Berg hat sich über 2 Fotografien dem Haus in der Bahnhofstraße 5 genähert, die Geschichte von der „Drogerie Fischer”
schrieb Tobias Bank auf, über weitere Stolpersteine berichtet Hans Jacobi und das 80-jährige Jubiläum des Naturkundlichen Lehrpfades Bredower Forst war Thema von Klaus-Peter Mentzel und Gerd Bitterhoff.
Und natürlich gibt es noch viele weitere spannende Beiträge – 20 insgesamt -, beispielsweise über die „Archäologische Sammlung des Heimatmuseums” von Bert Krüger. Das Titelbild zeigt den alten Finkenkrug, dem auch ein Artikel gewidmet wurde.
Begeistert zeigte sich Bürgermeister Heiko Müller, dass es immer wieder Neues über Falkensee zu erfahren gibt. Er dankte allen Beteiligten, die sich Zeit für die Erforschung der Heimatgeschichte nehmen und bat „Bleiben Sie neugierig!”. Rund 116 Seiten umfasst das Werk, welches unter der Redaktionsleitung von Dr. Ines Oberling lag. Dank treuer Werbekunden, wie z.B. der Firma Henkel, bleibt der Preis des Heimatjahrbuches auch in diesem Jahr stabil bei 5 €. Blumen überreichte Gabriele Helbig an Susanne Bügler, Geschäftsführerin der Druckerei Bügler, für die Unterstützung beim Druck und an die Vortragenden Heidemarie Hölters und Klaus Sanders. Alle Autoren, Helfer und Werbepartner erhielten ein Exemplar des Jahrbuches als Dankeschön.
Der Verkauf startet mit der Angerweihnacht am 28. November, wo auch der Förderverein des Heimatmuseums wieder mit einem Stand vertreten ist. Das Heimatjahrbuch ist für 5,- € zudem in den örtlichen Buchhandlungen, Presseshops, in der Stadtinformation und im Museum erhältlich. Trotz der Umbauarbeiten und der damit verbundenen Schließzeit des Heimatmuseums kann man ab 1. Dezember dienstags, mittwochs und donnerstags jeweils in der Zeit von 10 – 16 Uhr das Heimatjahrbuch erwerben. Auch in der Stadtinformation ist dieses zu den üblichen Öffnungszeiten erhältlich (Mo, Mi, Fr. 8.00 – 16.00 Uhr, Di und Do. 8.00 – 18.00 Uhr, Sa 9.00-13.00 Uhr.
Unsere Fotos zeigen einmal Heidemarie Hölters und Klaus Sanders sowie das Heimatjahrbuch.
Fotos: Yvonne Zychla
Stadt Falkensee
Fachbereich Öffentlichkeitsarbeit
Falkenhagener Straße 43/49
14612 Falkensee
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