Fahrradstaffel seit einem Monat im Einsatz
Das Erstatten von Anzeigen und Aussprechen von Verwarnungen stand bislang nicht im Mittelpunkt, vielmehr wurden bei zahlreichen Gesprächen Bürger belehrt, die Situation vor Ort aus Radlersicht erkundet und Kontakte zu Bau- und Verkehrsbehörden aufgebaut. Im ersten Monat ihres Bestehens hat die Anfang Juli in der Wache Falkensee gebildete Fahrradstaffel hauptsächlich Aufklärungsarbeit geleistet.
In hunderten Gesprächen mit Radlern und Fußgängern ging es vor allem um die richtige Benutzung von Geh- und Radwegen und die vorschriftsmäßige Ausrüstung der Drahtesel. So ist vielen Bürgern aller Altersgruppen nicht so recht klar, dass Radwege bzw. für Radler freigegebene Gehwege von den Radfahrern nur auf der jeweils rechten Fahrbahnseite benutzt werden dürfen. Es sei denn, sie sind durch entsprechende Verkehrszeichen auch für die Nutzung entgegengesetzt der üblichen Fahrtrichtung zugelassen. Etwa 250 Flyer mit Hinweisen zu Verhaltensvorschriften sowie zur Ausrüstungspflicht brachte das Quartett bei solchen Kontakten an die Frau oder den Mann. Aber auch Kraftfahrer mussten wiederholt auf ihre Pflichten gegenüber nichtmotorisierten Verkehrsteilnehmern hingewiesen werden. Und dass Hundehalter sich beim Gassigehen mit ihrem Liebling nicht im rechtsfreien Raum bewegen, machten die radelnden Beamten auch so manchem Mitmenschen klar.
Vom Fahrersitz eines Autos sieht Vieles anders aus. Diese Erkenntnis war den vier Beamten nicht neu. Trotzdem entdeckten sie bei ihren ersten dienstlichen Fahrten per Rad verschiedene Stellen, an denen Verkehrsführung bzw. Kennzeichnung von Knotenpunkten verbesserungswürdig sind. Mehrfach traten auch Bürger mit entsprechenden Hinweisen an die Fahrradpolizisten heran. Die zuständigen Stellen in Stadt und Landkreis wurden angesprochen, um dort günstigere Lösungen zu erreichen. Auch die in einem Leserbrief in der Lokalzeitung angesprochene Situation im Bereich Falkenhagener / Ruppiner / Sonnenstraße gehört dazu. Ob es hier zu Veränderungen kommen wird, ist noch unklar. Ungeachtet dessen sind bestehende Regelungen grundsätzlich einzuhalten. In der jetzigen Situation wird kein Radfahrer gezwungen gegen die Verkehrsvorschriften zu verstoßen oder gar inakzeptable Umwege zu fahren.
Auch wenn es nicht Hauptaufgabe war, natürlich mussten die Beamten der Radstaffel auch zu Quittungsblock oder Anzeigenformular greifen. Nicht immer reichte das freundliche Gespräch, um nach Fehlverhalten Wirkung beim Gegenüber zu erreichen. Etwa 100-Mal wurden Verwarngelder erhoben, Bußgeldanzeigen erstattet oder Mängelscheine ausgestellt. Radeln auf der falschen Fahrbahnseite, Missachten der Ampelsignale, Telefonieren mit dem Handy durch Rad- und Autofahrern oder das Fehlen von Licht bzw. Bremsen am Fahrrad waren die häufigsten Ursachen.
So breit gefächert wie die Anlässe des polizeilichen Handelns waren auch die Reaktionen der Bürger. Etliche Einwohner begrüßten die neue Einsatzform und hofften auf mehr Sicherheit vor allem im Fahrrad- und Fußgängerverkehr. Ein Teil der Kontrollierten sah Fehlverhalten ein oder war sich bislang nicht recht bewusst, gegen Regeln verstoßen zu haben. Dem stehen Uneinsichtigkeit und Aggressivität einiger Verkehrsrowdys bis hin zu Beleidigungen und einer Handgreiflichkeit gegenüber.
Das Quartett der radelnden Beamten wird seine Tätigkeit zielgerichtet fortsetzen. Die Einsatzschwerpunkte Präsenz und Verkehrssicherheitsarbeit vor allem in Bezug auf Radfahrer und Fußgänger bleiben bestehen. Gegenüber angeblicher Unwissenheit und offensichtlicher Rücksichtslosigkeit werden die Beamten allerdings konsequent einschreiten.
Quelle: Meldung Schutzbereich Havelland, Pressestelle
Foto: Stadt Falkensee
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